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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Steigbügel, auf, den Blick nach hinten gewandt, und spannten ihre Bögen.
    Die erste Salve schnellte davon – perfekt gezielt.
    Nicht ein einziger Soldat des Bärenreiches, nicht eines ihrer Tiere wurde getroffen.
     
    Ausgerechnet Pagonel, Brynn Dharielles engsten Berater, aus den Schatten an der Seite seines Audienzsaals treten zu sehen gehörte gewiss nicht zu den Dingen, mit denen Yatol Wadon in diesem Augenblick gerechnet hätte.
    Den ihm zur Seite sitzenden Yatols entfuhr ein Laut der Überraschung, und die Wachen stürzten augenblicklich nach vorn, um ihren Führer zu beschützen.
    Pagonel indes blieb in gebührendem Abstand vor dem Thron stehen, die Hände in einer alles andere als bedrohlichen Geste zum Gruß erhoben.
    Der alte Yatol Wadon sprang von seinem Thron auf und befahl seinen Wachen zurückzubleiben, dann musterte er den Mystiker mit zornigem Blick.
    »In ganz Jacintha wüten Feuersbrünste«, sagte Yatol Wadon. »Dies ist also kaum der rechte Augenblick für Verhandlungen.«
    »Ich würde Euch zustimmen, wenn ich noch ein Verbündeter von Brynn Dharielle wäre«, erwiderte der Mystiker. »Aber ich habe den Kampf für ihre Sache aufgegeben, und auch für die Ziele Jacinthas empfinde ich nur Verachtung.«
    Die rätselhafte Bemerkung ließ Yatol Wadon erstaunt blinzeln – er schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Denn die beiden Anliegen sind untrennbar miteinander verbunden«, fuhr Pagonel unbeirrt fort.
    »Gestern Nacht noch hat Brynn Jacintha angegriffen«, entgegnete Yatol Wadon.
    »Sogar überaus gekonnt«, bestätigte der Mystiker. »Und zwar auf ausdrückliche Anweisung Abt Olins.«
    Yatol Wadon ließ sich auf seinem Thron zurücksinken, während die Umstehenden fassungslos nach Atem rangen und in ihrer Verwirrung hilflose Blicke wechselten. »Ihr lügt«, sagte der alte Mann.
    Pagonel machte eine tiefe Verbeugung. »Brynn ist erst vor kurzem dahinter gekommen, dass dies alles nichts weiter als ein Täuschungsmanöver war«, erklärte der Mystiker. »Und unter diesem Gesichtspunkt erschien ihr die Bedrohung ihres Landes zu groß, um dem Ruf Abt Olins und König Aydrians, der einst ihr Freund war, nicht Folge zu leisten. Sobald dies vorüber ist, wird Behren ohne jeden weiteren Widerstand an das Bärenreich fallen. Die Herrschaft der Yatols und Chezrus wird beendet sein, begraben unter einer abellikanischen Kirche, die glaubt, alle Bedürfnisse des verzweifelten Volkes befriedigen zu können. Abt Olin aus Behren wird einen Vertrag mit To-gai unterzeichnen, der den To-gai-ru ihre volle Souveränität garantiert – auch wenn sie sich damit in Wahrheit dem Willen König Aydrians unterwerfen.«
    »Das ist ungeheuerlich!«, stieß einer der anderen Yatols hervor.
    »Wird man die Soldaten des Bärenreiches wieder in die Stadt zurückkehren lassen?«, fragte Pagonel.
    »Natürlich. Sobald sie diese teuflischen Ru vertrieben haben, wird man ihnen einen triumphalen Empfang bereiten«, antwortete der Yatol.
    »Wie viele von ihnen sind eigentlich bei dem Ausfall getötet worden?«
    »Nun, möglicherweise haben ihre ausgezeichneten Rüstungen verhindert …«, begann er zögernd.
    »Und wie viele Pferde sind unter ihnen weggeschossen worden?«, fragte Pagonel, worauf sein Gegenüber vollends verstummte. Der Mystiker wandte sich wieder an Yatol Wadon. »Habt Ihr je erlebt, dass die To-gai-ru so erbärmlich gezielt hätten?«
    Yatol Wadon dachte einen Moment nach, dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Das ist völlig ausgeschlossen«, ereiferte er sich. »Was Ihr da andeutet, ist –«
    »Während wir hier miteinander sprechen, nähert sich eine gewaltige Armada des Bärenreiches Eurem Hafen«, fiel der Mystiker ihm ins Wort und deutete auf das nach Osten gehende Fenster des großen Saals.
    Sofort drehten sich mehrere Soldaten um, und einige liefen sogar zum Fenster hinüber, um einen Blick auf den Hafen zu werfen. Ihre entsetzten Rufe genügten Yatol Wadon als Bestätigung.
    Wie es der glückliche Zufall wollte, stürmten in diesem Moment Abt Olin und Meister Mackaront in den Saal, dicht gefolgt von einem der Wachposten, der bei Pagonels Erscheinen aus dem Saal geschlüpft war.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wollte der alte Abt wissen.
    Yatol Wadon, ein empörtes Funkeln in den Augen, sah erst zu Pagonel, dann wieder zu Abt Olin. Er winkte seine Wachen heran. »Nehmt diesen Mann fest!«, befahl er.
    Abt Olin verzog entgeistert das Gesicht. »Habt Ihr den Verstand verloren?«
    »Falls Ihr damit

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