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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wir noch vor Euch wieder in Pireth Vanguard sind, und zwar mit Pony an Bord!«
    Seine Erklärung bewog die anderen drei, sich erstaunt anzusehen, ehe sie ihm schließlich nickend beipflichteten.
    Prinz Midalis hatte jedoch noch immer Bedenken. »Und wenn sie dort gefangen gehalten wird?«
    »Dann gehen ich und der Hüter an Land und reißen den Turm ein, und zwar mit allen, die sich darin befinden«, verkündete Bradwarden, und zwar in so kaltem, ruhigem Ton, dass niemand zu bezweifeln wagte, dass es ihm ernst damit war.
    Prinz Midalis schob sich an den anderen vorbei, trat achtern an die Reling und warf einen verzweifelten Blick auf das ferne Eiland. »Es schmerzt mich sehr, sie einfach dort zurückzulassen.«
    »Euch wird gar nichts anderes übrig bleiben«, sagte Andacanavar. »Vor allem Pony zuliebe – erst recht, wenn sie gefangen gehalten wird oder …«
    Prinz Midalis fuhr herum und starrte ihn an, einen Blick in den Augen, der dem Hüter die Sprache verschlug.
    »Wir werden sie finden«, sagte Andacanavar.
     
    Die strahlend helle Morgensonne zwang Pony, die Augen zu öffnen.
    Sie lag auf dem Rücken im kühlen Sand und starrte in einen tiefblauen Himmel hinauf, an dem sich soeben eine einzelne graue Wolke in ihr Blickfeld zu schieben begann.
    Nein, das war keine Wolke, wurde ihr plötzlich klar, ehe es ihr unter einiger Mühe gelang, den Kopf ein wenig zur Seite zu drehen. Und dann fiel ihr alles wieder ein.
    Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie auf einem mit Meerespflanzen bedeckten Strand auf Pireth Dancard lag, die Füße nur knapp oberhalb der schäumenden Brandung. Zu ihrer Rechten zog sich ein Felsvorsprung bis weit hinaus ins Meer, und dahinter stieg hellgrauer Rauch in den Himmel – vermutlich die erlöschenden Flammen der drei brennenden Kriegsschiffe.
    Erschrocken und von einem plötzlichen Angstgefühl durchflutet, machte Pony Anstalten, sich aufzurichten – oder versuchte es zumindest, denn ein Schmerz, heftiger als alles, was sie kannte, überwältigte sie und schoss in heißen, Übelkeit erregenden Wogen durch ihren Körper. Sie keuchte, unfähig, wieder zu Atem zu kommen, unfähig, ihre Brust so weit vom Boden zu heben, um Luft in ihre Lungen zu saugen. Sie versuchte, ihren Arm zu bewegen, und stieß gegen ein Hindernis. Verzweifelt richtete sie ihren Blick nach unten.
    Sie sah das hintere Ende eines Pfeils zwischen ihren Rippen hervorragen, und die Erkenntnis, wie wenig von ihm noch zu sehen war, sagte ihr sofort, wie tief er eingedrungen war. Von plötzlicher Panik gepackt, spürte sie plötzlich auf der anderen Seite ein Stechen, dort, wo die Pfeilspitze an einer gegenüberliegenden Rippe zum Stillstand gekommen war.
    Schlagartig wurde ihr klar, dass sie eigentlich tot sein müsste, worauf sich augenblicklich die Erkenntnis anschloss, dass es nicht mehr lange dauern konnte. Instinktiv versuchte sie ihre rechte Hand zu bewegen, und erst da bemerkte sie, dass sie zwei Edelsteine umklammert hielt. Ohne die Hand auch nur anzuheben, um sich zu vergewissern, dass es die richtigen Steine waren, versenkte sich Pony in ihre Magie. Sie fühlte den Bernstein und schloss daraus, dass sie ihn sogar noch in ihrem halb bewussten Dämmerzustand benutzt haben müsste, um sich über Wasser zu halten. Dann spürte sie die Kräfte des Hämatits und versenkte sich mit all ihrer noch verbliebenen Kraft in ihn.
    Keuchend sog sie ein wenig Luft in ihre Lunge, gefolgt von einem zweiten Atemzug, bis ihre akute Panik sich ein wenig gelegt hatte. Doch dann fragte sie sich, woher sie eigentlich die Hoffnung nahm, diese grauenhafte Verletzung überleben zu können. Mit Hilfe des Steins konnte sie zwar ihre Körperfunktionen aufrechterhalten, aber ihre Kräfte waren zweifellos begrenzt.
    Sie machte sich klar, dass sie den Pfeil ganz durchstoßen müsste, also winkelte sie entschlossen ihren rechten Arm an und legte die Hand auf das Ende des Schafts. Die Augen fest geschlossen, versenkte sie sich noch tiefer in den Seelenstein und nahm all ihren Mut zusammen. Dann holte sie so tief Luft, wie es nur irgend ging, und begann zu drücken.
    Ein gewaltiger, stechender Schmerz machte dem abrupt ein Ende und raubte ihr alle Energie, noch ehe sie den Pfeil überhaupt bewegt hatte.
    Verzweifelt ließ sich Pony zurücksinken. Ein Herausziehen des Pfeils kam auf keinen Fall in Betracht, aber ebenso unvorstellbar war es, dass sie die nötige Kraft aufbringen würde, um ihn durchzustoßen.
    Gleichwohl versenkte sie sich noch

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