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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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verhindern, dass unsere beiden mächtigsten Gegner zueinander finden.«
     
    Braumin Herde reagierte ziemlich überrascht, als Meister Viscenti ihn wenig später in seinen Privatgemächern aufsuchte, um einen Gast anzukündigen – einen weiblichen Gast. Noch überraschter reagierte er allerdings, als dieser Gast, To’el Dallia von den Touel’alfar, unmittelbar hinter dem sichtlich nervösen Meister sein Gemach betrat.
    »Eine Verwandte … Juraviels?«, stammelte er. »Wie … was in aller Welt tut Ihr hier?«
    »Die Touel’alfar haben sich unserem Kampf angeschlossen«, antwortete Meister Viscenti an ihrer Stelle. »Sie dienen als Kundschafter sowie als Bindeglied zwischen St. Mere-Abelle, Prinz Midalis’ Truppen und einem weiteren möglichen Verbündeten, der derzeit in Behren gegen Abt Olin Krieg führt.«
    »In Behren?«
    »Aydrians Einfluss erstreckt sich über alle Grenzen hinweg«, erwiderte To’el Dallia. »Hoffen wir, dass er sich übernimmt.«
    »Diese Botschaft hat sowohl eine gute als auch eine schlechte Seite«, erklärte Meister Viscenti. »Bislang konnte Prinz Midalis drei kleinere Siege erringen, und den vierten, bislang größten, hat er derzeit fest im Blick. Aber er steht tief unten im Süden, während Herzog Kalas und seine Truppen sich bereits auf dem Weg nach St. Mere-Abelle befinden. Prinz Midalis wird uns in der Anfangsphase der Verteidigung keine Unterstützung anbieten können.«
    »Und wenn Prinz Midalis im Süden erfolgreich ist, wird Aydrian St. Mere-Abelle wohl mit noch größerer Härte angreifen«, fügte die Elfe hinzu.
    »Das klingt, als würdet Ihr ihn kennen«, sagte Braumin.
    »So ist es tatsächlich. Ich war seine Ausbilderin in Andur’Blough Inninness. Ich war es, die ihm beigebracht hat, was es bedeutet, ein Hüter zu sein, obwohl er aufgrund seines Charakters keineswegs dafür geeignet war. Wie sich herausstellte, war er ein großes Unheil für meine Heimat und mein Volk, und wenn wir ihm nicht Einhalt gebieten können, wird er der ganzen Welt zum Verhängnis werden.« Das zierliche Geschöpf hielt inne und nickte Braumin Herde grimmig zu. »Und Ihr seid diejenigen, die ihn hier stoppen müssen.«
    »Mit dem ehrwürdigen Vater Fio Bou-raiy habt Ihr bereits gesprochen?«
    »Hat sie«, warf Meister Viscenti ein. »Obwohl die Torwachen sich um ein Haar auf sie gestürzt hätten, als sie plötzlich so unerschrocken vor ihnen stand.«
    »Nun, wenn man eine solche Legende plötzlich leibhaftig vor sich sieht«, überlegte Braumin. »Ich kann ihre Angst durchaus verstehen.«
    »Wir werden in Kürze mit dem ehrwürdigen Vater Bou-raiy zusammentreffen, um unser weiteres Vorgehen besser aufeinander abzustimmen«, erklärte To’el Dallia. »Ich sähe es allerdings gern, wenn Ihr dabei zugegen sein könntet, da Ihr meinem Volk weniger fremd seid als Eure Ordensbrüder. Jilseponie hat eine hohe Meinung von Euch.«
    »Gewiss nicht so hoch wie meine über sie«, erwiderte Braumin. »Das kommt alles etwas überraschend«, fuhr er kopfschüttelnd fort und fuhr sich mit den Fingern durch sein schütter werdendes Haar. »Und unsere Aussichten scheinen trotz allem ziemlich düster zu sein.«
    »Wir werden niemals aufgeben«, erklärte Meister Viscenti. »Wir werden dafür sorgen, dass Aydrian es bedauert, jemals vor die Mauern von St. Mere-Abelle gezogen zu sein.«
    »Hoffen wir es, Bruder«, sagte Braumin, erhob sich und verließ das Zimmer.
     
    Es war später Nachmittag, als sie in Sichtweite der Mauern der mächtigen Abtei gelangten. Ihre Marschkolonne war so lang, dass es für sie ein Leichtes war, das gesamte Gelände mit einem Halbkreis zu umschließen, sodass die Truppen im Süden und Norden der Abtei ungehinderte Sicht auf die dunklen Fluten der Allerheiligenbucht hatten. Sofort wurde an diesen beiden Stellen mit dem Aufbau der mächtigen Katapulte und Speerwurfmaschinen begonnen, während entlang der gesamten Front Soldaten darangingen, ein Zeltlager zu errichten.
    Irgendwo nahe der Mitte dieser Frontlinie, unmittelbar jenseits des Feldes, das bis vor die mächtigen Tore der Abtei reichte, saß Herzog Kalas, beobachtete das Treiben und wartete auf Nachricht von den aus Palmaris nahenden Schiffen. Auf dem Landweg waren die Hafenanlagen von St. Mere-Abelle für ihn unangreifbar, denn sie lagen weit unterhalb der Ostmauer der Abtei, die man über der steilen Wand einer hohen Klippe errichtet hatte. Er war auf die Schiffe dringend angewiesen, um den langen Hafenkai unbenutzbar

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