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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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einen der hinteren Korridore. Obwohl Megan nur noch einen flüchtigen Blick auf ihn erhaschen konnte, war sie überzeugt davon, dass es Coffey war.
    Sie folgte ihm so rasch wie möglich, ohne dabei Aufsehen zu erregen, und bog in denselben Korridor ein wie er. Vor ihr erstreckte sich ein kurzer Gang, der direkt zu einer Treppe führte, die sicher einst die Dienstbotentreppe gewesen war: Von hier konnte man auf kürzerem Weg in das nächste Geschoss gelangen als über die breite Haupttreppe.
    Megan raffte ihre Röcke zusammen und eilte leichtfüßig den Gang hinunter. Als sie gerade die Treppe hinauf nach oben laufen wollte, hörte sie auf den Stufen unter sich Schritte. Überrascht schaute sie nach unten. War Coffey in den Keller gegangen?
    Das kam ihr zwar sehr seltsam vor, dennoch folgte sie leise den Schritten nach unten. Am Fuß der Treppe angekommen, blieb sie stehen und sah sich vorsichtig um.
    Sie befand sich in einem weiteren der unzähligen Korridore des Museums, nur war dieser weitaus weniger gut beleuchtet als die oberen Stockwerke. Vereinzelte Kerzen brannten in Wandleuchtern und warfen einen flackernden Lichtschein, zwischen dem tiefdunkle Schatten lagen. Megan war schon versucht umzukehren und wieder nach oben zu gehen, als sie auf einmal etwas weiter den Gang entlang einen Mann aus einem Zimmer kommen sah. Es war Mr. Barchester.
    Neugierig folgte sie ihm. Was um alles in der Welt hatte er hier unten im Keller zu suchen?, fragte Megan sich. Er sollte sich doch um Deirdre kümmern! War er es dann gewesen - und nicht Coffey den Megan oben um die Ecke des Ganges hatte verschwinden sehen? Und wo war Coffey?
    Vor sich sah sie Barchester nach links in ein weiteres Zimmer gehen und die Tür hinter sich schließen. Megan schlich sich näher heran. Vor der Tür blieb sie stehen, unschlüssig, was sie tun sollte. Doch ihre Neugier wollte gestillt werden. Was hatte einer der geladenen Gäste hier unten im Keller zu schaffen?
    Noch während sie so unschlüssig dort stand, vernahm Megan auf einmal ein Geräusch. Sie erstarrte und lauschte angestrengt. Es klang ... es klang fast, als würde jemand leise weinen. Megan runzelte die Stirn und drehte sich langsam um. Woher kam es? Was verbarg sich hinter all den verschlossenen Türen, an denen sie gerade vorbeigangen war?
    Auf Zehenspitzen lief Megan den Gang zurück. So sehr war sie darauf konzentriert, dem leisen, kaum vernehmlichen Weinen zu lauschen, dass sie zusammenfuhr, als sie plötzlich das laute Auftreten eines Absatzes hinter sich vernahm. Erschrocken drehte sie sich um und sah gerade noch etwas Dunkles aus den Augenwinkeln, bevor auch schon ein schwerer Schlag sie auf den Kopf traf. Der Schmerz barst in ihr, und sie sank zu Boden.

14. KAPITEL
    „Megan?“
    Die Stimme drang wie aus weiter Ferne zu ihr. Megan wandte den Kopf und wollte ihr Gesicht am liebsten tief im Kissen vergraben. Doch die Stimme ließ sie nicht weiterschlafen.
    „Megan? Können Sie mich hören?“
    Jemand fuhr ihr mit der Hand über die Wange, griff dann nach ihrem Arm und begann, ihr Handgelenk zu reiben. Megan spürte einen wild pochenden Schmerz im Kopf und stöhnte leise.
    „Ich glaube, sie kommt zu Bewusstsein“, vernahm sie nun eine weitere Stimme, diesmal die einer Frau. Im Gesicht spürte sie einen kühlen Lufthauch.
    Die Männerstimme sagte abermals ihren Namen und fügte hinzu: „Wachen Sie auf.“
    „Was ist mit ihr passiert?“
    „Warum ist sie überhaupt hier?“
    Zwei weitere Frauenstimmen.
    Und dann ließ sich ein Mann vernehmen, der meinte: „Wären die Frauen meiner Familie doch nur richtige Damen - dann hätten wir jetzt Riechsalz zur Hand! “
    Megan fragte sich, wie viele Leute es wohl waren. Und weshalb standen sie alle um ihr Bett herum?
    Mühsam schlug sie die Augen auf. Neben ihr kniete Theo und sah sie besorgt an. Er hielt ihre Hand in der seinen und mit der anderen ihr Handgelenk umfasst.
    „Gott sei Dank!“, rief er und fügte unnötigerweise hinzu: „Sie ist aufgewacht.“
    Megan blinzelte und schaute sich vorsichtig um. Sie lag nicht in ihrem Bett, sondern auf dem harten Boden in irgendeinem Gang, den sie nie zuvor gesehen hatte. Hinter Theo erblickte  sie die Duchess und Kyria, und auch die restlichen Morelands hatten sich um sie geschart und schauten besorgt auf sie hinab. Anna hockte neben Theo und wedelte mit ihrem Fächer vor Megans Gesicht herum, damit sie frische Luft bekäme. Die alte Frau mit der roten Perücke, die sich vorhin mit Theo

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