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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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machen und die Hafeneinfahrt kontrollieren zu können.
    Mit dem ersten Licht des anbrechenden Morgens wurden vor der Küste im Westen Segel gesichtet.
    Herzog Kalas verfiel augenblicklich in eifrige Betriebsamkeit und ließ die Truppen Aufstellung nehmen. Die Allhearts und Kingsmen im Rücken seiner Armee aus Bauern dienten ihm dabei eher als antreibende Kraft denn als eigentliche Angriffsspitze. So erzitterte der Erdboden bald darauf unter dem Sturmangriff von mehr als zwanzigtausend Fußsoldaten, während die Katapulte des Herzogs riesige Felsbrocken in den Himmel schnellen ließen, die mit ungeheurer Wucht zwischen den Gebäuden der Abtei niedergingen.
    Die Antwort, die ihnen aus St. Mere-Abelle entgegenschlug – bestehend aus Lichtblitzen, einer Front magischen Feuers und Katapultbeschuss –, war nicht minder eindrucksvoll. Soldaten fielen in Scharen, trotzdem schrien die Männer des Herzogs weiter Aydrians Namen in die kühle Morgenluft und setzten ihren Angriff fort.
    Die Mönche richteten ein Blutbad unter ihnen an.
    Herzog Kalas, der auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes noch immer im Sattel seines Ponys saß, verzog bei jeder magischen Entladung, bei jedem schmerzgequälten Aufschrei das Gesicht. Immer wieder blickte er nach links hinüber und wartete auf das erlösende Signal.
    Dann vernahm er neben sich ein unerwartetes Gebrüll. »Ihr verdammter Narr! Wer hat Euch den Befehl zum Angriff auf die Abtei gegeben? Ihr solltet sie umzingeln und belagern, mehr nicht!«
    De’Unnero hatte seinen wüsten Wortschwall kaum beendet, als Kalas den Signalgeber im Norden der Abtei seine rote und blaue Flagge schwenken sah. Rot zum Zeichen, dass die Hafenanlagen zerstört worden waren, blau, dass die Flotte aus dem Hafen ausgelaufen war. Das Täuschungsmanöver hatte funktioniert.
    Kalas rief die Trompeter zu sich und gab ihnen den Befehl, zum Rückzug zu blasen.
    »Ihr habt Hunderte von Männern verloren!«, schrie De’Unnero ihn an. »Und was habt Ihr dadurch gewonnen?«
    »Wir haben uns auf dem Seeweg Zugang zur Abtei verschafft«, erklärte Kalas ruhig. »Die Hafenanlagen von St. Mere-Abelle sind zerstört und die Gewässer rings um die Abtei fest in unserer Hand – dort wird es mit jeder Stunde, die verstreicht, für Prinz Midalis und seine Flotte ungemütlicher werden.« Der Befehlshaber der Allhearts richtete den Blick wieder auf die Abtei. Er war sichtlich mit sich selbst zufrieden. »Jetzt sind sie von der Außenwelt abgeschnitten, und die Belagerung ist abgeschlossen«, fügte er erklärend hinzu.
    De’Unnero ließ den Blick über die zahllosen Toten schweifen, die über das Feld vor den Toren der Abtei verstreut lagen. »Wäre Aydrian mit seinem Ersatzheer hier, hätten wir sie überrennen können«, betonte er.
    »Aber er ist weder hier, noch wird er allzu bald hier eintreffen, nach dem, was mir meine Kundschafter berichtet haben. Den Mönchen von St. Mere-Abelle ist der Fluchtweg abgeschnitten, und Prinz Midalis kann nicht heimlich in den Hafen einlaufen, um ihre Reihen zu verstärken.«
    Herzog Kalas wusste, innerlich zerriss es De’Unnero, zugeben zu müssen, dass er sich getäuscht hatte, daher nahm er dessen Schweigen, trotz der abfälligen Handbewegung, mit der er sich entfernte, als Kompliment.

21. Spiel mit der Angst
    »Ihr hättet sie niedermetzeln können«, sagte Yatol De Hamman zu Brynn. Die beiden blickten hinunter in das winddurchtoste Tal, wo eine versprengte Abteilung der Armee De Hammans soeben in gestrecktem Galopp vor der Streitmacht der To-gai-ru floh, nachdem diese sie erst eingekreist und anschließend gezwungen hatte, nach Südwesten abzuschwenken. Rings um den gesamten Nordrand des kreisrunden Tals waren die drohenden Silhouetten to-gai-ruscher Reiter zu erkennen, die nur auf ein Signal von Brynn warteten, um ins Tal hinunter vorzustoßen und über die Behreneser herzufallen.
    Doch das Signal blieb aus.
    »Mir liegt nichts daran, Behreneser niederzumetzeln, übrigens auch keine Krieger des Bärenreiches oder irgendeines anderen Volkes«, erwiderte Brynn.
    »Euer Angriff vor den Toren Dharyan-Dharielles spricht eine andere Sprache.«
    Brynn lenkte Nesty herum, sodass sie genau vor dem Yatol zu stehen kam, der auf einem hellbraunen Gaul hockte, ein Pferd, das viel zu alt war, um wegzulaufen, selbst wenn De Hamman den Mut für einen Fluchtversuch besessen hätte.
    »Ihr und ich, wir beide sind uns über die tatsächliche Situation vollkommen im Klaren«, erwiderte Brynn mit

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