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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Und zweitens werden alle Räume überwacht … sehr gut überwacht.«
    Besser hätte Justus es auch nicht ausdrücken können. Die Kanzlei schien über fünf große Räume zu verfügen, und in allen Ecken und Winkeln waren Kameras befestigt, die jede Bewegung auf jedem Zentimeter registrierten. Drei der Kameras waren auf die Eingangstür gerichtet und schwenkten herum, um die drei ??? auf Schritt und Tritt zu filmen.
    Der alte Mann führte sie in ein großes Arbeitszimmer, das hauptsächlich aus verschlossenen Aktenschränken, alten Schreibtischen voller loser Unterlagen, vollen Aschenbechern und Tonnen von Papier bestand. Er setzte sich auf einen Plastikstuhl hinter einem der Tische und zündete sich eine Zigarette an.
    Es gab keinen Platz, wo sich die drei ??? hätten hinsetzen können, und McSnail bot ihnen nicht an, sich Stühle aus dem Nachbarraum zu holen. Also blieben sie stehen.
    »Also? Wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Justus Jonas und das sind meine Kollegen Peter Shaw und Bob Andrews. Wir sind Detektive. Darf ich Ihnen unsere Karte geben, Sir?«
    Der alte Mann zog eine Augenbraue hoch. »Detektive, so. Dann gib mal her.« Er streckte eine knochige Hand aus und Justus legte die Visitenkarte hinein.
    »Die Fragezeichen sind unser Markenzeichen«, erläuterte er. »Wir beschäftigen uns mit Rätseln, mit dem Unbekannten, mit –«
    »Kinderkram«, unterbrach der Anwalt ihn barsch. »Das interessiert mich nicht. Was wollt ihr von mir?«
    »Nun«, sagte Justus, während Peter und Bob noch empört nach Luft schnappten, »wir interessieren uns für das Testament von Casey Wye, das Sie vor zwei Monaten eröffnet haben.«
    »So. Und wieso interessiert ihr euch dafür?«
    »Das gehört zu einem Fall, an dem wir gerade arbeiten.«
    »So. Gehört ihr zum Kreis autorisierter Personen, die Einsicht in das Testament nehmen dürfen?«
    »Wie bitte?«, fragte Peter.
    McSnail streifte ihn mit einem kalten Blick. »Habt ihr eine schriftliche Erlaubnis, dass ihr das Testament ansehen dürft?«
    »Nein. Wer könnte uns die geben?«, fragte Justus zurück.
    Der alte Mann schnaubte. »Casey Wye, Harold Packleham oder einer ihrer rechtmäßigen Erben. Keine Genehmigung, keine Einsicht in das Testament.«
    »Gibt es denn rechtmäßige Erben?«
    »Darüber gebe ich euch keine Auskunft.«
    »Es geht uns nicht so sehr um das Testament«, sagte Justus, »sondern mehr um einen seltsamen Brief, den Mrs Wye hinterlassen hat.« Er beobachtete den Anwalt genau. »Sie hat ihn in mehrere Teile zerschnitten.«
    Da wurden die scharfen Augen ganz schmal. Der Anwalt veränderte weder seine Haltung noch seine Stimme, aber Justus hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, einer zum Zustoßen bereiten Schlange gegenüberzustehen. »Woher wisst ihr das?«
    »Wir haben einen der Zettel gefunden.« Justus nickte Bob zu, der die Puderquaste aus der Tasche zog und auf den überquellenden Schreibtisch legte. Eine gelbe Klaue griff danach, und mit einer raschen Bewegung schraubte McSnail die Quaste auseinander, zog den Zettel heraus und las ihn. Die drei ??? beobachteten ihn, aber er ließ sich nichts mehr anmerken. Er legte den Zettel auf den Tisch. »Damit kann ich nichts anfangen.«
    »Erkennen Sie wenigstens die Handschrift?«, fragte Peter. »Ist es die von Casey Wye?«
    »Ja, das ist ihre Schrift.« Der Anwalt sog heftig an der Zigarette und stieß eine Wolke von blauem Qualm aus. »Und die Puderquaste war ihr Talisman, ihr Glücksbringer. Sie hatte ihn immer bei sich. Schauspieler sind ein bisschen verrückt. Wo habt ihr sie gefunden?«
    »Das können wir Ihnen leider nicht sagen.« Justus steckte die Puderquaste und den Brief wieder ein und log kaltblütig weiter: »Und der Brief interessiert uns auch nicht so – es steht ja nichts Wichtiges darin. Aber wir haben herausgefunden, dass Mrs Wye behauptete, ein Drehbuch geschrieben zu haben, das dann von ihrem Ehemann verfilmt wurde. Es hieß ›Schrecken über Hollywood‹ oder so ähnlich. Wissen Sie etwas darüber?«
    »›Schatten über Hollywood‹«, sagte McSnail. »Das ist kein Geheimnis. Der Film hat Harold Packleham reich und Casey Wye arm gemacht.«
    »Kann man ihn noch irgendwo ansehen?«, fragte Bob. »Ich habe in unserer Videothek nachgefragt, aber da kannte ihn niemand.«
    »Nein, er ist nicht mehr im Umlauf.« Der Anwalt bleckte gelbe Zähne zu einem Lächeln. »Und er kommt auch nicht im Fernsehen.«
    »Um was ging es denn in dem Film?«, fragte Justus harmlos.
    »Um eine

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