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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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hörte gedämpfte Schritte, als Bobby durch das Lehrzentrum stapfte. Er würde an dem normalen Glasfenster vorbeikommen … Doch keine Scharfschützenkugel durchbrach das Glas, nicht, solange sein Partner außer Sicht blieb, direkt vor dem Raum mit dem Geldbaum.
    Bobbys Schritte verklangen in die südwestliche Ecke der Schalterhalle.
    Hinter dem Schaltergitter mit der Aufschrift »Spareinlagen und Darlehen« schrie eine Frau.
    8:57 Uhr
    »Wo zur Hölle ist Cavanaugh?«, verlangte einer der SRT -Cops zu wissen. Er lief aufgeregt durch die Gänge in der öffentlichen Bibliothek und betrachtete misstrauisch die Bücher, als ob sie bewaffnet wären.
    Frank Patrick zuckte mit den Schultern. Er hatte den großen Chris Cavanaugh noch nie getroffen; woher sollte er da wissen, was den besten Vermittler bei Geiselnahmen der Stadt davon abhielt, so schnell wie möglich zum spektakulärsten Banküberfall der letzten zehn Jahre zu eilen. Seine Gedanken galten einzig und allein Paul und Theresa. Wenn seinem Partner etwas zustieß, würde seine Cousine ihn töten.
    Und den Posten als Morddezernatsleiter könnte er sich auch abschminken.
    Das Krisenteam hatte sich auf dem Geschichte-und-Geografie-Stockwerk breitgemacht, im relativ neuen Louis-Stokes-Flügel, direkt gegenüber der Notenbank, und die Angestelltenbüros übernommen, um eine Telefonanlage zu installieren und die Pflanzen von den Fensterbrettern zu entfernen, was die Bibliothekare verärgert zur Kenntnis genommen hatten. Die Scharfschützen hatten sich schon auf das Gebäude verteilt, und Frank hoffte inständig, dass man sie nicht brauchen würde.
    Er suchte sich einen ruhigen Platz; als bloßer Detective wäre er beim SRT nicht willkommen. Am südlichen Ende des Stockwerkes fand er eine gemütliche Ecke mit Deckengemälden und langen Bücherreihen und musste feststellen, dass ihm schon jemand zuvorgekommen war.
    Frank Patrick kannte ihn nicht. Ein dürrer Kerl, jung genug, um sein Sohn zu sein, der der Gelassenste im ganzen Gebäude zu sein schien. Er trug ein Polo-Shirt und Jeans, darüber jedoch eine Weste mit der Rückenaufschrift »Polizei«. Neben dem sich vom Boden bis zur Decke erstreckenden Fenster an der östlichen Wand hatte er ein Teleskop aufgestellt, das auf den Eingang der Notenbank gerichtet war. »Wer sind Sie?«, fragte Patrick.
    »Ich heiße Jason. Ich bin Chris Cavanaughs Researcher.«
    »Was sind Sie?« Irgendein Freak? Das hatte ihnen grade noch gefehlt.
    »Researcher. Die Befreiung von Geiseln ist Teamarbeit. Chris ist der Verhandlungsführer …«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn Patrick kurz angebunden. »Ich meine, ich weiß, wie das SRT arbeitet. Ein Verhandlungsführer redet, einer behält den Überblick über die Details, und der Commander trifft die Entscheidungen.«
    »Und dann gibt es noch mich. Ich versuche, so viel wie möglich über diese Typen herauszufinden und was sie wollen. Die Schreiberin verzeichnet die Ergebnisse meiner Nachforschungen – in diesem Fall ist das Irene Hardstead, die da drüben gerade alle hohen Tiere in die Büros führt, damit die untereinander ausfechten können, wer die Verantwortung für die Verhandlungen übernimmt. Normalerweise ist das der Chief«, fügte er hinzu und bezog sich damit auf den Polizeipräsidenten. »Obwohl es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Geiselnahme handelt.«
    »Warum sind Sie nicht bei der Besprechung dabei?«
    Jason verteilte den Inhalt einer Plastikkiste auf einem der schnörkellos designten Lesetische. Da war sie dahin, Franks ruhige Rückzugsecke. »Wir brauchen Ruhe zum Arbeiten, und ein Haufen Cops ist immer laut.«
    Frank bemerkte, dass die Wände der Angestelltenbüros aus silberfarbenem Metall waren und zur Decke hin mit gemusterten Glasfenstern abschlossen. »So richtig ruhig wird es auch hier nicht werden. Was meinen Sie damit, normalerweise der Chief?«
    »Der Polizeipräsident ist nicht hier, sondern bei dem Galaempfang zu Ehren der Außenministerin. Hat seinen Platz direkt neben ihr. Diese Typen da in der Bank hätten wahrscheinlich die ganze Indians-Mannschaft als Geiseln nehmen können, und selbst dann würde der Chief nicht das Mittagessen sausen lassen. Sein Stellvertreter ist hier, Viancourt.«
    Patrick stöhnte innerlich auf. Mit viel Glück, Kulanz und einem vollkommenen Mangel an Strafverfolgungstalent war Viancourt von Posten zu Posten hochgelobt worden, bis er vor der Tür des Chiefs gelandet war, so liebenswürdig wie ein Hündchen und in etwa auch so

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