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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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auszuweichen, während sie die Stadt mit einem Schwall von spöttischen Beleidigungen überhäuften.
    »Ein typisches Täuschungsmanöver der Ru«, sagte Yatol Wadon zu Abt Olin. »Sie versuchen uns hinter unseren Mauern hervorzulocken, um uns draußen im offenen Gelände niedermetzeln zu können.«
    »Diese berittenen Teufel«, knurrte Abt Olin. »Sie schlagen im Schutz der Dunkelheit zu und ergreifen dann die Flucht. Feiglinge, alle miteinander!«
    »Feiglinge, die leider immer wieder gegen jede Wahrscheinlichkeit gewinnen«, warnte Yatol Wadon.
    »Gegen Behreneser«, blaffte Abt Olin voller Verachtung. »Die Kampfkraft der Krieger aus dem Bärenreich können sie überhaupt nicht einschätzen.«
    »Mit ihren Bögen und im Sattel ihrer vortrefflichen Ponys sind sie gefährliche Gegner.«
    »Und was, bitte, vermögen sie mit ihren schwächlichen Bögen gegen die gepanzerten Krieger aus dem Bärenreich auszurichten?«, schäumte der Abt. »Oder gegen die Magie der Abellikaner?«
    Der Yatol zuckte bloß mit den Schultern.
    »Ich werde diesen lästigen Bauerntrampel gleich hier und jetzt vernichten«, verkündete Abt Olin. »Und lästig ist dieses Weib vor allem deshalb, weil sie in Eurem Volk gefürchtet ist. Es war nichts anderes als Angst, die das Heer auf dem Feld vor den Toren Dharyans bewogen hat, jede Ordnung aufzugeben. Hätte Yatol De Hamman seine Truppen neu formiert, hätte er einen triumphalen Sieg erringen können.«
    »Wir haben allen Grund, sie zu fürchten«, erklärte der Yatol.
    »Dann sollten wir zusehen, dass sich das ändert, und zwar gleich hier und jetzt. Falls Brynn Dharielle es tatsächlich wagt, sich dem Herrschaftsanspruch des Bärenreiches entgegenzustellen, werde ich unter ihren Leuten ein gewaltiges Blutbad anrichten. Sollte sie kehrtmachen und die Flucht ergreifen, was sie unweigerlich wird tun müssen, dann sorgt dafür, dass Eure Soldaten Zeugen ihres fluchtartigen Rückzugs werden, damit sie endlich merken, dass die Legende des Drachen von To-gai mit der Wirklichkeit nicht viel gemein hat!«
    »Dieses Vorgehen macht mir Angst.«
    »Euch macht doch alles Angst«, entgegnete Abt Olin, ehe er aus dem Zimmer stürmte und seinen Kommandanten den Befehl zurief, alle Vorkehrungen für einen Ausfall zu treffen.
     
    »Hast du den Drachen in Sicherheit gebracht?«, wandte sich Pagonel an Brynn. Er und Belli’mar Juraviel standen irgendwo nahe der Mitte der toi-gai-ruschen Front bei ihr und Nesty.
    »Ich habe ihn nach Dharyan-Dharielle geschickt, um die Leute dort von der Schlacht zu unterrichten«, erklärte Brynn. »Er wird sich auf dem Rückweg südlich der Stadt halten und uns ausfindig machen, wo immer wir gerade sind.«
    Pagonel gab ihr einen anerkennenden Klaps aufs Bein und nickte zustimmend. Im Augenblick kam es vor allem darauf an, den blutrünstigen Drachen vom Schlachtfeld fern zu halten.
    »Es wird bestimmt funktionieren«, gab Brynn sich zuversichtlich.
    »Und wenn nicht?«
    »Dann werden wir quer durch die Sandwüste bis nach Alzuth reiten und die Stadt plündern«, erwiderte sie. »Und dazu jede andere Stadt zwischen Alzuth und Dharyan-Dharielle. Außerdem wird es ganz bestimmt nicht wieder vorkommen, dass ich Erbarmen mit fliehenden behrenesischen Soldaten habe und sie verschone.«
    Wieder nickte der Mystiker.
    »Aber es wird sicher funktionieren«, erklärte Brynn noch einmal.
    Pagonel spürte deutlich, dass es eher eine Mischung aus banger Frage und verzweifeltem Wunschdenken war als eine Feststellung. »Das sieht sogar Yatol De Hamman mittlerweile so«, versuchte er sie zu beruhigen.
    Nur wenige Augenblicke später wurden die mächtigen Tore Jacinthas aufgestoßen, und die Armee des Bärenreiches strömte daraus hervor.
    »Zielt genau, aber zielt über ihre Köpfe hinweg«, sagte Pagonel zu Brynn, ehe er Juraviel die Hand reichte.
    Ein kurzes grünes Aufleuchten des Smaragds, dann waren die beiden verschwunden, so als wären sie nie da gewesen.
    Die Soldaten des Bärenreiches nahmen Aufstellung und setzten zu ihrem Sturmangriff an, in dessen Mitte eine Formation aus schwerer Kavallerie ritt.
    Mit unglaublicher Gelassenheit harrten die To-gai-ru bis zum allerletzten Moment aus, bis die ersten Lichtblitze zu ihnen herüberzuckten und bereits die ersten Opfer in ihren Reihen forderten, dann rissen sie ihre Ponys herum und preschten im Galopp davon. Wie auf ein Kommando, so schien es, warfen sie ein Bein über den Sattel, drehten sich um und richteten sich, einen Fuß im

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