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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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ihr noch keinen einzigen Besuch abgestattet, seit du wieder in der Stadt bist.“
    „Nein, das habe ich tatsächlich nicht“, erwiderte Theo entschieden. „Sie liegt mir beständig damit in den Ohren, dass ich endlich meiner Pflicht nachkommen solle.“
    „Ja, mein Guter, ich weiß, das ist wirklich lästig“, meinte die Duchess mitfühlend und tätschelte ihrem Sohn liebevoll den Arm. „Aber nun hat sie angedroht, dass sie einige Tage bei uns bleiben wolle, damit sie dich wieder einmal zu Gesicht bekomme. “
    „Und ich darf jetzt das Opferlamm spielen?“, fragte Theo stirnrunzelnd.
    „Ich fürchte, ja“, erwiderte die Duchess. „Deinem Vater hat es die Sprache verschlagen, als Lady Rochester ihren Besuch ankündigte. Er kann seine Tante nicht ausstehen, und wer wollte es ihm verübeln?“ Dann wandte sie sich mit einem Lächeln an Megan. „Meine Liebe, ich bin von den Bitten verschiedener Herren förmlich überschüttet worden, die alle wünschten, Ihnen vorgestellt zu werden. Die meisten davon habe ich natürlich abgewiegelt, doch es gibt in der Tat ein paar junge Männer, die nicht gänzlich geistlos sind, und ihnen würde ich Sie gerne vorstellen. Wenn Sie es allerdings vorziehen, nicht zu tanzen ... Denn gewiss werden Sie von allen aufgefordert werden.“
    „Oh danke, gern! Das ist sehr freundlich von Ihnen.“ Megan ließ sich von Theos verstimmtem Murren nicht beirren und folgte der Duchess mit strahlendem Lächeln zurück in den Ballsaal.
    Die Duchess stellte sie einigen Gentlemen vor, und bevor Megan es sich versah, war ihre Tanzkarte auch schon fast voll. Während sie mit all den jungen Herren tanzte, hielt sie Ausschau nach Mr. Barchester und Mr. Coffey.
    Ein- oder zweimal erblickte sie Julian Coffey, doch immer war er gerade in ein Gespräch vertieft, und ihr blieb nie viel Zeit, bevor schon der nächste junge Herr sie auf die Tanzfläche führte. Es erwies sich als viel schwerer, als sie gedacht hatte, mit dem Kurator des Museums unter vier Augen zu sprechen!
    Und wie das Glück es so wollte, kam sie gerade nach einem lebhaften Walzer von der Tanzfläche, in Begleitung eines jungen Mannes, der zwar vorzüglich zu tanzen verstand, aber nur langweilige Belanglosigkeiten zu sagen wusste, als sie auf einmal vor Mr. Barchester und ihrer Schwester stand.
    „Miss Henderson“, begrüßte Deirdre sie, ohne mit der Wimper zu zucken. „Wie schön, Sie wiederzusehen. Sie erinnern sich gewiss noch an Mr. Barchester?“
    „Aber ja, natürlich.“
    Die beiden Männer schienen sich zu kennen und schüttelten einander höflich die Hand. Megan fasste ihre Schwester beim Arm. „Wollen wir ein wenig herumschlendern? Es ist eine Ewigkeit her, da wir das letzte Mal miteinander geplaudert haben.“
    Megan verabschiedete sich höflich von ihrem Tanzpartner und zog ihre Schwester mit sich aus dem Saal.
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommen würdest?“, flüsterte sie.
    „Mr. Barchester hat mich erst gefragt, nachdem du uns besucht hattest“, erwiderte Deirdre. „Aber ist das nicht großartig hier?“ Ihre blauen Augen funkelten. „Findest du, dass mein Kleid elegant genug aussieht? Ich hatte eigentlich gar nichts anzuziehen, aber ich wollte so gerne kommen. Und so habe ich etwas Spitzenbesatz an mein bestes Kleid genäht und dafür das  Fichu am Ausschnitt herausgetrennt. Dad war außer sich.“ Sie kicherte leise.
    „Du siehst wunderschön aus“, befand Megan, was sogar stimmte, wenngleich es eher Deirdres zarte Schönheit war, die alle Blicke auf sich zog, und nicht ihr Kleid. „Aber ... wie leichtsinnig, dass du hier bist! Stellt er dich etwa als Deirdre Mulcahey vor? Was, wenn Theo den Namen hört?“
    „Andrew ... ich meine, Mr. Barchester wird mich ihm nicht vorstellen, da er meinte, er und Lord Raine sprächen kaum noch miteinander, was ja auch wenig verwunderlich ist. Wo ist er überhaupt? Lord Raine, meine ich.“
    „Ich weiß es nicht.“ Megan schaute sich um. „Aber er sollte auf keinen Fall sehen, dass ich mich so vertraulich mit dir unterhalte - an sich kenne ich hier doch niemanden.“
    „Schon gut“, beschwichtigte Deirdre ihre Schwester. „Ich wollte dich nur kurz sehen - und konnte der Versuchung nicht widerstehen, auf einen so herrlichen Ball zu gehen. So etwas habe ich nie zuvor erlebt! “
    „Deirdre... hat Mr. Barchester... ich meine, zeigt er ein besonderes Interesse an dir? Ist er ... bist du ...“
    Deirdre lächelte, und ihre Augen funkelten. „Er ist ein

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