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Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition)

Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition)

Titel: Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian V Ditfurth
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wieder, besonders als Stachelmann behauptete, er könne nicht hinnehmen, dass ein solch feiger Mord ungesühnt bleibe. Das reichte dem Vater als Erklärung, aber Eleonora warf Stachelmann einen skeptischen Blick zu. Stachelmann hätte es selbst nicht geglaubt, wenn ihm ein anderer diese Geschichte erzählt hätte.
    Dann sagte der Vater etwas. Eleonora hörte zu, als der Vater fertig war, wendete sie sich Stachelmann zu: »Er wird sich umhören. Morgen weiß er vielleicht etwas. Er war früher Kommunist, er hasste Lotta Continua, für ihn waren das Intellektuelle, Spinner, die sich zu Unrecht auf die Arbeiterklasse berufen haben und dann im Terrorismus versunken sind. Er kennt jemanden, der Anfang der siebziger Jahre bei Lotta Continua war, als die noch nicht terroristisch waren. Ein ehemaliger Genosse, der den historischen Kompromiss nicht mitmachen wollte. Luigi.«
    Der Vater blickte Stachelmann unentwegt an, während Eleonora zusammenfasste, was der Vater gesagt hatte.
    Stachelmann nickte und bedankte sich.
    Tonio hatte den Abend nur zugehört, er war ein junger Kerl, der sich nur auf dem Motorrad stark fühlte.
    Der Vater stand auf, warf Tonio eine Bemerkung zu und verabschiedete sich von Stachelmann. »Buona notte!«
    Stachelmann erhob sich und erwiderte den Händedruck. Dann setzte er sich wieder.
    Tonio stand auf und hielt Stachelmann die Hand hin. »Grazie. Buona notte!«, sagte er. Dann verließ er hinter dem Vater die Küche.
    Eleonora goss Stachelmann und sich noch einen Schluck Wein ein. »Der Großvater, sein Vater« – ihr Blick schweifte zur Tür, durch die der Vater die Küche verlassen hatte – »war bei den Partisanen. Hat Schreckliches erlebt, aber wenig erzählt. Er hat die Deutschen gehasst, auch die, die jeden Sommer die Toskana bevölkern. Er« – wieder der Blick zur Tür – »war sogar in Deutschland gewesen, als Gastarbeiter, in Stuttgart. Hat es aber nicht ausgehalten und ist bald zurückgekommen. Er wird Ihnen helfen.« Sie strich sich mit der Hand durchs halblange schwarze Haar. »Aber Sie dürfen ihn nicht enttäuschen. Verstehen Sie?«
    »Sie meinen, weil ich nur einen Teil der Geschichte erzählt habe?«
    »Ja, man könnte den Eindruck bekommen, dass Sie das Wichtigste verheimlichen. Und dass die Sache vielleicht ganz anders aussieht. Dass er Ihnen bei etwas hilft, das ihm nicht gefallen kann. Verstehen Sie mich?« Ihre Augen waren plötzlich hart.
    Er nickte. »Ich suche einen Mörder. Verschwiegen habe ich nur, dass er nicht nur einen Mord begangen hat und ich ihn wegen des zweiten Mords suche.«
    »Und warum sagen Sie das nicht? Ach, Entschuldigung, es geht mich ja nichts an.«
    »Weil ich die Sache selbst ein wenig absurd finde. Alle, mit denen ich darüber gesprochen habe, halten mich wenigstens für seltsam, wenn nicht für irre. Ich werde ungern für verrückt gehalten.«
    Sie gluckste leise. »Das verstehe ich.« Sie blickte auf ihre Armbanduhr, es war fast schon halb zwei Uhr morgens.
    »Entschuldigung!«, sagte Stachelmann. »Ich habe nicht gemerkt, wie die Zeit verflog.«
    »Ja, es war ja auch aufregend. Hoffentlich hat Tonio etwas gelernt bei dem Unfall. Er fährt wie ein Wahnsinniger. Aber das tun alle hier, sobald sie auf einem Motorrad sitzen. Ich zeige Ihnen die Kammer.« Sie führte ihn durch einen engen Flur, an dessen Ende eine Tür angelehnt war. »Das ist sie«, sagte sie. »Und das hier ist das Bad.« Es war die Tür rechts vor der Kammer. »Ich hoffe, Sie kommen zurecht.«
    »Ich muss noch meine Reisetasche holen«, sagte er.
    Er ging hinaus auf die Straße, holte die Tasche aus dem Kofferraum und blickte nach oben. Unendlich viele Sterne in einem klaren Nachthimmel. Viel zu schade zum Schlafen. Dann kehrte er zurück, ging durch die Küche zur Kammer. Im Badezimmer war es eng, er passte kaum zwischen Waschbecken und Rückwand, sein Bein stieß schon an die Klobrille. Er beeilte sich, nahm seine Waschutensilien mit in die Kammer und schloss die Tür. Er zog sich um und legte sich auf ein Bett mit einer Matratze, die bis zum Boden durchzuhängen schien. Dann hörte er Geräusche im Bad. Sie hatte gewartet, bis er fertig war.
    Die Müdigkeit zwang ihn zu schlafen. In der Nacht träumte er von rasenden Motorrädern und wie er Köhler fand, groß und kräftig, in einer Villa am Berghang mit Meeresblick, und wie der ihn auslachte. »Beweisen muss man das, du Idiot. Beweisen! Hast du einen Beweis?« Wieder dieses furchtbare Lachen, das fast wie Grölen klang.
    Die

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