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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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die Frage erneut: »Was dahinten ist es wert, in die Luft gejagt zu werden?«
    »Ich habe doch gesagt, Sie sollen Bobby fragen. Doch überlegen Sie mal: Wenn die Regierung Ihre ganze Familie getötet hat, ist jeder Teil von ihr es wert, in die Luft gesprengt zu werden.«
    »Was meinen Sie damit?«, japste sie. »Was ist mit seiner Familie passiert?«
    »Er hat niemanden mehr, das meine ich damit. Ich jedoch schon, und hier kommen Sie ins Spiel. Sobald die drei Millionen da sind, werden sie in mein Auto umgeladen werden. Und Sie, Theresa, werden am Kopf der Transportkette stehen, und ich werde an Ihnen kleben wie eine Klette. Wenn die Scharfschützen versuchen sollten, mich auszuschalten, wird man Sie treffen.«
    Mit diesen Worten brachte er sie zum Informationsschalter zurück, nicht besonders freundlich, doch immerhin hielt er sie an der Rückseite ihrer Bluse und nicht mehr an ihren Haaren. Sie ließ sich neben Jessica Ludlow fallen und wischte sich mit den Blusenärmeln den Schweiß vom Gesicht. Sie konnte nur hoffen, dass eines der vom SRT installierten Mikrophone genau hinter dieser speziellen Lüftung angebracht war.
    Das Telefon klingelte immer noch.
    Frank Patrick ließ sich auf einen der Polsterstühle fallen. Es war erst 13:12 Uhr, doch er fühlte sich, als hätte er die ganze Nacht durchgemacht.
    Nein, stattdessen habe ich mir den Boden unter meiner Karriere weggezogen . Der Assistant Chief ging mit großem Abstand an ihm vorbei und warf ihm einen eiskalten Blick zu. Patrick hatte ihn in einer Krise unfähig aussehen lassen, und das würde ihm nicht verziehen werden.
    Doch Theresa war noch am Leben. Er konnte wieder durchatmen, vielleicht endlich seine zitternden Beine beruhigen.
    »Detective Patrick?«
    Peggy Elliott stand auf einmal neben ihm, so frisch und adrett wie am Morgen. Sie hatte ihr Jackett ausgezogen; darunter trug sie eine maßgeschneiderte weiße Bluse mit einer goldenen Summer-Reading-Club-Anstecknadel an der Brusttasche. »Geht es Ihnen gut?«
    »Oh, sicher, alles klar.«
    Sie schwieg für einen Moment, wartete, ob er noch etwas hinzufügen würde. Dann sagte sie: »Ein Anruf wartet auf Sie.«
    Er folgte ihr in den Kartenraum, wo eine weitere Telefonanlage aufgebaut worden war, von der aus Anrufe erledigt werden konnten, ohne den Unterhändler zu stören. Kessler war gerade am Apparat und sprach offensichtlich mit seiner Frau, versuchte sie zu beruhigen. Jason ging langsam auf ihn zu, während er an einem Sandwich kaute und sein Handy ans Ohr presste. Früher einmal konnte Patrick auch zu jeder Tages- und Nachtzeit essen. Früher einmal hatte er den gleichen Enthusiasmus für seinen Job aufgebracht.
    Die Bibliothekarin reichte ihm einen Hörer. »Es ist das Krankenhaus.«
    Ein Arzt des Metro General Trauma Center stellte sich vor und fragte, ob Patrick Pauls Partner war.
    »Ja, das bin ich. Danke für den Anruf, Doktor. Wie geht es ihm?«
    »Wir haben es mit einem Plastikpfropf versucht. Er hat dreißig Beutel Blut bekommen, doch jetzt sitzt er an Ort und Stelle.«
    »Ist Paul bei Bewusstsein?«
    »Immer mal wieder. Aber nie lange.«
    »Meinen Sie, wir können ihm ein paar Fragen stellen?« Wer weiß, was die beiden Geiselnehmer vor Paul besprochen hatten, als sie ihn noch für einen normalen Bankangestellten hielten. Vielleicht hatten sie ihren Fluchtplan diskutiert – vorausgesetzt, sie hatten einen.
    »Ich rufe nicht an, damit Sie ihn befragen können«, erwiderte der Arzt deutlich schärfer. »Ich will damit sagen, wenn Sie überhaupt noch einmal mit ihm sprechen wollen, dann sollten Sie besser herkommen.«
    Natürlich hatte Patrick schon daran gedacht. Dafür war er bereits auf zu vielen Ehrenbegräbnissen von Polizisten gewesen, die im Dienst getötet worden waren. Doch wirklich glauben wollte er es bisher nicht. »Er wird sterben?«
    »Er wäre schon tot, wenn ihn die Kugel nicht am unteren Ende des Oberschenkels getroffen und jemand nicht sofort das Bein abgebunden hätte. Er könnte sich wieder erholen, aber ich bin nicht vollkommen davon überzeugt. Deshalb rufe ich an. Das Police Department hat mir gesagt, dass Sie in Notfällen benachrichtigt werden sollen. Sie und eine Frau namens MacLean, die ich jedoch nicht erreiche.«
    Nicht vollkommen überzeugt . Diesen Satz hatte Patrick auch schon in diversen Variationen gehört. Der Arzt glaubte also nicht, dass Paul den Tag überleben würde.
    Patrick blickte durchs Fenster zu dem Bankgebäude, das in der Mittagssonne glänzte.

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