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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Land geschehen mag, Yatol, die Adligen werden das Volk niemals wieder überreden können, gegen mich in den Krieg zu ziehen – erst recht nicht, nachdem ich einen Vertrag mit Prinz Midalis aus dem Bärenreich und den Führern der Alpinadoraner unterzeichnet habe, die unerwartet nach Jacintha gekommen sind.«
    »Derzeit wird das Bärenreich noch von einem anderen Mann regiert«, erinnerte sie Yatol De Hamman.
    »Und sollte dieser andere noch einmal den Versuch unternehmen, Behren zu erobern, dann seid versichert, dass To-gai Euch zur Seite stehen wird, um ihn wieder zu vertreiben.«
    Der Yatol machte Anstalten, etwas zu erwidern, schüttelte dann aber nur den Kopf und spuckte auf den Boden.
    Brynn konnte ihm sein Verhalten nicht wirklich zum Vorwurf machen, schließlich lag seine Hauptstadt in Trümmern – eine Katastrophe, die ihr wie die äußere Entsprechung der inneren Zerrüttung erschien, die Yakim Douan mit seinem ungeheuerlichen Betrug verursacht hatte. Sie war nicht stolz auf ihre Rolle in diesem hässlichen Spiel – jeder einzelne der hier am Straßenrand liegenden Toten bereitete ihr fast körperliche Qualen. Trotzdem bedauerte sie ihren Entschluss nicht, auf Abt Olins Machtgelüste mit aller Härte reagiert zu haben.
    Die zahlreichen Soldaten rings um Chom Deiru musterten Brynns Trupp mit düsteren Blicken, auch wenn niemand es wagte, die Hand gegen sie zu erheben, da Pherol, beeindruckend auch in seiner Gestalt als Echsenmann, die Abordnung To-gais begleitete.
    Auch Chom Deiru hatte die Kämpfe offenkundig nicht unbeschadet überstanden. Zwar hatte man die Toten beiseite geschafft, doch die breite, zwischen den Säulen zu beiden Seiten des Eingangs hinaufführende Freitreppe war in ein dunkles Rot getaucht, und die mächtigen Türen des Haupteingangs waren eingedrückt. Eine hatte man behelfsmäßig wieder eingesetzt, doch sie hing immer noch bedenklich schief in den Angeln. Die Mauern aus poliertem Stein trugen noch die Rußmale abellikanischer Magie, und der gesamte Bereich links der Eingangstüren war zerstört und voller Schutt. An den Ecken des weiten Vorplatzes lagen überall Katapultbolzen herum, und der Boden war mit den Überresten unzähliger Pechgeschosse übersät. Offenbar hatten die Behreneser die in ihrer Stadt aufgestellten Geschütze auf die gegen den Palast anstürmenden Truppen gerichtet. Brynn hatte die Meldungen über die heftigen Kämpfe um diesen Ort gehört – zahlreiche Krieger des Bärenreiches waren in der Absicht, Abt Olin zu retten, bis hierher vorgedrungen –, daher vermochte sie sich die Schlacht zwischen den Chezhou-Lei und Rittern der Allhearts, die sich genau hier, auf diesen Stufen, abgespielt hatte, durchaus vorzustellen.
    Ohne ihr Tempo zu drosseln, lenkte sie Nesty die Treppe hinauf und durch den zerstörten Eingang in die prachtvolle Eingangshalle des Palasts.
    Drinnen sagte sie zu einer der verdutzten Wachen: »Zeig mir den Weg zu Yatol Wadon.«
    »Ihr dürft hier keine Pferde hereinbringen!«, rief der Soldat und versuchte sie mit wildem Armgefuchtel zur Umkehr zu bewegen.
    Brynn ritt einfach an ihm vorbei und streifte ihn dabei so grob mit Nesty, dass er zur Seite gestoßen wurde. Nur keine Anzeichen von Schwäche zeigen, beschloss sie im Gefühl ihres Triumphes. Ihr Blick fiel auf einen anderen Posten, einen jungen Burschen, der so heftig zitterte, dass er Gefahr zu laufen schien, sich mit dem langen Schaft seiner Hellebarde eigenhändig bewusstlos zu schlagen.
    »Zu Yatol Wadon!«, herrschte sie ihn an.
    Der Soldat machte sich sofort auf den Weg und eilte den Korridor entlang voraus.
    An der Schwelle zu Yatol Wadons Audienzsaal stieg Brynn schließlich ab. Als der Soldat Anstalten machte, nach Nestys Zügeln zu greifen, stieß Brynn ihn zurück. »Wage es nicht, mein Pferd zu berühren. Für den Fall hat mein Drache dort hinten ausdrücklich Anweisung, dich zu fressen«, erklärte sie ihm ruhig.
    Der junge Soldat stammelte ein paar unverständliche Worte, wurde leichenblass und fing an zu schlottern, so als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Dann stieß er einen Schrei aus und wich stolpernd zurück.
    »Brynn«, ermahnte Pagonel sie leise.
    »Keiner von diesen Kerlen fasst unsere Pferde an«, erwiderte sie.
    »Du hast ja Recht«, versuchte der Mystiker sie zu beruhigen.
    Brynn hatte keine Mühe, die im Audienzsaal versammelte Gruppe von Personen einzuordnen. Wadon und seine Berater waren ihr natürlich bekannt, ebenso Herzog Bretherford. Er stand inmitten

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