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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Elbryans, und doch wusste Jilseponie vor König Danubes Tod nichts von seiner Existenz.«
    »Nun, in diesem Fall sollten wir froh sein, dass Gott uns mit dem Geschenk Aydrians gesegnet hat«, entgegnete Herzog Kalas. »Damit er uns durch diese finsteren Zeiten führt.«
    »Und auf wessen weisen Rat darf dieser junge König zählen?«, fragte der Bischof. »Auf Euren gewiss, und das zu Recht. Aber verratet mir doch bitte, auf wessen noch? Wer ist das, der dort unmittelbar hinter dem jungen König auf seinem Ross sitzt?«
    Selbst aus der Entfernung konnte Braumin Herde die plötzliche Anspannung in Herzog Kalas’ Zügen erkennen.
    »Könnte das vielleicht Marcalo De’Unnero sein, Herzog Kalas?«, hakte Braumin Herde augenblicklich nach und brachte damit jenen kritischen Punkt zur Sprache, der die Bevölkerung von Palmaris am meisten interessierte. Und tatsächlich, sofort hörte er, wie man sich den verfluchten Namen De’Unneros entlang der gesamten Mauer zuraunte. »Derselbe De’Unnero, der einst in Palmaris regierte? Derselbe Tyrann, der die Bevölkerung von Palmaris im Namen von Markwart mit Terror überzog?«
    Die Fragen riefen Gemurmel und vereinzelt auch Empörung entlang der gesamten Stadtmauer hervor.
    »König Aydrians Thronbesteigung erfolgte auf Betreiben König Danubes, der in seiner Weisheit –«, begann Herzog Kalas.
    »Der sich, in Unkenntnis der Tatsache, dass Jilseponie bereits ein Kind geboren hatte, auf einen eigenen, mit seiner neuen Königin gezeugten Nachkommen bezog, so es jemals dazu kommen sollte!«, fiel Bischof Braumin ihm ins Wort. Jetzt war es heraus; er hatte Aydrians Anspruch auf den Thron öffentlich geleugnet und sich damit eindeutig gegen den Triumphmarsch des Möchtegern-Königs ausgesprochen. »Wir, die Bewohner von Palmaris, werden die Herrschaft König Aydrians nur anerkennen, wenn Prinz Midalis von Vanguard seinen Segen dazu gibt. Wir möchten Euch nun bitten, von uns unbehelligt nach Ursal zurückzukehren, bis Prinz Midalis, der Bruder König Danubes und bereits vor langer Zeit als dessen Erbe benannt, von Pireth Vanguard in den Süden reisen kann, um entweder selbst Anspruch auf den Thron zu erheben oder Aydrians Inthronisierung anzuerkennen. Dann und nur dann – werden wir, die Bürger von Palmaris, der Krone Treue schwören.«
    »Wir sind nicht hierher gekommen, um Verbündete zu gewinnen, Bischof Braumin Herde!«, tönte nun Herzog Kalas. »Ihr –« Mit einer ausholenden, theatralischen Armbewegung erfasste er die gesamte Zuhörerschaft. »Ihr alle habt der Krone des Bärenreiches die Treue geschworen. Wir sind in einer Zeit großer Feiern nach Norden geritten, um zu verkünden, dass die Krone im Einklang mit König Danubes persönlichen Wünschen und Worten auf König Aydrian Boudabras übergegangen ist. Öffnet nun Eure Tore, Bischof Braumin, und stellt Eure ketzerischen Äußerungen ein. Euer König ist gekommen, Euch seine Aufwartung zu machen!«
    »Reitet wieder nach Hause, Herzog Kalas«, erwiderte Braumin Herde ohne das geringste Zögern. »Wir haben Eure Worte und Aydrians Thronforderung vernommen und lassen uns davon nicht beeindrucken. Insbesondere nicht in Anbetracht der Übernahme der abellikanischen Kirche, die in diesem Augenblick ihren Anfang nimmt.«
    »Öffnet endlich Eure Tore und begrüßt Euren neuen König mit dem ihm gebührenden Respekt!«, warnte Herzog Kalas.
    »Wenn Prinz Midalis zu uns kommt, wird man ihn hier entsprechend empfangen«, entgegnete Braumin.
    Herzog Kalas musterte ihn mit einem langen, durchdringenden Blick, ehe er die Augen, verengt zu bedrohlich schmalen Schlitzen, forschend an der Stadtmauer entlangwandern ließ. »So also lautet die Entscheidung der Stadt Palmaris?«, fragte er und erhielt seine Antwort prompt in Gestalt eines gewaltigen Hohngeschreis, das ihn aufforderte, sich zu entfernen.
    »Ganz wie Ihr wollt!«, wandte sich Herzog Kalas an Bischof Braumin. »Tragt Euren Totengräbern auf, sie sollen sich mit zusätzlichem Gerät eindecken.« Er setzte seinen prächtigen, federgeschmückten Helm wieder auf, riss sein Pferd abrupt herum und galoppierte, die beiden anderen Allhearts hinter sich, zurück in die Reihen Ursals.
    »Das habt Ihr gut gemacht«, sagte der neben dem Bischof von Palmaris stehende Mann, und klopfte Braumin anerkennend auf die Schulter.
    Dieser bedankte sich mit einem Nicken, obwohl er sich fragte, ob der Mann wohl auch dann noch so empfinden würde, wenn die Mauern von Palmaris in Schutt und

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