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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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vergeblicher – Versuch, die wohlige Wärme zu leugnen, die sie in diesem Augenblick von Kopf bis Fuß durchströmte.
    Ihr Mahl wurde von einer ganzen Schar von Dienern aufgetragen. Jeden Wunsch las man ihnen von den Augen ab, und obwohl die Speisen selbst eher einfach waren, wusste Sadye die ungeheuren Mühen zu schätzen, die Aydrian auf sich genommen hatte, um diesen gemeinsamen Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen.
    Sie bemerkte auch, wie er sie während des ganzen Mahles ansah, und wusste, dass der Hunger in seinen blauen Augen sich noch auf etwas anderes bezog als auf die Mahlzeit.
    Diesmal ließ sich die junge Frau jedoch nicht überrumpeln, wie bereits schon einmal an diesem Tag. Ohne Aydrians Blick auszuweichen, ohne die Arme schützend vor dem Körper zu verschränken, hob sie ihr Glas Wein – eine der wenigen Köstlichkeiten, die die Armee aus Palmaris mitgebracht hatte und trank Aydrian mit einem selbstsicheren, neckischen Lächeln auf den Lippen zu.
    Aydrian entließ die Diener, lange bevor er und Sadye ihr Mahl beendet hatten. Und kaum hatte sie zu Ende gegessen, hielt es ihn nicht länger auf seinem Platz. Er ging um den Tisch herum zu ihr.
    »Der Held kehrt nach Hause zurück«, sagte sie, als Aydrian erhobenen Hauptes neben sie trat. Ihre Worte bremsten seinen Annäherungsversuch ein wenig. Immerhin, er stand jetzt unmittelbar neben ihr und schaute sie an – und nicht, wie sie, aus dem Fenster. Sie spürte seinen durchdringenden Blick auf ihrem Körper und hatte das Gefühl, dass er ihre zarten Züge mit den Augen aufsog.
    Es schien einen Moment zu dauern, bis ihre Worte wirklich zu ihm durchdrangen. »Nach Hause?«, fragte er. »In dieses Kaff?«
    Sadye wandte sich mit einem Lächeln zu ihm um. »Dann ist dies also nicht dein Zuhause?«, fragte sie. »Wo ist es dann?«
    Aydrian wich einen Schritt zurück, und er blinzelte überrascht, so als erwache er aus einem durch Sadyes Charme hervorgerufenen Rausch.
    »Ist es etwa jener Ort, den du Andur’Blough Inninness nennst?«, hakte sie sofort nach. Aydrian schüttelte den Kopf, noch ehe sie zu Ende gesprochen hatte.
    »Ich möchte nicht darüber reden.«
    »Die Fragen sind dir doch nicht zu intim, oder?«
    »Nein, ich möchte nur einfach nicht darüber reden!«, erwiderte Aydrian nachdrücklicher und wandte sich ab. »Nicht hier und nicht jetzt.« Fast augenblicklich fuhr er wieder zu ihr herum und trat dicht neben sie. »Es ist einfach nicht der richtige Augenblick«, fügte er sanfter, aber kaum weniger nachdrücklich hinzu.
    Aydrian schob seinen Körper ganz nah an sie heran und legte seinen Arm um sie, sodass sie keine Chance hatte, sich zurückzulehnen. »Nicht jetzt«, sagte er leise und beugte sich vor, um sie zu küssen.
    Sadye befreite sich mit einer geschickten Körperdrehung und einem Abtauchen des Oberkörpers aus seiner Umklammerung und wich bis zur Zimmermitte zurück.
    Überrascht riss Aydrian die Augen auf und wirbelte herum, um sie anzusehen, sein Gesichtsausdruck gefangen zwischen Erstaunen und Verärgerung. »Du weist mich zurück?«
    Sadye erkannte die aufrichtige Verwirrung in seiner Stimme und erwartungsgemäß das Fehlen echten Selbstbewusstseins hinter seinem herrschsüchtigen Gebaren. Um seine Verwirrung und seine Selbstzweifel nicht zu zerstreuen, verzichtete sie auf eine eindeutige Antwort, sondern setzte nur ein scheues Lächeln auf.
    Aydrian ging auf sie zu, doch sie wich mit einer eleganten, tänzelnden Bewegung zurück.
    Ernüchtert fragte der König: »Was ist das für ein Spiel, das du da spielst?«
    »Spiel?«
    Plötzlich stürzte sich Aydrian mit einer Bewegung auf sie, die einem Schwertkämpfer gut zu Gesicht gestanden hätte, und überbrückte die Entfernung zwischen ihnen viel zu schnell, als dass Sadye hätte ausweichen können.
    Stattdessen stoppte sie ihn schlicht mit einer Veränderung ihres Gesichtsausdrucks, einem plötzlich frostigen Starren.
    Aydrian zögerte und schüttelte hilflos den Kopf.
    »Du nimmst dir also einfach, was du haben willst?«, bemerkte Sadye. Fast hätte sie angefangen, laut zu lachen, als Aydrian bejahen wollte, ihr verwirrendes Mienenspiel ihn aber innehalten ließ, ehe er diesen Fehler beging.
    »Ich bin König«, sagte er Stattdessen.
    »Und deshalb gehört dir dein Königreich.«
    »Und deshalb gehört mir, was immer ich begehre.«
    »Nein«, entgegnete sie schlicht.
    »Ich könnte mir jede Frau im ganzen Königreich nehmen!«
    »Alle – bis auf eine

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