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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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dunkel. Wie jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen, verspürte Megan ein wohliges Kribbeln auf der Haut. Sie errötete und wandte sich wieder Kyria zu.
    Kyria schaute derweil interessiert von Megan zu Theo, sagte aber nichts.
    „Wie kommt es, dass Sie sich von den Zwillingen zur Verzweiflung treiben lassen wollen?“
    „Rafe!“, riefen Con und Alex in einhelliger Entrüstung. Rafe zwinkerte ihnen zu und grinste.
    „Zunächst war ich gar nicht davon ausgegangen, dass jemand eine Frau als Lehrerin zweier Jungen einstellen würde“, erwiderte Megan, die sich bewusst war, dass Mclntyres kühle blaue Augen aufmerksam auf sie gerichtet waren. „Doch dann erfuhr ich, dass die Duchess of Broughton für Gleichberechtigung eintritt, und beschloss, mich hier zu bewerben. Ich wollte beweisen, dass ich der Aufgabe ebenso gut gewachsen bin wie ein Mann.“
    „Sehr gut, Miss Henderson!“, pflichtete ihr die Duchess begeistert bei.
    Da Theo sich dann unvermittelt nach dem Pferd erkundigte, das Rafe kürzlich gekauft hatte, wandte die Unterhaltung sich anderen Dingen zu, und Megan entspannte sich, da die allgemeine Aufmerksamkeit von ihr genommen war.
    Olivia St. Leger, die neben Megan saß, beugte sich zu ihr hinüber und flüsterte: „Ich hoffe, Sie finden uns nicht allzu anstrengend.“
    „Oh nein, keineswegs“, versicherte Megan ihr aufrichtig.
    Zwar hatte die Anwesenheit Rafe Mclntyres und der Umstand, dass er und Kyria in New York gelebt hatten, eine gewisse Besorgnis in ihr geweckt, davon abgesehen genoss sie die Tischgespräche sehr. Die Morelands mochten etwas sonderbar sein, aber Megan fand ihre Eigenarten durchaus liebenswert. Keiner schien auch nur ansatzweise versnobt zu sein, vielmehr zeigten sich alle sehr bemüht, damit Megan sich wohlfühlte.
    Auf einmal empfand sie einen Anflug von Schuld, dass sie diese nette Familie so sehr hinterging. Wie mussten sie sich fühlen, wenn sie von Theos Untat erfuhren? Der Gedanke an den
    Schmerz, den sie alle empfinden würden, war Megan schier unerträglich. Die Morelands würden sie verachten.
    Als Megan nach dem Abendessen gemeinsam mit den Zwillingen das Speisezimmer verließ, holte Theo sie ein und stellte ihr eine ganz ähnliche Frage wie seine Schwester: „Hat ein Abend mit den .verrückten Morelands' Ihnen den Rest gegeben?“ „Nein, natürlich nicht“, erwiderte Megan und unterdrückte entschieden die verräterische Wärme, die ihren Leib durchströmte, als sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte. „Wer würde es denn wagen, Ihre Familie so zu nennen?“
    „Oh, einige“, meinte Theo leichthin. „Wahrscheinlich finden uns sogar die meisten Engländer der guten Gesellschaft ziemlich absonderlich.“
    „Es gibt durchaus Leute“ .versicherte ihm Megan, „die die Engländer der guten Gesellschaft ziemlich absonderlich finden.“ Theo lachte leise. „Und doch hat meine Mutter mir erzählt, dass Sie eine Vorliebe für alles Englische hätten.“
    „Wie bitte?“ Megan schaute ihn ungläubig an, bevor sie sich mit Schrecken daran erinnerte, was sie der Duchess erzählt hatte, warum sie sich in England um eine Stelle bewerbe. „Oh ja, natürlich. Es hat mich schon immer fasziniert.“
    Da hatte sie noch gar nicht mal viel Zeit mit ihm verbracht, und schon ertappte er sie bei einer ihrer Lügen! Megan ermahnte sich, dass sie in Zukunft besser aufpassen müsse, sonst würde sie noch hinausgeworfen, bevor sie etwas darüber in Erfahrung bringen konnte, was damals mit ihrem Bruder geschehen war.
    „Ich mag die englischen Dichter sehr“, fuhr sie fort und hoffte, ihren Fehler wiedergutmachen zu können. „Und ich wollte schon immer das Land kennenlernen, in dem sie gelebt haben.“
    Fast schämte sie sich dafür, wie einfältig und sentimental ihre Worte klangen.
    „Natürlich“, meinte Theo leise.
    Megan sah ihn argwöhnisch an. Hatte sie etwa einen Ton der Belustigung in seiner Stimme vernommen? Und sollte das hei ßen, dass er ihr nicht glaubte, oder hielt er Sie einfach nur für dumm? Beides, so musste sie sich eingestehen, gefiel ihr keineswegs.
    Sie schaute sich um und bemerkte, dass alle anderen sich bereits entweder nach oben oder in den Salon zurückgezogen hatten. „Sie sollten sich zu Ihrer Familie gesellen“, stellte sie fest.
    Moreland zuckte gleichgültig die Schultern. „Nun, da all meine Geschwister da sind, wird man mich kaum vermissen.“ „Das bezweifle ich.“ Theo war gewiss niemand, den man leicht übersehen konnte.
    „Leisten Sie

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