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Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Titel: Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Abenteuern auf seiner Reise zum Barbakan berichtete, um sich dort dem Bund von Avelyn anzuschließen.
    In der Geschichte fiel ein Name, Nachtvogel, der Aydrian bekannt vorkam, und noch ein weiterer Name, Jilseponie, wurde wiederholt erwähnt, der ihm in diesem Augenblick jedoch nichts sagte.
    »Er nimmt den Mund gern etwas voll«, sagte Rumpar später am Abend, nachdem alle bis auf eine Hand voll seiner engsten Freunde die Schenke verlassen und die wenigen noch Verbliebenen sich ihm in einem privaten Hinterzimmer auf ein Gläschen eines etwas edleren Tropfens angeschlossen hatten. Aydrian fiel die Aufgabe zu, die Gruppe zu bedienen.
    Alles andere als böse, dass er noch länger bleiben musste, hatte Aydrian großen Spaß daran, die Zeit mit Rumpars lebhafter Freundesschar zu verbringen, vier Männer in mittleren Jahren, die so manche Geschichte von Schlachten und Abenteuern zu erzählen wussten. Sie alle hatten, behaupteten sie zumindest, im Krieg gegen den Dämon gekämpft und dabei jede Menge Goblins umgebracht. Das Hinterzimmer selbst legte Zeugnis ab von diesem Krieg; überall waren seltsame Erinnerungsstücke als Trophäen ausgestellt, darunter ein schartiger Dolch sowie ein kleiner, scheinbar unförmiger Helm, und über dem Kaminsims hing ein sorgfältig gepflegtes Schwert.
    »Der alte Rumpar hier hat die meisten Kämpfe erlebt«, sagte einer von ihnen zu Aydrian. »Sogar in der königlichen Armee hat er gekämpft, bei den Kingsmen.«
    »Dabei hätten sie ihn eigentlich zu den Allhearts stecken sollen«, mischte sich ein anderer ein.
    Woraufhin Rumpar verächtlich schnaubte und sich noch tiefer in seinen Sessel sinken ließ. Aydrian betrachtete ihn genau, sah ihm prüfend in die Augen und glaubte, aufgrund eines Gefühls, das er nicht näher bestimmen konnte, zu erkennen, dass hinter der Geschichte mehr Prahlerei als Wahrheit steckte.
    »Ich hab getan, was man von mir verlangte – für mein Land und für die Krone«, gab Rumpar sich bescheiden. »Ich bilde mir nicht gerade viel darauf ein, dass ich gegen diese Bestien gekämpft und so viele von ihnen töten musste.«
    Die letzte Bemerkung war Wort für Wort gelogen, wie Aydrian erkannte. Der Mann platzte geradezu vor Stolz, das ging mehr als deutlich aus seinem Tonfall, seinem Gesichtsausdruck und dem Glanz in seinen Augen hervor. Zumal der Zustand des Schwertes, an dem nicht die geringste Spur von Rost zu sehen war, es als Rumpars wertvollsten Besitz auswies.
    »Diese Klinge hat Goblin-Blut geschmeckt«, erklärte Rumpar feierlich, nachdem er offenbar Aydrians Interesse an ihr bemerkt hatte. »Jawohl, und auch das Blut dieser Pauri-Zwerge.«
    Obwohl er Rumpar kein einziges Wort glaubte, spürte Aydrian, wie ihn das Schwert in seinen Bann zog; wie angewurzelt stand er da und malte sich aus, wie dessen blinkende Klinge im frühmorgendlichen Licht niedersauste und einem abscheulichen Monster in einer Gischt aus feinem, rotem Nebel die Brust aufschlitzte. Eine Elfenklinge war es nicht, gewiss, dafür war es viel zu plump und zudem schlecht gemacht. Trotzdem weckte es in dem jungen Mann eine gewisse Begehrlichkeit. Aydrian hatte die Zeit in der Wildnis nach seinem Abschied aus Andur’Blough Inninness mit Hilfe seiner Pfiffigkeit, seiner Begabung, sich unsichtbar zu machen, und mit Hilfe seiner magischen Steine überlebt. Trotz der überwältigenden Kraft der Edelsteine besaß dieses Schwert – wie jedes andere auch – etwas, das Aydrian auf einer tieferen Ebene berührte. Die magische Kraft der Steine war eine Gabe, die ihn seinen potenziellen Gegnern überlegen machte, das Geschick im Umgang mit dem Schwert dagegen war antrainiert und machte ihn, sowohl körperlich als auch geistig, einem Gegner ebenbürtig.
    Ohne groß über die Bewegung nachzudenken, merkte Aydrian plötzlich, wie seine Hand zum Heft des Schwertes wanderte.
    »Augenblick mal! Fass das bloß nicht an!«, brüllte Rumpar ihn an und riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort zog er seine Hand zurück. Er drehte sich um und blickte dem Mann trotzig ins Gesicht.
    »Er hat sich wohl geschnitten«, amüsierte sich einer der Männer.
    »Und dabei überall auf der Klinge seine fettigen Fingerabdrücke hinterlassen«, fügte Rumpar hinzu.
    Aydrian verkniff sich sein spöttisches Grinsen – wenn sie nur wüssten! Er sah allerdings ein, dass dies nicht der richtige Augenblick war, deshalb trat er artig vom Kamin zurück. Den Rest des Abends ging er einfach seiner Arbeit nach, und obwohl die Männer dem

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