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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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arrangiert, Herzog Kalas«, sagte De’Unnero. »Ich bin kein Narr, und mir ist das Ausmaß dessen, was ich erreichen will, durchaus bewusst.«
    »Und was genau ist das?«, wollte der Herzog wissen.
    »Aydrian wird König werden, und dann wird er Berater brauchen«, erklärte De’Unnero. »Denn sobald er inthronisiert ist, werden meine Verbündeten und ich seinen Einfluss dazu verwenden, die dringend erforderlichen Veränderungen innerhalb des Abellikaner-Ordens durchzusetzen. Mich dürstet es nicht nach weltlicher Macht, falls Ihr das befürchten solltet, und ich versichere Euch noch einmal und in aller Aufrichtigkeit, dass es auf der ganzen Welt niemanden gibt, der geeigneter wäre als Aydrian, die Geschicke des Königreiches in neue Bahnen zu lenken. Sollte Aydrians Zeit der Thronbesteigung kommen, bevor Ihr aus diesem Leben scheidet, wäre es um ihn und das Königreich besser bestellt, wenn ihm Targon Bree Kalas treu zur Seite stünde, um die Allhearts im Hinblick auf ein neues Königreich zu einen – oder, besser gesagt, im Hinblick auf das Königreich, wie es einmal war.«
    Kalas brauchte einen Augenblick, um diesen Vorschlag zu verdauen, doch als es so weit war, bekam er große Augen. »Die Allhearts einen?«, entfuhr es ihm.
    Als Antwort senkte De’Unnero seinen Blick abermals auf die verstreuten Edelsteine und stieß ein amüsiertes Lachen aus. »Davon besitze ich noch viele tausende«, sagte er zum dritten Mal und gab damit unmissverständlich zu verstehen, dass er und seine Gefolgsleute bereits Soldaten aus Kalas’ Truppen angeworben hatten.
    »Euer Freund, König Danube, hat nichts zu befürchten«, versicherte De’Unnero dem besorgten Herzog. »Jedenfalls nicht von Aydrian; ich bezweifle allerdings, dass seine Wahl der Königin ihn vor den Feinden in seiner engsten Umgebung schützen wird. Wenn der Augenblick der Thronfolge gekommen ist, wird das Bärenreich wieder zu jenem leuchtenden Stern werden, der es einst war: vor den Dämonenkriegen, vor den Verirrungen des ehrwürdigen Vaters Markwart und bevor sich Jilseponie in die königliche Familie einschmeicheln konnte.«
    Kalas verharrte lange in seiner nachdenklichen Haltung. »Was verlangt Ihr, dass ich tue?«, fragte er schließlich.
    »Nichts, das ist ja gerade das Wundervolle«, antwortete De’Unnero. »Die Ereignisse nehmen bereits ihren Lauf, ohne dass irgendjemand, nicht einmal ich, eingreifen müsste. Um die bevorstehenden Wirren zu überstehen, müsst Ihr klug entscheiden, welche Seite die Oberhand behalten wird. Allerdings tätet Ihr auch gut daran, auf Euer Herz zu hören. Aydrians Königreich wird kein Freund der alpinadoranischen Barbaren sein – wird man das Gleiche von Midalis’ Herrschaft behaupten können, sollte es jemals dazu kommen? Aydrians Königreich wird auch kein Freund der Kirche sein, so wie sie sich gegenwärtig darstellt; er wird eine Rückbesinnung auf alte Traditionen durchsetzen. Die Ordensbrüder werden sich weniger um das Treiben des gemeinen Pöbels kümmern und wieder erkennen, dass in den Augen Gottes ein grundlegender Unterschied zwischen einem König und seinen Untertanen besteht, genau wie zwischen einem Herzog und dessen Untertanen.«
    De’Unnero bemerkte, wie Kalas Augen bei dieser Bemerkung zu leuchten begannen.
    »Kann man das Gleiche von einem Königreich sagen, das von Prinz Midalis regiert wird, der Jilseponie so sehr schätzt?«, fragte De’Unnero.
    Kalas zuckte zusammen, nur ganz leicht; De’Unnero entging es trotzdem nicht.
    »Ich bin nur ein winziges Rad im Getriebe einer Armee, die Aydrian an die Macht spülen wird, wenn unsere Zeit des Aufstiegs gekommen ist«, fuhr der ehemalige Mönch fort. »Ich erzähle Euch das alles, weil ich Euch als Mitstreiter äußerst schätze, auch wenn wir keine Freunde sind.«
    »Und dennoch intrigiert Ihr gegen meinen König.«
    »Das tue ich keineswegs«, log De’Unnero. »Ich intrigiere allenfalls gegen das Krebsgeschwür, das sich des Königreichs bemächtigt hat und das in Staat und Kirche um sich greift.«
    »Versprechen kann ich Euch nichts«, sagte Herzog Kalas.
    Das war bereits mehr, als De’Unnero hören musste. Einen kurzen Augenblick lang hatte er befürchtet, der Herzog würde ihn auf der Stelle verhaften lassen. Offenbar hatten die ernüchternde Niederlage auf dem Turnierplatz und die jedes Begriffsvermögen überfordernde Rettung aus dem Reich der loten einen mächtigen Eindruck bei diesem sonst so launischen Mann hinterlassen.
    Kalas sah

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