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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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mir zu verstecken! Ich finde ihn schon, das kann er mir glauben – und wenn ich ihn an den Ohren aus der Zentrale zerren muss!«
    Peter und Bob wechselten einen bestürzten Blick, aber sie sagten nichts. Hastig zogen sie sich zu den Absperrgittern zurück.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Peter. »Er ist nicht krank, er ist nicht zu Hause – wir können ihr doch nicht sagen, dass er nicht mal in der Schule war!«
    »Am besten sagen wir vorerst gar nichts«, schlug Bob vor. »Er ist wahrscheinlich wieder auf einem Alleingang. Da sollten wir ihn nicht noch zusätzlich in Schwierigkeiten bringen.«
    »Er hat aber nichts mitgenommen, nicht einmal das Handy. Vielleicht ist ihm was passiert?«
    »Ach was«, sagte Bob, aber es klang nicht ganz überzeugt. »Justus passiert doch nichts!«
    »Na schön«, sagte Peter. »Lass uns mal logisch vorgehen. Was würden zwei Detektive tun, deren Partner plötzlich verschwunden ist? Absperrgitter entrosten und hoffen, dass Justus plötzlich vom Himmel fällt wie Manna in der Wüste?«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte Bob. »Stattdessen würden sie sich den Ort vornehmen, an dem er zuletzt gesehen wurde.«
    Peter nickte zufrieden. »Das klingt viel besser.«
    Sie warteten, bis das Telefon im Büro des Schrottplatzes klingelte und Tante Mathilda beschäftigt war und sie nicht sofort wieder zurück an die Arbeit schicken konnte, dann rannten sie zum Kalten Tor und kletterten hindurch.
    Die Zentrale wirkte geradezu unheimlich verlassen. Bob setzte sich an den Tisch und schaltete den Computer ein, um die E-Mails abzurufen. »Hier hat er gestern nichts mehr gemacht«, sagte er. »Was habt ihr in der Werkstatt gebastelt?«
    »Justus hat einen neuen Peilsender ins Handy eingebaut und anschließend haben wir ein Empfangsgerät dafür zusammengeschraubt.« Düster betrachtete Peter das Handy, das auf dem Tisch lag. »Viel genützt hat es bisher nicht. Jedenfalls bin ich so gegen zehn nach Hause gefahren. Was hast du eigentlich im Archiv der ›Los Angeles Post‹ herausgefunden? Du wolltest es mir den ganzen Tag nicht sagen.«
    »Ach ja. Vor zwei Monaten wurde Casey Wye nach sieben Jahren offiziell für tot erklärt. Außer ihrem Sohn Stephen Packleham und den Anwälten war niemand bei der Testamentseröffnung anwesend. Und Stephen lehnte für sich und seine Schwester das Erbe ab – kein Interesse.«
    »Was wäre es denn gewesen?«
    »Ein Haus irgendwo östlich von hier in den Bergen. Aber er wollte es nicht haben.«
    »Was für einer Spur geht Justus denn nun nach? Und warum kommt er nicht zurück?« Ruhelos marschierte Peter durch die Zentrale, dann ließ er sich in den Sessel fallen. Gleich darauf fuhr er wieder hoch. »Au! Da hat mich was gestochen!«
    Bob lachte, als Peter die Puderquaste aus dem Sessel klaubte. »Also da hat er es hingeworfen. Ich habe mich schon gefragt, wo es ist.«
    »Lach du nur – das Ding hat elend scharfe Krallen.« Peter setzte sich wieder hin und drehte seinen Fund in den Händen. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Meine Oma hatte einen Flaschenöffner mit einer Hasenpfote. Ich fand ihn immer ziemlich eklig. Er war uralt und wackelig und man musste ihn ständig wieder zusammenschrauben. Der hier sieht auch recht alt aus, aber er ist viel stabi-«
    Die Quaste brach ihm in den Händen auseinander.
    »Peter, der Held«, spottete Bob. »Du hast es kaputtgemacht!«
    »Habe ich nicht! Das war nicht richtig festgeschraubt!« Peter schaute sich den Schraubverschluss aus der Nähe an und stutzte. »Da steckt etwas drin! Ein Blatt Papier!«
    »Was?« Im Nu hockte Bob neben ihm. »Zeig her!«
    Peter zog den Zettel heraus und faltete ihn auseinander. Es war einfaches weißes Papier, exakt an den Kanten abgeschnitten. Darauf standen in einer sauberen Handschrift ein paar Zeilen.
    ist, aber es fällt mir nicht leicht. Jahrelang habe ich auf eine Geste von dir gewartet, und nichts ist gekommen.
Ohne Audys einzigen Brief an ihre Tante hätte ich nie erfahren, dass du bereust, was du mir angetan hast. Ich hätte dir gerne die Hand zur Versöhnung gereicht. Jetzt ist es dafür zu spät. Ich habe mir ein letztes Spiel ausgedacht.
Erinnerst du dich an die
    »Komisch«, sagte Bob. »Das klingt wie ein Ausschnitt aus einem Brief. Warum sollte jemand so etwas in einer Puderquaste verstecken? Steht etwas auf der Rückseite?«
    Peter drehte das Papier um. »Nein. Verflixt – da finden wir mal etwas Interessantes und Justus ist nicht da!«
    »Also, die Schrift scheint die Handschrift

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