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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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das Ziel, seinen geldgierigen Yatols die Taschen zu füllen«, unterbrach ihn Pagonel. »Und seine Macht auszuweiten; obwohl er diesen Entschluss, dank Brynns Feldzug, mittlerweile bedauern dürfte.«
    »Ihr wisst überhaupt nichts.«
    »Ich weiß, was ich sehe, und was ich bei Eurer Stimme Gottes gesehen habe, ist nichts weiter als blankes Machtstreben und Opportunismus.«
    »Weil Ihr nicht begreifen wollt, dass er mit Yatols Stimme spricht!«
    Pagonel zog sein Messer und ließ es in der Hand herumschnellen, so dass der Griff auf Merwan Ma zeigte. »Ihr wisst, was Yatol Eure Person betreffend angeordnet hat«, sagte er trocken.
    »Ich weiß nichts dergleichen«, erwiderte Merwan Ma trotzig. »Ich weiß, was ein Schurke von den Chezhou-Lei zu tun versucht hat, und ich bin dankbar, dass Ihr mir das Leben gerettet habt. Darüber hinaus habe ich nur Eure Schlussfolgerungen, dass diese Tat in irgendeinem Zusammenhang mit meinem Meister steht.«
    »Meine Schlussfolgerungen und Eure Erinnerung«, sagte Pagonel. »Denn Ihr wisst mehr, als Ihr zugeben wollt. Ihr wisst etwas, vermutlich sogar über den Chezru-Häuptling selbst, das dieser offenbar für gefährlich hält. Leugnet es, so viel Ihr wollt – mir gegenüber, denn Euch selbst könnt Ihr nichts vormachen. Wenn Ihr das Verbrechen dieses Chezhou-Lei und meine Argumente im Licht Eurer Erinnerung betrachtet, werdet Ihr feststellen, dass ich Recht habe!«
    »Ich werde Yatol nicht verraten, so sehr Ihr auch versucht, mir das Wort im Mund herumzudrehen!«
    Statt einer Antwort erhob sich Pagonel lächelnd und ließ die Speisen neben dem verstörten jungen Mann liegen. »Wir ziehen noch diese Nacht weiter. Ihr solltet also etwas essen, und zwar reichlich.«
    »Zur nächsten Stadt, um alle, die dort leben, im Namen der Gerechtigkeit umzubringen?«, fragte ihn der Geistliche mit beißendem Sarkasmus.
    »Nein, zu den Feuerbergen, um unsere Verletzungen auszukurieren und die winterlichen Sandstürme auszusitzen«, erwiderte der Mystiker, und sofort erschien ein Ausdruck des Entsetzens auf Merwan Mas freundlichem Gesicht.
    »Zum Kloster der Jhesta Tu!«, entfuhr es ihm.
    »Ganz in die Nähe. Allerdings werden, wenn überhaupt, nur sehr wenige die Wolkenfeste zu Gesicht bekommen.«
    »Mir wird dieses Schicksal wohl kaum erspart bleiben«, sagte Merwan Ma, eine Bemerkung, die Pagonel mit einem leicht verwirrten Gesicht quittierte. »Damit Ihr Eure uralten Foltertechniken bei mir anwenden könnt, um die gewünschten Informationen zu bekommen«, erklärte der Geistliche.
    »Uralte Foltertechniken?«
    »Ich weiß alles über Euren Orden, über Eure Methode, einem Menschen die Haut vom Leib zu reißen, ohne ihn zu töten, damit er am ganzen Körper grauenhafte Höllenqualen leidet! Ich kenne Eure Rituale, bei denen Ihr Blut von Neugeborenen und Feinden trinkt. Ihr glaubt vielleicht, weil Ihr Euch in den Bergen weit unten im Süden versteckt, hätte die Welt die Gräueltaten der Jhesta Tu vergessen, doch da täuscht Ihr Euch, das kann ich Euch versichern!«
    Pagonels aufrichtige Heiterkeit milderte seine Erregung ein wenig. »Ihr kennt die Geschichten, die die Chezhou-Lei und die Yatol-Priester verbreiten, weil sie befürchten, wenn ihre Untertanen die Wahrheit über die Jhesta Tu erführen, würden diese nicht mehr so verhasst sein. Dabei sind sie auf diesen Hass dringend angewiesen, begreift Ihr nicht? Ohne einen verhassten Feind, ohne eine Bedrohung von außen, wäre es ein sehr viel schwierigeres Unterfangen, ein ganzes Volk zu unterdrücken.«
    Merwan Ma schien alles andere als überzeugt.
    »Ja, Ihr werdet die Wolkenfeste besuchen, Merwan Ma«, fuhr Pagonel fort. »Und sei es nur, weil ich möchte, dass Ihr die Wahrheit über die Jhesta Tu aus eigener Anschauung kennen lernt.«
    »Warum ist Euch das so wichtig?«
    »Weil ich vermute, dass Ihr intelligent genug seid, die Wahrheit zu erkennen – über meinen Orden und so manches andere«, erwiderte Pagonel, dann beugte er sich vor und gab dem Mann einen aufmunternden Klaps auf die Schulter. »Ich werde Euch jetzt mit Euren Gedanken und Euren Erinnerungen alleine lassen, mein Freund«, sagte er und ging davon.
    Zurück blieb ein todunglücklicher Merwan Ma, der seinen Kopf in die Hände sinken ließ und sich einfach nur wünschte, alle Sorgen, Erinnerungen und zukünftigen Probleme zu vergessen. Pagonels letztes Wort jedoch, das Wort Freund , klang dem bedauernswerten Geistlichen noch sehr lange in den Ohren.
    Es hatte einmal eine

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