Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
wachte, war sogar mächtiger als der König. All das habt Ihr ihnen genommen – aus purem Egoismus. Erst Avelyn, um einen Mord zu vertuschen, später dann seine Lakaien Jojonah, Elbryan und Jilseponie. Und in geringerem Maße all die Narren, die dem Zauber dieser Lakaien erlegen sind.«
    »Ich habe nur wenig Lust, die Fakten des Großen Krieges mit Euch zu diskutieren, De’Unnero. Auch nicht das Ende der Rotfleckenpest – ich bin sicher, dieses unbedeutende Ereignis ist Euch noch nicht entfallen, oder? Wenn die Bevölkerung des Bärenreiches durch Markwarts Sturz in ihrem Glauben erschüttert worden ist – was nicht verwundert –, dann haben diejenigen, die die Pilgerreise zum Berg Aida unternahmen, wo eben jener Mann, den Ihr als Narren bezeichnet, ihnen das Leben rettete, ihn zehnfach wiederhergestellt.«
    Er hatte geglaubt, seine Worte würden De’Unnero noch wütender machen, und erwartet, dieser würde sich auf ihn werfen. Er hielt den Korkenzieher weiter verborgen in seiner Hand und hoffte auf eine Gelegenheit, ihn Marcalo De’Unnero in die Brust zu rammen.
    »Ganz wie Ihr wollt, Ihr unverbesserlicher Narr«, erwiderte De’Unnero mit einem verächtlichen Schnauben. »Mittlerweile sind sie alle tot. Avelyn, Jojonah – o ja, ich hatte das große Vergnügen, das Holz des Scheiterhaufens, auf dem der Ketzer verbrannte, eigenhändig aufzuschichten. Elbryan starb sogar durch meine Hand.« Er warf Roger einen bösartigen Blick zu. »Und Braumin Herde habe ich ebenfalls eigenhändig umgebracht.«
    »Ihr lügt«, erwiderte Roger mit einer Stimme, der es sowohl an Festigkeit als auch an Überzeugungskraft mangelte.
    »Mittlerweile hat ihn der Fluss natürlich längst in den Golf hinausgespült«, fuhr De’Unnero, sichtlich zufrieden mit sich selbst, fort. »Die Fische haben zweifellos längst das Fleisch von seinen Knochen genagt.«
    »Ihr lügt!« Diesmal kam der Widerspruch mit mehr Nachdruck, und Roger spürte, wie der Zorn in ihm hochkochte. Er unterdrückte ihn, denn er wusste genau, dass De’Unnero ihn genau dazu verleiten wollte – ganz so, wie er selbst soeben versucht hatte, den leicht aufbrausenden Mönch zu reizen.
    »Sie sind alle tot«, fuhr De’Unnero fort. »Erinnert Ihr Euch noch an Bruder Castinagis? Der arme Kerl ist bei einem Feuer umgekommen – in Caer Tinella. Ich war damals dort, um den jungen Aydrian zu begleiten, als er das Schwert und den Bogen holte, die rechtmäßig ihm gehören. O ja, ich habe das Feuer mit eigenen Augen gesehen.«
    Roger spürte, wie ihm die Luft wegblieb und seine Knie nachzugeben drohten. Er bewahrte jedoch hartnäckig Haltung, denn diese Genugtuung wollte er De’Unnero um keinen Preis gönnen.
    »Bleiben also nur noch drei«, überlegte De’Unnero laut. »Und Ihr seid hier – Ihr lebt und seid mir hilflos ausgeliefert. Dieser lästige kleine Viscenti ist natürlich nach St. Mere-Abelle geflohen, wo ihn schon bald sein verdientes Ende ereilen wird. Im Grunde ist er mir ebenso gleichgültig wie Ihr. Ich könnte ihn ohne Kopfzerbrechen ziehen lassen, genau wie ich Euch als freien Mann gehen lassen könnte.«
    Roger spuckte verächtlich auf den Boden.
    »Denn von den dreien, die noch übrig sind, interessiert mich nur eine, Roger Flinkfinger. Und Ihr wisst, wo sie sich zurzeit befindet.«
    »Ihr seid ein Narr.«
    »Wie Ratten von einem sinkenden Schiff seid Ihr zusammen mit Ihr und Eurem Weib geflohen, bevor König Aydrian in Palmaris Einzug hielt«, sagte De’Unnero. »Glaubt Ihr etwa, alle in der Stadt seien Euch und dieser Hexe Jilseponie so treu ergeben, dass sie mir solche Dinge nicht berichten? Glaubt Ihr vielleicht, die gesamte Bruderschaft hier in St. Precious habe sich so sehr von Bischof Braumins Lügen blenden lassen, dass sie die lächerlichen Veränderungen gutheißt, die über die abellikanische Kirche hereingebrochen sind?«
    »Bittet doch Euren geflügelten Dämon um die Informationen, die Ihr so unbedingt haben wollt!«, brüllte Roger ihn an, worauf De’Unnero einen großen Schritt auf ihn zumachte.
    »Wo ist sie?«, fragte der Mönch gefährlich ruhig.
    »Ich weiß es nicht!«
    »Doch, das tut Ihr!«, schrie De’Unnero und kam auf ihn zu – und Roger stieß seine Hand nach vorn und zielte mit dem Korkenzieher genau auf De’Unneros Herz.
    Das erhebende Gefühl, seinem meistgehassten Widersacher das Werkzeug in die Brust zu stoßen, schlug plötzlich um in einen glühend heißen Schmerz, als De’Unnero den nach vorne stoßenden Arm dank

Weitere Kostenlose Bücher