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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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blickdicht. Die Bankräuber waren in der ganzen Schalterhalle vor Scharfschützen sicher, außer auf einem viereinhalb Meter breiten Streifen in der Mitte. Das Fenster über dem Eingang zur East Sixth Street war aus normalem Glas. Gegenüber dieses Eingangs befand sich der Informations- und Sicherheitsschalter, hinter dem sich ein offener Gang erstreckte. Paul konnte nur hoffen, dass sich Sicherheitsleute am anderen Ende postiert hatten.
    Die polierten Marmorfliesen auf dem Boden spiegelten das Szenario wider, die zitternde Rezeptionistin, die sich an ihn kauerte, ebenso wie den auf und ab gehenden Bankräuber mit dem Schnellfeuergewehr. Der große drahtige Schwarze mit der hellbraunen Haut blieb genau vor Paul stehen.
    Genau vor dem Glasfenster. Wenn ihr da draußen seid , dachte Paul an die Polizeischarfschützen gerichtet, dann schießt . Doch das würden sie natürlich nicht, nicht solange sich der zweite Bankräuber weiter hinten in der Schalterhalle aufhielt, geschützt von den blickdichten Fenstern und von dem Gang aus nicht sichtbar. Dieser hatte blaue Augen und blonde Haare, eine verblasste Tätowierung auf einer Seite seines Halses und eine sonnenverbrannte Haut. Er hatte auch die stämmige Statur eines früheren Highschool-Football-Stars, der ein wenig außer Form war. Außerdem hielt er geübt einen schwarzen M4-Karabiner auf die verängstigten Geiseln.
    Beide Männer trugen schwarze T-Shirts und Jacken, was in der brütenden Hitze verdächtig war. Der größere war in Jeans und eine dunkelblaue Windjacke gekleidet, während der Blonde eine Khakihose und eine braune Kapuzenjacke mit schwarzem Muster trug.
    Der Schwarze nahm seine Sonnenbrille ab, um Paul von oben bis unten zu mustern. »Wer sind Sie?«
    Paul hatte auf diese Frage gewartet. »Ich bin ein Revisor. Ich arbeite im zweiten Stock.« Es wäre unklug gewesen, seine wahre Identität zu enthüllen. Paul konnte nur hoffen, dass, falls Revisoren nicht im zweiten Stock arbeiteten, der Mann vor ihm das nicht wusste. Er presste den Saum seines grauen Sakkos zwischen die Beine, damit es nicht plötzlich aufschlug und seine Polizeimarke freigab. Die Pistole steckte weit genug hinten auf seiner rechten Hüfte, um verdeckt zu bleiben, solange er sich nicht viel bewegte.
    Seine Mitgefangenen starrten ihn mit großen Augen an, sagten jedoch nichts. Ihre Mienen waren sowieso schon verängstigt genug, sodass sich nichts Verdächtiges darauf abzeichnete. Sie wussten nicht, dass er ein Cop war – nur die Sicherheitskräfte waren informiert –, aber ihnen musste klar sein, dass er nicht hier arbeitete. Die Wachmänner saßen am Ende der Reihe, und der Mann mit der Waffe sah nicht zu ihnen hinüber.
    »Haben Sie Zugang zum Tresorraum?«
    Paul musste kein Zögern in seiner Stimme vortäuschen, denn er hatte keine Ahnung, um welchen Tresorraum es sich handelte. Nichts dergleichen schien in Sichtweite zu sein. »Nein, das gehört nicht zu meinem Aufgabenbereich.«
    Braune Augen musterten ihn kurz, dann entfernte sich der Mann, und der ältere Schwarze neben Paul atmete erleichtert aus.
    So weit, so gut. Bleib ruhig und vor allem am Leben .
    Sicher, wenn sie erst herausfanden, dass er ein Cop war, würde ihm ruhig bleiben auch nicht mehr helfen. Bewaffnete Täter mochten keine Überraschungen, und davon hatten sie heute Morgen bereits einige erlebt. Sie mussten eine ganz normale Bank erwartet haben, mit Bargeld an den Schaltern, das man sich nur aushändigen lassen musste. Paul konnte ihnen ihre Fehleinschätzung nicht verübeln; auch er fragte sich, warum niemand an den alten Schalterfenstern arbeitete. Stattdessen waren die Bankräuber von einer Handvoll Angestellten und nicht weniger als vier bewaffneten Wachmännern in Uniform, einer davon mit Hund, empfangen worden.
    Paul war um kurz nach acht bei der Bank gewesen, nachdem er das Auto an einer Parkuhr um die Ecke abgestellt hatte. Er hatte hinter einem älteren Schwarzen in grüner Uniform das Gebäude betreten, dem Mann, der nun neben ihm saß. Paul hatte dem Wachmann am Eingang sofort erklärt, wer er war, um durch den Metalldetektor zu kommen, und war dann auf den Informationsschalter zugesteuert. Da waren die beiden Bankräuber in die Schalterhalle gekommen, hatten einen ohrenbetäubenden Schuss an die Decke abgegeben, und bevor Paul sich umdrehen konnte, hatte man ihn gepackt.
    Sein Nacken brannte immer noch, wo sich der Lauf des Gewehres in seine Haut gepresst hatte. Die kleinste Bewegung hätte den

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