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Schattenblüte. Die Erwählten

Schattenblüte. Die Erwählten

Titel: Schattenblüte. Die Erwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Melling
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die Berührungen seiner Hände mit klirrender Klarheit auf meinem Leib spüre. Ich höre auf zu denken, lasse alles zurück und fühle nur noch. Lecke gierig über seine Brust, winsele leise unter seinen Bewegungen und bin doch Mensch. Oder nicht?

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    25. Elias
    NATHANAEL führt mich zu dem Raum, in dem ich Luisa bei Haddrice zurückgelassen hatte. Wieder ist die Tür verschlossen, und es stehen Wächter davor. Doch diesmal ist auch das Guckloch zu. Wir betreten den Raum, die Kragen noch heruntergeschlagen. In dem Raum ist es kalt. Das Fenster über dem Sünderkreuz ist eingeschlagen, und die bunten Glasscherben des Deckenbildes sind über den Fußboden verstreut. Felicity und ein schwarzhaariger Mann, den ich nicht kenne, stehen fassungslos über ein zerfetztes Engelsbild gebeugt. Jordan, auch er in traditioneller Tracht, steigt sorgsam über die Scherben hinweg, kommt auf mich zu und begrüßt mich. «Erkläre mir diesen entsetzlichen Kunstfrevel. Wie kann man so barbarisch sein, Elias?»
    «Ich weiß es nicht.»
    Da kommt Vittorio. Seine Präsenz scheint den Raum zu erleuchten. Wir alle schlagen die Kragen hoch. Fast alle haben die Zeichen aufgestickt, nur der dunkle Mann nicht, der Delwin heißt. Er war, erfahre ich, für die Sicherheit hier verantwortlich. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken.
    Vittorio begrüßt uns, erklärt, dass ich jetzt im Orden bin, und berichtet, dass die Werwölfinnen aus diesem Raum entkommen sind. Er wirft mir einen kurzen Blick zu: «Jedoch ist immer noch nicht ganz geklärt, auf welche Weise ihnen das gelingen konnte.»
    «Warum kann man das nicht feststellen? Der Raum hier wird doch videoüberwacht!», sage ich.
    «Die Kamera war in einem der Bilderrahmen versteckt. Die Werwölfin hat das fragliche Bild zusammen mit allen anderen von der Wand gerissen und die Kamera dabei zerstört», erklärt Delwin.
    «Es ist wohl jedem von uns klar, dass dieses Desaster nicht nach außen dringen darf», sagt Vittorio. «Wir können es uns in dieser Phase nicht leisten, unsere Glaubwürdigkeit vor den Shinanim der Welt aufs Spiel zu setzen. Ich will die Werwölfinnen zurück, und zwar auf der Stelle.»
    Esther zieht prüfend an der langen Silberkette, die noch immer aus dem zerstörten Dachfenster hängt. Es klirrt leise. «Sind die Werwölfinnen also tatsächlich durch das Oberlicht entkommen? Ich dachte, die Geschöpfe der Tiefe hassen Höhe.»
    «Das Kreuz steht noch», sagt Felicity. «Wenn sie es nicht gebraucht hätten, um nach oben zu entkommen, hätten sie es mit Sicherheit ebenfalls umgeworfen.»
    «Das Kreuz ist doch viel zu schwer! Wie sollten zwei junge Frauen das umwerfen können?», spricht Delwin das aus, was ich denke.
    «Wir haben es hier auch nicht mit jungen Frauen, sondern mit Werwölfinnen zu tun. Sie haben ganz andere Kräfte», sagt Vittorio. «Wie dem auch sei, wir werden erst einmal nicht erfahren, wie sie es geschafft haben. Als Jordan während der Konferenz in diesen Raum schalten wollte, war die Kamera bereits zerstört. Tatsache ist nur, dass sie entkommen sind und wir sie zurückholen müssen, ehe größerer Schaden entsteht.»
    «Verfolgen wir sie sofort. Ich melde mich freiwillig», sagt Felicity.
    «Ich selbstverständlich auch», erklärt Delwin und wirft dem Oberlicht einen Blick zu. «Diesmal, das verspreche ich, werde ich nicht versagen.»
    «Niemand spricht von Versagen, Delwin», sagt Vittorio. «Wer hätte ahnen können, dass die Werwölfinnen aus diesem Raum entkommen können? Selbst wenn sie nicht gefesselt sind.» Und wieder wandert Vittorios Blick zu mir.
    Ja, ich bin schuld, dass Luisa nicht gefesselt war. «Ich werde natürlich auch dabei sein», sage ich. «Meine Erfahrung mit den Werwölfen ist schließlich der Grund, warum ich in den Rat aufgenommen wurde.»
    Vittorio schüttelt den Kopf. «Nein, du nicht, Elias.»
    «Verzeihung? Ich habe seit Monaten mit meiner Gruppe den Kampf gegen diese Kreaturen trainiert! Ich kenne diese Werwölfe.»
    «Ja, Elias, das wissen wir alle, und es ist schmerzlich, dass wir bei dieser Aktion auf dein Wissen verzichten müssen. Nur hast du eine andere dringende Aufgabe, die du zuerst erledigen musst.»
    Nick. Natürlich. Immer ist es Nick, der mein Leben bremst. Solange Nick noch herumläuft, kann der Orden mich nicht brauchen.
    «Darum», fährt Vittorio fort, «werden noch heute Nacht Delwin und Felicity die Verfolgung der Entkommenen aufnehmen. Wenn ihr sie entdeckt habt, fangt sie ein

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