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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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war hochgerutscht und entblößte seine
    haarige Wade.
    Als sie auf der Straße waren, fragte sie: «Wann wurde
    Robert verhaftet?»
    «Kurz nachdem ich dich allein gelassen habe», sagte er
    und schlug den Kopf gegen die Scheibe. «Er wollte mit mir
    reden. Ich war so froh, dass er mit mir reden wollte.»
    Dann schwieg er, und Sara musste nachhaken. «Was hat
    er gesagt?»
    «Dass er es getan hat», sagte Jeffrey und warf resigniert die Arme in die Luft. «Ich stand da in ihrem gottverdammten Empfangszimmer, und er hat mir in die Augen gese‐
    hen und gesagt, dass er's getan hat.»
    Sara konnte der ganzen Geschichte nur schwer folgen.
    Trotzdem sagte sie: «Es tut mir Leid.»
    «Kommt vom Supermarkt zurück und knallt ihn ein‐
    fach ab. Ohne ein Wort zu sagen.»
    Sara konnte sich nur wiederholen. «Es tut mir Leid.»
    «Du hattest Recht.»

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    «Ich wollte nicht Recht haben.»
    «Meinst du das ehrlich?»
    Sie sah ihn an. Langsam wurde er wieder er selbst, nur
    seine Fahne war immer noch so stark, dass sie sich lieber wieder der Straße zuwandte. «Natürlich meine ich das
    ehrlich.» Sie legte ihm die Hand aufs Bein. «Es tut mir Leid, dass alles so gekommen ist. Ich weiß, dass du getan hast, was du konntest.»
    «Du wirst mir nicht glauben», sagte er. «Ich weiß, dass
    du vorher gesagt hast, dass Robert lügt, und ich hab dir ge‐
    sagt, dass es nicht stimmt, aber jetzt glaube ich, dass du Recht hast. Ich meine – ich glaube, dass er jetzt lügt.»
    Sara starrte auf die Straße.
    «Du denkst, ich sage das, weil er mein Freund ist, aber das stimmt nicht. Ich weiß, wie verworren das alles ist.
    Ich weiß, dass seine Geschichte irgendwie Sinn ergibt,
    aber er ist ein Cop. Er hatte Zeit zum Nachdenken, er
    hätte die Geschichte so hinbiegen können, dass alles zu‐
    sammenpasst.» Er tippte sich an die Stirn, wobei er beim ersten Anlauf danebentippte. «Hier oben weiß ich es.
    Ich bin lange genug Cop gewesen, ich weiß, wann einer
    lügt.»
    «Wir sprechen morgen drüber», sagte sie. Sie wusste,
    jetzt war es sinnlos.
    Er legte ihr den Kopf auf die Schulter. «Ich liebe dich, Sara.»
    Das erste Mal hatte sie es ignoriert, doch diesmal
    musste sie antworten. «Du hast zu viel getrunken.»
    «Nein», widersprach er, sein Atem warm an ihrem Hals.
    «Du weißt nicht, wie es ist.»
    Sie drückte sein Bein, bevor sie in den vierten Gang
    schaltete. «Schlaf jetzt lieber.»

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    «Ich will aber nicht schlafen», sagte er. «Ich will mit dir reden.»
    «Wir reden morgen.» An der Kreuzung nahm sie den
    Fuß vom Gas und versuchte sich zu erinnern, wo es lang‐
    ging. Das Schild einer Bank kam ihr bekannt vor, und sie bog links ab.
    Sie fragte: «Sind wir hier richtig?»
    «In vino Veritas», erklärte er. «Wenn man blau ist, sagt man nichts, was man nicht auch so meint.»
    «Das war mir neu», sagte sie und erkannte erleichtert
    die Tankstelle von heute Morgen wieder. Der Laden war
    dunkel und wie alles andere in dieser Stadt wahrscheinlich schon seit Stunden zu.
    «Ich liebe dich.»
    Sara lachte, mehr fiel ihr dazu nicht ein.
    «Bieg hier ab», sagte er plötzlich. Als sie nicht schnell genug reagierte, griff er ihr ins Lenkrad.
    «Jeffrey!», schrie sie. Ihr blieb fast das Herz stehen.
    Sie waren abgebogen und auf einer Schotterpiste ge‐
    landet.
    «Immer geradeaus», sagte er und zeigte nach vorn.
    Sara fuhr langsamer. «Wo sind wir?»
    «Noch ein Stück.»
    Sie beugte sich über das Lenkrad und versuchte die
    Straße vor ihnen auszumachen. Dann blockierte ein um‐
    gefallener Baum den Weg und sie hielt an. «Hier geht's
    nicht weiter.»
    «Noch ein kleines Stück», sagte er.
    Sara nahm den Gang raus und zog die Handbremse an,
    dann drehte sie sich zu ihm um. «Jeffrey, es ist spät. Ich bin
    müde, und du bist total be‐»
    Er küsste sie, aber es fühlte sich ganz anders an als

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    sonst. Seine Küsse waren stürmisch und feucht, und er
    fummelte ungeschickt am Bund ihrer Jeans herum.
    «Warte – »
    «Ich will dich so sehr.»
    Sie spürte ihn hart an ihrem Schenkel, doch obwohl
    Sara merkte, dass ihr Körper auf ihn reagierte, war Sex
    jetzt das Letzte, was sie im Sinn hatte.
    «Sara», stöhnte er und küsste sie so heftig, dass sie
    kaum Luft bekam.
    Sie schaffte es, ihn ein wenig zu bremsen, und als er die Lippen in ihren Nacken drückte, flüsterte sie: «Sachte.»
    «Ich will in dir sein», sagte er. «So wie gestern Nacht.»
    «Wir sind hier mitten in der Wildnis.»
    «Wir tun so», sagte

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