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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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bedauert, mich von ihm so haben drängen zu lassen. Ich hätte bleiben sollen. Oder dich mit mir nehmen. “
    „Nun, letztlich war es wohl besser, dass du es nicht getan hast“, bemerkte Megan spitz. „Der gute Mr. Coffey würde Dennis den Rest gegeben haben, wenn ihr ihn mit euch genommen hättet.“
    „Da hat sie recht“, befand Dennis. „Die Dorfbewohner haben mich geheilt. Wäre ich bei euch gewesen, wäre ich gewiss vor  Einbruch der Nacht gestorben.“
    „Aber eines verstehe ich dennoch nicht, Dennis“, beharrte Megan, machte einen Schritt auf ihren Bruder zu und schaute ihn unverwandt an. „Warum bist du nicht heimgekommen, nachdem sie dich geheilt hatten?“
    „Weil ich mich verliebt hatte“, erwiderte er schlicht. „Ich habe Tanta geheiratet.“
    „Aber das hättest du uns doch sagen können! “, brauste Megan auf. „All die Jahre dachten wir, du seist tot. Weißt du eigentlich, wie sehr Dad um dich getrauert hat - wie sehr uns allen dein Tod das Herz gebrochen hat? Wir gaben Theo die Schuld, weil wir glaubten, er hätte dich umgebracht! Und er hatte entsetzliche Schuldgefühle, weil er meinte, dich im Stich gelassen zu haben. Warum konntest du nicht einmal eine kurze Nachricht schicken, um uns wissen zu lassen, dass es dir gut geht! “
    „Wir leben dort sehr abgeschieden, Megan. Es ist nicht leicht, Briefe von dort zu verschicken.“
    „In zehn Jahren? Wenigstens einmal hättest du den Dschungel sicher verlassen können, nicht war? Gab es denn kein anderes Dorf in der Nähe oder irgendjemanden, dem du den Brief hättest geben können?“
    „Ja, ja, natürlich, das hätte ich. Es tut mir leid, Megan, dass du meinetwegen so viel Schmerz und Sorge ausgestanden hast. Ich könnte durchaus verstehen, wenn du und Dad und die anderen mir das niemals verzeihen würden.“
    „Natürlich verzeihen wir dir“, erwiderte Megan knapp. „Aber ich verstehe trotzdem nicht, wie du unsere Gefühle so missachten konntest!“
    „Das habe ich keineswegs!“ Er sah sie mit schmerzerfüllten Augen an. „Das darfst du niemals denken. Bloß konnte ich euch nicht sagen, wo ich war. Ich habe geschworen, das Geheimnis nicht zu verraten.“ Hilfesuchend wandte er sich an Theo. „Du erinnerst dich doch noch an den Schwur, den wir vier abgelegt hatten, die Existenz des Dorfes niemals preiszugeben? Es darf nicht zerstört werden. “
    „Wer will es denn zerstören ?“, rief Megan ungehalten. „Ich verstehe ja mittlerweile, dass dieses Dorf friedlich und unberührt ist, aber nur weil Dad davon erfährt, wäre doch nicht gleich die ganze Welt dort eingefallen! “
    „Nein, Megan, du verstehst mich nicht. Dieses abgeschiedene  Dorf ist nicht einfach nur wunderschön und unberührt. Das ist es zwar auch, sehr sogar, aber es geht nicht allein darum, die Bewohner vor unseren Krankheiten und unserer Habgier zu schützen. Es ist... nun ja, nicht einmal Theo weiß, was es Besonderes mit diesem Dorf auf sich hat.“
    Einen Moment lang sah er Megan und Theo nachdenklich an. „Ihr müsst mir versprechen“, sagte er schließlich, „dass ihr niemals verraten werdet, was ich euch jetzt erzähle.“
    „Natürlich nicht“, versicherte ihm Megan ungeduldig. „Theo weiß seit zehn Jahren von diesem Dorf und hat kürzlich mir gegenüber zum ersten Mal davon gesprochen.“
    „Ich weiß nicht, ob Theo dir auch von den Menschen erzählt hat, die dort leben. Wir hielten sie zunächst für Nachfahren jener Inka, die einst mit ihren Goldschätzen vor den spanischen Eroberern geflüchtet waren.“
    Megan nickte. „Ja, Theo hat erwähnt, dass sie sich noch in der alten Sprache verständigten und genauso lebten, wie ihre Vorfahren es vor dreihundert Jahren getan hatten.“
    „Ja, aber das ist noch nicht alles. Uns ist damals nicht aufgefallen ... es ist nämlich so, dass diese Menschen keineswegs deren Nachkommen sind - sie selbst sind jene Inka, die einst vor den Spaniern geflüchtet sind.“
    Eine Weile sagten weder Megan noch Theo etwas, sondern schauten Dennis nur ungläubig an. Schließlich wechselte Megan einen kurzen Blick mit Theo, bevor sie sich wieder an ihren Bruder wandte.
    „Willst du uns etwa weismachen“, fragte sie bedächtig, „dass die Bewohner dieses Dorfes allesamt dreihundert Jahre alt sind?“
    „Nicht alle“, berichtigte Dennis sie. „Nur die älteren.“ „Willst du damit sagen, dass sie unsterblich sind?“, fragte Theo skeptisch.
    „Nein, manche von ihnen sterben an einer Krankheit, einer

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