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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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würde. „Eine Schlange? Wo?"
    „Oben. Sie müssen sich keine Sorgen machen“, versicherte Alex ihr.    
    „In einem Käfig“, fügte Con hinzu.
    „Wie entsetzlich!“, rief die altere Dame und erhob sich, offensichtlich hatte die Entrüstung ihre Lebensgeister wieder geweckt. „Weiß denn die Duchess von ... von all diesen wilden Tieren?“
    „Sie sind nicht wild“, wandte Con entrüstet ein. „Na ja, sie sind auch nicht gerade zahm, aber sie tun keinem was. Wir halten sie in Käfigen. Nur der Salamander und die Frösche sind in einem Terrarium, da können sie aber nicht herauskommen.“ „Zumindest meistens nicht“, fügte Alex mit Grabesstimme hinzu, und Megan hätte schwören können, ein vergnügtes Funkeln in seinen Augen zu sehen.
    „Meistens!“, kreischte die junge Dame wenig damenhaft und hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund.
    „Du boshaftes Geschöpf!“, rief die ältere Dame empört und kam mit so wutschnaubender Miene auf die Jungen zu, dass Megan sich unwillkürlich vor Alex stellte.
    Dieser schien ihre Hilfe jedoch gar nicht zu brauchen, denn er straffte die Schultern und trat neben Megan, wo er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder dem Zorn der alten Dame entgegensah.
    „Jemand müsste euch einmal ordentlich zur Vernunft bringen! “, verkündete sie. „Euch sollte man gar nicht in gute Gesellschaft lassen - solches Ungeziefer in den Salon zu bringen!“ „Das hätte ich ja gar nicht, wenn Sie nicht darauf bestanden hätten, dass ich hereinkomme und Sie begrüße“, entgegnete Con erbost.
    „Und die Mäuse wären uns niemals entwischt, wenn Sie nicht darauf beharrt hätten, in den Karton zu sehen“, ergänzte Alex.
    „Oh!“ Das Gesicht der Dame lief puterrot an. „Wie könnt ihr es wagen, so mit mir zu sprechen?“ „Ich bin sicher, dass Con und Alex nicht unverschämt sein wollten“, wandte Megan rasch ein und versuchte, weiteres Unheil abzuwenden. „Sie würden doch gewiss niemals eine Freundin ihrer Mutter beleidigen wollen - nicht wahr, Jungs?“
    Sie warf erst Alex und dann Con einen vielsagenden Blick  zu.
    Zunächst reckte Con noch trotzig das Kinn vor, rang sich dann aber doch einen schweren Seufzer ab und ein reuiges „ Nein, natürlich nicht. “    
    „Und nun solltet ihr euch bei den beiden Damen entschuldigen“, fuhr Megan fort und gab den Zwillingen einen kleinen Schubs, wobei sie ihnen zuflüsterte: „Ihr wollt sicher nicht, dass die beiden allen erzählen, wie schlecht eure Mutter euch erzogen hat, oder?“
    Die Vorstellung erzielte bei den Jungen umgehend Wirkung, denn ohne weitere Umstände gingen sie zu den beiden Damen und äußerten höfliche Entschuldigungen.
    „Danke, meine Lieben“, erklang auf einmal eine herzliche Stimme vom anderen Ende der Eingangshalle, woraufhin alle sich umdrehten.
    In einiger Entfernung hinter dem Hausdiener und den beiden Besucherinnen stand eine hochgewachsene, schlanke Frau von wahrhaft königlicher Haltung. Ihr rotbraunes Haar trug sie aufgesteckt, und an den Schläfen zeigten sich bereits erste weiße Strähnen. Sie trug ein schlichtes blaues Kleid, dessen Stoff und Schnitt jedoch auf beste Machart schließen ließen, und das Blau betonte lebhaft die Farbe ihrer Augen. Ihre Schönheit und ihr Auftreten waren so majestätisch, dass Megan sofort wusste, hier stand die Duchess of Broughton.
    „Mutter!“, riefen die Zwillinge und eilten zu ihr.
    Megan sah, dass sie die Jungen liebevoll anlächelte und beiden einen Kuss auf die Wange gab. Schließlich kam sie zu dem in der Eingangshalle versammelten Grüppchen herüber, und die Zwillinge nutzten die Gelegenheit, sich davonzumachen.
    „Euer Gnaden.“ Der Lakai verbeugte sich vor der Duchess. „Lady Kempton und Miss Kempton.“
    Die beiden Frauen wandten sich der Duchess zu und lächelten.
    „Euer Gnaden. Es ist mir eine solche Freude, Sie zu sehen“, meinte Lady Kempton, trat einen Schritt vor und reichte der Duchess die Hand. „Sie erinnern sich doch bestimmt noch an meine Tochter Sarah. “
    „Ja, natürlich“, erwiderte die Duchess kühl und schüttelte Lady Kemptons Hand. „Welch eine freudige Überraschung ... Miss Kempton.“    
    Sie blickte an den beiden vorbei zu Megan hinüber. „Und wem habe ich dafür zu danken, dass Ordnung in dieses Chaos gebracht wurde?“
    „Miss Henderson, Euer Gnaden , teilte der Hausdiener ihr mit. „Sie ist wegen der Stelle des Hauslehrers gekommen.“ „Ach ... aber ja, natürlich.“ Die Duchess bedachte

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