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Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Titel: Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Smaragds freigesetzt wurde.
    Schlingpflanzen wuchsen aus dem Boden unter ihm hervor, umrankten ihn und schlossen sich ineinander greifend fest um seinen Körper.
    Und als sie ihn schließlich sicher im Griff hatten, begannen sie, Aydrian die Atemluft aus dem Leib zu pressen und sich wieder in ihr unterirdisches Reich zurückzuziehen.
    Er errichtete seinen Serpentin-Feuerschild, ließ das Feuer des Rubins erstrahlen, eine plötzliche und gewaltige Lichtexplosion, die viele dieser Schlingpflanzen in ihre Bestandteile auflöste und den Griff von anderen lockerte.
    Noch bevor er überlegen konnte, was er tat, rief er als Nächstes die Kraft des Graphits hervor und schleuderte einen Blitz auf Lady Dasslerond.
    Er vernahm ein Stöhnen, obwohl er sie von seinem Platz aus nicht sehen konnte.
    Die Schlingpflanzen ließen von ihm ab; Aydrian sprang auf und sah der Herrscherin von Caer’alfar in die Augen.
    »Nichts als Schande machst du deinem Vater!«, schrie Dasslerond ihn an. Sie schien noch aufgebrachter als sonst, denn die Spannung seiner elektrischen Entladung ließ ihr blondes Haar geradewegs zu Berge stehen. »Du entehrst deinen Namen und bringst nichts als Unheil über alle, die dich hierher gebracht haben, um sich deiner anzunehmen!«
    »Es war ein Versehen!«, beteuerte Aydrian, die Tränen unterdrückend, die ihm in die Augen traten.
    »Nein, es war die logische Folge deines rücksichtslosen Benehmens«, schrie Lady Dasslerond. »Das zwangsläufige Resultat dessen, was du bist, Aydrian Wyndon, und der Beweis, dass du kein Hüter bist und niemals einer werden wirst!«
    Aydrian wollte etwas erwidern, stellte jedoch fest, dass ihm nichts einfiel, kein Argument und keine Ausrede. »Ich gehe fort«, sagte er leise.
    »Zuerst wirst du mir die Steine wiedergeben«, befahl Dasslerond.
    Der Gedanke ließ Aydrian instinktiv zurückschrecken, und als er daraufhin tiefer in die Augen der Herrscherin von Caer’alfar blickte, wusste er plötzlich auch den Grund für sein Zögern. Sie würde ihm erst die Steine abnehmen und ihn dann gleich hier, an Ort und Stelle töten.
    Mit einem wütenden Knurren rief er abermals die Kräfte des Hämatits, des Seelensteins, hervor, diesmal nicht, um zu heilen, sondern um Lady Dassleronds Entschlossenheit an seinem eisernen Willen zerschellen zu lassen. Schließlich kämpften die beiden in der spirituellen Sphäre des Hämatits tatsächlich miteinander, während ihrer beider Willen als schemenhafte Geschöpfe Gestalt annahmen, die aufs Heftigste miteinander rangen.
    Zu guter Letzt überwältigte Aydrian Wyndon, der Sohn von Elbryan und Jilseponie, der Bankert des geflügelten Dämons in Gestalt des ehrwürdigen Vaters Markwart, Lady Dasslerond von Caer’alfar auf einem Berghang außerhalb von Andur’Blough Inninness und zwang die große Herrscherin, eines der mächtigsten Geschöpfe der gesamten Welt, vor sich auf die Knie.
    Er hätte sie in diesem Augenblick töten können, hätte ihren Willen brechen und ihren Geist zwingen können, ihre sterbliche Hülle für immer zu verlassen. Um ein Haar hätte er es getan, teils, weil er sich unbedingt wehren musste, teils aus völliger Verzweiflung und nackter Angst, aber zum Teil auch weil er die Elfen hasste und neidisch war auf ihre lange Lebensdauer – unfassbar lang in den Augen der Menschen, für die im Zeitraum eines einzigen Elfenlebens an die zwanzig Generationen verstrichen.
    Er hätte sie töten können, aber er tat es nicht. Stattdessen ließ er sie wieder los, woraufhin sie nach hinten taumelte, als hätte er sie allein durch die Kraft seines Willens festgehalten.
    »Verschwindet«, sagte er zu ihr.
    »Die Steine …«, forderte sie, aber ihre Stimme war dünn und kraftlos geworden.
    »Verschwindet endlich«, wiederholte Aydrian seine Aufforderung, und sein ernster Ton ließ keinen Raum für Widerworte und Verhandlungen. »Sie gehören mir und sind mir mit Eurem Einverständnis von meinem Volk vermacht worden.«
    »Du bist kein Hüter!«, schrie Dasslerond und schien abermals in ihren Smaragd eindringen zu wollen, überlegte es sich dann aber offenbar anders; und das war klug, denn hätte sie ihre Kräfte erneut heraufbeschworen, hätte Aydrian sie endgültig vernichtet.
    »Ich bin kein Spielzeug zum Vergnügen Dassleronds«, schrie Aydrian aufgebracht zurück. »Aber ich habe das hier«, fügte er hinzu und zog eine Hand voll magischer Steine aus seiner Hosentasche. »Und dort draußen gibt es ein Volk, zu dem ich gehöre.« Beim

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