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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Minaretten versehen. Die Höhe der in den eher für Behren als für das Bärenreich charakteristischen leuchtenden Farben und Mustern gehaltenen Decke des Audienzsaals betrug mindestens fünfzig Fuß.
    Der starke behrenesische Einfluss zeigte sich auch in der Einrichtung mit ihren kostbaren, vielfarbig gestalteten Stoffen und den luftigen, netzartigen Bespannungen der Sessellehnen. Abt Olin, das war ihnen allen klar, hatte eine Menge zu diesem Einfluss beigetragen, und als Aydrian diesen Ort jetzt wieder sah, wurde er einmal mehr daran erinnert, wie sehr er Olin mit der Entsendung an dessen Lieblingsort tief unten im Süden ins Abseits manövriert hatte.
    »König Aydrian«, begrüßte ihn ein älterer, gepflegt wirkender Ordensbruder, der mit hastigen Schritten aus einer Seitentür des Audienzsaals trat. Er eilte auf Aydrian zu, machte eine tiefe, höfliche Verbeugung und bedeutete dem jungen König, den Thronsitz des Abtes als seinen eigenen zu betrachten.
    »Seid gegrüßt, Meister Mackaront«, erwiderte Aydrian. Er hatte ihn sogleich von ihren gemeinsamen Reisen in die südlichen Gewässer wiedererkannt, auf denen De’Unnero und Aydrian sich der Dienste des Piraten Maisha Darou versichert hatten. »Bitte geht und richtet Abt Olin aus, dass wir angekommen sind und dass die Zeit drängt.«
    Mackaront verlagerte leicht nervös sein Gewicht, eine Bewegung, die keinem der vier Besucher entging. »Abt Olin weilt zurzeit noch in Jacintha«, erklärte er. »Die Lage dort ändert sich beinahe stündlich. Er fürchtete, wenn er jetzt abreist, könnte sich das nachteilig auf unsere Ziele auswirken.«
    Aydrian maß ihn mit forschendem Blick, ehe er nickte und schließlich auf Olins Thron Platz nahm. »Beinahe stündlich, sagt Ihr?«
    Mackaront blickte sich nervös um und räusperte sich verlegen. »Ich versichere Euch, König Aydrian, Behren ist unter Kontrolle«, begann er und versuchte größere Zuversicht auszustrahlen, als seine Stimme vermuten ließ. »Zumindest ist das neue Königreich Behren derzeit fest in der Hand Yatol Mado Wadons, der allerdings nichts anderes ist als die öffentliche Stimme Abt Olins. Die Unruhen in Behren entsprechen exakt Euren Vermutungen, und Abt Olin sah die Notwendigkeit seines Eingreifens bestätigt – um welchen Preis auch immer.«
    »Aber …«, forderte Aydrian ihn auf fortzufahren, denn die Erfolgsmeldung war nur bedingt mit dem nervösen Auftreten des Mannes in Einklang zu bringen.
    »Im Krieg zwischen Behren und To-gai wurden gewisse Zugeständnisse gemacht«, fuhr Meister Mackaront fort. »Die Stadt Dharyan wurde an Brynn Dharielle und die To-gai-ru übergeben, weshalb wir auf gewisse Schwierigkeiten gestoßen sind, als wir sie … zurückhaben wollten.«
    Aydrian zögerte einen Moment, dann fing er schallend an zu lachen. »Abt Olin hat gegen Brynn gekämpft?«
    »Durch seinen Stellvertreter, Yatol De Hamman, ja.«
    Aydrian lachte erneut.
    »Yatol De Hammans Triumphmarsch durch das Königreich war … ein voller Erfolg«, fügte Mackaront, sichtlich verwirrt durch das Gelächter, stammelnd hinzu. »Sämtliche Städte sind an Jacintha gefallen. Was die Erneuerung Behrens betrifft, so sind Eure Vorstellungen nahezu ausnahmslos verwirklicht worden. Und ich zweifle nicht daran, dass sie es bald vollends sein werden, denn Abt Olins Einfluss auf die Bevölkerung wächst mit jedem Tag. Aber die Armee ist kampfesmüde und hat große Angst vor Brynn Dharielle, dem Drachen von To-gai. Aus diesem Grund wurde ich nach Entel zurückgeschickt, um Euch zu bitten, Abt Olin zusätzliche Truppen bereitzustellen.«
    »Ich habe ihm bereits ein nicht unerhebliches Truppenkontingent zur Verfügung gestellt«, entgegnete Aydrian.
    »Aber ein großer Teil davon betrifft die Flotte, und die dürfte auf dem Festland gegen Dharyan-Dharielle nur von geringem Nutzen sein«, erklärte Meister Mackaront. »Abt Olin glaubt, Dharyan-Dharielle mit fünftausend zusätzlichen Soldaten innerhalb von drei Wochen erobern und die Wiedervereinigung Behrens abschließen zu können.«
    »Um dann sofort das nächste Ziel in Angriff zu nehmen?«, fragte Aydrian.
    »Ist Dharyan erst zurückerobert, werden die To-gai-ru wohl kaum noch Widerstand leisten können«, antwortete Meister Mackaront hoffnungsvoll. »Solltet Ihr sogar zehntausend statt der erhofften fünftausend schicken, könnte Abt Olin noch vor dem Jahreswechsel jeden Widerstand in der Steppe brechen. Zudem würde ein solcher Sieg unter der Führung der Männer

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