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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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gnadenlos versagt.«
    »Ich auch.« Und sie wusste auch nicht, wie das hier Paul weiterhelfen sollte.
    Der Strahl der Taschenlampe beleuchtete einen dunklen Fleck auf dem Teppich, den Theresa von allen Seiten betrachtete. »Das hier könnte Blut sein.«
    »Willst du einen Hemastix-Teststreifen?«
    »Bitte.«
    Theresa hatte ihre Ausrüstung auf einer sauberen Papiertüte auf dem Boden ausgebreitet. Don zog einen dünnen Streifen aus einer Flasche und befeuchtete das gelbe Ende mit einem Strahl destillierten Wassers. Theresa tupfte es auf die schmierige Substanz, und es färbte sich dunkelblau. »Hmmm.«
    »Blut.«
    »Könnte Ludlows sein«, sagte Theresa mehr zu sich selbst als zu Don. »Sie könnten ihn an einem anderen Ort getötet und ihn dann in seinem eigenen Vorgarten abgelegt haben, aber ich glaube das nicht. Er sah zu ordentlich dafür aus, außerdem wäre hier dann noch viel mehr Blut. Es könnte allerdings von der Tatwaffe stammen, was auch immer das war.«
    Don sponn den Gedanken weiter. »Sie haben dieses Auto gestohlen, dann sind sie zu Ludlow gefahren, damit der ihnen verrät, wie sie in die Bank kommen. Doch er hat sich geweigert, weshalb sie ihn umgebracht und die Mordwaffe in den Kofferraum geworfen haben. Daher das Blut auf dem Teppich. Deshalb hat man auch keine Waffe am Tatort gefunden.«
    Theresa schnitt die blutige Stelle mit einem sterilen Einwegskalpell aus dem Teppich und ließ das Stück in einen Papierumschlag fallen. »Doch vor dem Banküberfall haben sie sie irgendwo entsorgt, denn hier ist sie nicht, und der Wagenheber ist sicher schon fünf Jahre nicht mehr bewegt worden, vom Rost und den Spinnweben her zu schließen. Warum sollten sie sich die Zeit nehmen, Beweismaterial aus einem Wagen zu entfernen, der ihnen nicht gehört, wenn sie ihn nach dem Bankraub sowieso bald loswerden wollen?«
    »Sie wollten eben vorsichtig sein.«
    »Wenn sie das gewesen wären, hätten sie einen besseren Plan gehabt, um in die Bank einzudringen und dann zu verschwinden.« Theresa steckte die Sicherheitskappe auf das Skalpell und verstaute es in ihrer Kitteltasche. Mit etwas Glück würde sich für die gefundenen Fingerabdrücke ein Eintrag in der Datenbank finden. Das Blut konnte später noch analysiert werden; im Moment brauchten sie jedes mögliche Druckmittel, um die Bankräuber zur friedlichen Aufgabe zu bewegen. Wenn sie schon einmal getötet hatten – entweder Ludlow oder den Eigentümer des Wagens oder sogar beide –, dann würden sie es wahrscheinlich wieder tun. Wenn ihnen jedoch bewusst war, dass das CPD sie wegen Mordes anklagen würde, würden sie sicher größeren Widerstand gegen eine Festnahme leisten. Theresa schlug den Kofferraumdeckel zu. »Ich bin hier fertig. Kannst du dich gleich um das Blut kümmern? Auch um das aus Ludlows Haus? Und bitte Leo, die Fingerabdrücke bei AFIS durchlaufen zu lassen.«
    »Der Chef soll arbeiten?«
    »Und wenn du ihm Kaffee intravenös einflößen musst. Lass ihn sich nicht aus der Affäre ziehen. Er soll nicht einmal einen Moment lang zögern.«
    Don beobachtete sie mit sorgenvollem Gesicht. »Kommst du mit mir zurück?«, fragte er, doch eigentlich wusste er die Antwort schon.
    »Nein.« Theresa war schon auf dem Weg zu den Absperrungen.

3
    8:30 Uhr
    Paul nahm sich einen Moment Zeit, die Architektur zu bewundern, bevor er dem Tod ins Gesicht sah. Von seinem Platz auf dem Boden aus konnte er ein Informationsschild lesen: Die US -Notenbank von Cleveland war eine von zwölf im ganzen Land. Sie war 1923 im Stil einer römischen Basilika erbaut worden. Der Marmor, mit dem die Wände der Schalterhalle verkleidet waren, stammte aus Siena in Italien, und die gewölbte Decke war mit florentinischen Motiven bemalt. Die Schalterhalle wirkte angemessen ernst und getragen, die dicken Wände hielten den Lärm der sie umgebenden Stadt vollkommen ab. Man hätte sich beschützt fühlen können, mit den bewaffneten Wachmännern und der Klimaanlage und mehr Geld, als man sich vorstellen konnte, von allen Gefahren durch die dicken Wände abgeschottet. Doch jetzt waren die Löwen ins Dorf eingedrungen, und es würde vielleicht nie wieder sicher sein.
    Die Bankschalter mit ihren altmodischen schmiedeeisernen Gittern befanden sich zwischen den inneren und den äußeren Mauern der Schalterhalle. Die inneren Wände hatten riesige Fenster, die ebenfalls vergittert waren und die die Stadtwappen der zwölf Notenbanken zeigten. Leider war das Glas dieser beeindruckenden Fenster

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