Schatten des Schicksals
lange wach und dachte an den Mann, um den sie beneidet wurde der sie nicht mehr begehrte. Irgendwann fielen auch ihr die Augen zu.
Sie wuss te nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Plötzlich wurde sie von einer Hand geweckt, die sich auf ihren Mund press te. Sie blinzelte verwirrt, begann sich instinktiv zu wehren - und erstarrte abrupt.
O Gott, Indianer griffen das kleine Lager an! Ein Krieger neigte sich zu ihr hinab, das halbe Gesicht mit schwarzer Farbe bestrichen. An seiner Brust schimmerten Halbmonde und Steine, die Hagelkörnern glichen. Bis auf einen Lendenschurz und Wildlederstiefel war er nackt. Seine Züge konnte sie im Dunkeln nicht erkennen. Aber sie spürte seine Kraft, und sie fürchtete in wachsender Panik, er würde sie töten.
Nein, so leicht ließ sie sich nicht ermorden. Verzweifelt versuchte sie, um sich zu schlagen. Aber der Krieger war unglaublich stark, und sie konnte seine Finger nicht von ihren Lippen lösen. Mit seinem anderen Arm hob er sie mühelos hoch und trug sie aus dem Zelt. Seine unerbittliche Hand nahm ihr fast den Atem.
Sioux - in der Nähe des Forts ...
Oder Crow? Welchen Unterschied machte das schon? Sie wurde entführt, von feindlichen Indianern!
Kapitel 16
Verzweifelt wehrte sie sich gegen den Krieger. Wo blieben die Soldaten? Waren sie im Schlaf ermordet worden? Sie hatte keine Schüsse gehört. Vielleicht lagen sie mit durchschnittenen Kehlen in den Zelten.
Der gnadenlose Angreifer trug Sabrina in den schwarzen Schatten eines Waldes, immer noch eine Hand auf ihren Mund gepress t. Wenn sie nichts dagegen unternahm, würde sie bald ersticken ... Erfolglos wand sie sich wie ein Aal und versuchte, nach ihrem Feind zu treten.
Auf einer Lichtung wartete ein weiterer Indianer, der zwei Pferde am Zügel festhielt. Plötzlich wurde ihr Mund befreit.
Der Entführer warf sie quer über einen Pferderücken, stieg hinter ihr auf, und sie galoppierten durch die Nacht. Sobald sie zu Atem gekommen war, schrie sie wie am Spieß. Aber vermutlich hatten sie sich schon zu weit vom Lager entfernt. Niemand würde Sabrinas gellende Stimme hören. Schließlich verstummte sie. Wäre sie doch im Fort geblieben ... Nun bereute sie bitter, dass sie Sloans Befehl miss achtet hatte. Sie durfte nicht in Panik geraten. Sonst war sie verloren. Sie drehte den Kopf zur Seite, biss in den Schenkel ihres Feindes und hörte, wie er nach Luft schnappte. In der nächsten Sekunde schlug eine harte Hand auf ihr Hinterteil.
Abrupt wurde das Pferd gezügelt der Krieger stieg ab und trug Sabrina, die ihn wütend verfluchte, in ein Zelt. Ein kleines Feuer warf orangegelbes Licht auf die Wände aus Büffelhäuten. Auch der Boden, auf den sie unsanft geworfen wurde, war mit Häuten bedeckt. Sofort sprang sie auf, schaute sich um und sah den Mann beim Eingang stehen. Im Dunkel erblickte sie nur sein schwarzes Haar, das auf die Schultern fiel, den Lendenschutz, die verschränkten Arme.
Wie sollte sie diesem Grauen entrinnen? in blinder Panik wollte sie an ihm vorbeistürmen, in die Nacht fliehen. Aber er umschlang blitzschnell ihre Taille, beide stürzten, und einen Augenblick später saß er rittlings auf Sabrinas Hüften. Verzweifelt versuchte sie, sein Gesicht zu zerkratzen. »Ich bringe dich um, du verdammte Rothaut ... «
Kraftvoll wurden ihre Handgelenke gepackt und auf den Boden gepress t, ein spöttisches Gelächter brachte sie zum Schweigen. Als hätte der Krieger jedes Wort verstanden ...
Und diese Stimme ... »Das glaube ich nicht meine Liebe.«
»Sloan!« Heißer Zorn verlieh ilu neue Kräfte. Entschlossen befreite sie ihre Handgelenke von seinem Griff und trommelte mit beiden Fäusten gegen seine Brust, bis er ihre Arme erneut festhielt.
»Beruhige dich, Sabrina.«
»Ich soll mich beruhigen? Nachdem du mich mitten in der Nacht verschleppt hast? Man sollte dich skalpieren! Wie konntest du so etwas Schreckliches tun?«
»Und warum warst du an einem Ort wo so etwas Schreckliches geschehen konnte? Habe ich dir nicht eingeschärft, du sollst im Fort bleiben?«
»Aber - du bist so lange weg gewesen und ... «
»Verdammt Sabrina, ich habe dich gewarnt. Keine Exkursionen, sagte ich, oder du wirst es bitter büßen.«
Beklommen biss sie in ihre Unterlippe und suchte nach Worten, um zu erklären, seine Missetat sei viel schlimmer gewesen als ihre. Wie heimtückisch er sie mit seiner indianischen Verkleidung getäuscht wie herzlos er ihr kalte Todesangst eingejagt hatte ... »Sei froh, dass
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