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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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bis eine der Stützvorrichtungen des Katapults schließlich nachgab und die Wurfmaschine zur Seite wegkippte.
    »Abellikaner-Mönche!«, schrie der Kommandant, der neben dem völlig am Boden zerstörten Wachmann stand.
    »Allhearts!«, rief ein anderer Mann und lenkte damit Pressos Augenmerk wieder auf das schwer beschädigte Schiff, wo er Krieger in der Panzerrüstung der berühmten Allhearts auf den Planken des Hafenkais ausschwärmen sah.
    Eine zweite Salve von Blitzen zuckte vom selben Schiff herüber und richtete beim letzten noch verbliebenen Katapult ähnliche Verwüstungen an.
    Die Einzigen, die wirklich imstande waren, Magie wirkungsvoll einzusetzen, waren, soweit Wachmann Presso wusste, eben jene Abellikaner in Diensten des Königs des Bärenreiches. Ein kleiner Vorposten wie Pireth Dancard verfügte nur über bescheidene Mittel, sich gegen einen derartigen Angriff magischer Kräfte zur Wehr zu setzen.
    Presso hörte das Wurfgeschütz hinter sich herumschwenken und drehte sich mit grimmiger Entschlossenheit um. »Feuer einstellen!«, brüllte er. »Und legt die Bögen nieder!«, schrie er über die Mauerbrüstung des Turms hinunter zu den rings um den Schutzturm verteilten Bogenschützen. Er wandte sich zu seinem verdutzten Kommandanten um und gab diesem Order, sofort die weiße Flagge zu hissen. »Wir müssen den Allhearts und Abellikanern vertrauen«, wandte er sich an die kleine Gruppe von Männern auf dem Turmdach. »Sie sind das Herz und die Seele des Bärenreiches. Wir müssen sie um Gnade bitten.«
    »Sie dienen diesem Usurpator auf dem Thron!«, empörte sich der Kommandant, denn die Saudi Jacintha hatte auf ihrem Weg nach Vanguard bereits Wochen zuvor mit einer entsprechenden Meldung in Pireth Dancard Halt gemacht. »Was ist mit Prinz Midalis?«
    »Das werden wir sehen«, erwiderte Wachmann Presso, bereits auf dem Weg zum Treppenschacht, der ihn zum Schauplatz des Geschehens bringen würde. »Ohne Artillerie können wir sie nicht aufhalten. Meiner Schätzung nach sind wir ihnen fünffach unterlegen.«
    »Aber wir verfügen über Verteidigungsanlagen«, wandte der Kommandant ein. Tatsächlich war Pireth Dancard mit einem weit verzweigten Netz verschlungener unterirdischer Gänge voller Engpässe und Fallen durchzogen.
    »Uns gegen unsere eigenen Landsleute verteidigen?«, erwiderte Presse. »Gegen Abellikaner-Mönche mit ihren Edelsteinen? Die unterirdischen Gänge wurden als letztes verzweifeltes Mittel gegen Pauris angelegt, Kommandant, oder gegen jeden anderen Gegner, der sich weigert, Pardon zu gewähren. Haben wir von unseren Brüdern aus dem Bärenreich etwa eine solche Behandlung zu erwarten?«
    Der Kommandant presste die Lippen zusammen, offenbar, um eine scharfe Erwiderung zu unterdrücken.
    Eine einzelne Stimme vom Dach des Turms genügte offenbar nicht, um die Kapitulation in die Tat umzusetzen, und so waren auf den Kais und im unteren Bereich der Festungswälle noch zahlreiche weitere Tote und Verwundete zu beklagen – unter Angreifern und Verteidigern gleichermaßen. Von den Kriegsschiffen segelten weitere Salven brennenden Pechs heran, die sich langsam immer weiter den felsigen Hang hinaufarbeiteten, bis sie schließlich unmittelbar vor den Toren des robusten Turms einschlugen. Dann erfolgte, im Schutz des Katapultfeuers und weiterer vernichtender Salven der Priester mit den Edelsteinen, die Attacke der Allheart-Ritter. Als Wachmann Presse es endlich bis zu den Toren geschafft und sie weit aufgerissen hatte und rings um das Gelände bei den Kais immer mehr Eroberer aus den Beibooten an Land gingen, hatte das Schlachtgetümmel die Festung fast erreicht. Auch von Osten her konnte Presse laute Schreie hören, und er erkannte, dass die vier zurückgebliebenen Kriegsschiffe die Insel umsegelt hatten und ihre Katapultgeschosse auf die Insel schleuderten.
    Wachmann Presse riss dem Mann neben ihm die weiße Fahne aus der Hand und stapfte hinaus, mitten in das Kampfgetümmel – oder unternahm zumindest den Versuch, denn plötzlich wurde er vom Aufprall eines Blitzes, dem sogleich ein zweiter und ein dritter folgten, nach hinten geschleudert und blieb mit zuckenden Gliedmaßen am Boden liegen.
    Ein Gefühl der Erleichterung überkam ihn, als er einen seiner Krieger die Fahne aufheben und wild entschlossen an ihm vorbeistürmen sah; dann wurde ihm schwarz vor Augen.
     
    »Was für ein ruhmvoller Tag!«, sagte Graf DePaunch zu Meister Stimson und Giulio Jannet. Die drei schlenderten über den

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