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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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KO-Tropfen gefügig gemacht? Zwar kein Sperma aber er könnte ihr mit dem Gesicht, sprich Kopf, recht nahe gekommen sein. Weiß der Himmel, was da abgelaufen ist? Aber sie nehmen Prostituierte. War das mit Petra Busch reiner Zufall? Oh ich würde es so gerne wissen, verdammt.
    »Hat Nett vielleicht auch manchmal Mädchen durch KO-Tropfen besorgt? Weißt du das?«
    »Nein, nein. Wir hatten doch genug käufliche Damen hier. Warum sollte er? Nein.«
     
    Das Pockengesicht hielt seine scharfen Augen auf sie. Wie Anke annahm, wagte er nicht, Laura  zu rügen. Eine Weile geschah nichts. Als würde die Zeit stehen bleiben. Die machtlose Situation pochte Anke in den Adern, dass sie kaum ruhig stehen konnte. In die Stille der Nacht hinein brach plötzlich ein Getöse los: Gebrüll, Zurufe, Schüsse. Hauff ist da! Wie elektrisiert stieß Wolf sie an und Laura schrie wie am Spieß. Will draußen nicht einen Schuss hören. Mit Ankes nächstem Atemzug brach ein regelrechtes Feuergefecht los. Oh lieber Gott, wenn es schon sein muss, dann lass die richtigen sterben.
    Das Pockengesicht zeigte sich beängstigend nervös, was sich auch auf die Waffe in seiner Hand übertrug. Anscheinend wusste er nicht, auf wen genau er sie richten sollte, so schwankte sie hin und her. Laura schien es als Unsicherheit zu deuten und stürmte mit einem kurzen letzten Blick auf Pockengesicht aus der Bibliothek. Anke scherte sich um gar nichts, und nachdem sie Wolf das Signal gegeben hatte, rannten sie beide samt Double Brauser hinter Laura her. Gleich strömen alle Nachbarn der umliegenden Höfe vor die Tür.
    Pockengesicht folgte ihnen und kreischte etwas in seiner Sprache, die niemand verstand und somit niemand beeindruckte.
    Kaum hatten sie die Diele erreicht, hörten sie im oberen Stock die alte verwirrte Frau kreischen. Kurz darauf erschien Paolas Gesicht über der Brüstung. Auch sie schrie etwas, was wie eine Frage klang, während sie verzweifelt versuchte, die alte Dame zu beruhigen.
    Nur Geschrei um mich herum. Anke warf den Kopf hin und her, um alles mitzubekommen. Sie sah Laura die Treppen hoch spurten, während seitlich von ihr Koll aus dem Kellergeschoss in die Diele gestürmt kam. Sie konnte kaum glauben, was und wer ihm alles folgte. Sekunden später war die Diele voll mit fluchenden Männern, teils mit Spielkarten in den Händen, teils unvollständig bekleidet. Halb nackte Mädchen quiekten wie aufgescheuchte Ferkel, strömten im allgemeinen Tumult wirr in alle Richtungen auseinander und rissen Türen und Fenster auf. Einige der Gäste sprangen in die mittlerweile herrschende Dunkelheit. Andere wiederum, darunter auch ein paar hemd- und hosenlose Herren versuchten, durch den Treppenflur in die Tiefgarage zu kommen. Fabio fluchte. Er brüllte seine fliehenden Gäste an, Ruhe zu bewahren und stieß dabei seine Waffe in die Luft, dass Anke fürchtete, er würde gleich wild um sich schießen. Eine winzige Weile beobachtete sie seine hoffnungslosen Versuche, etwas Struktur in das Durcheinander zu bekommen.
    Das Chaos, das Fabio Koll vehement hatte vermeiden wollen, war eingetreten. Plötzlich fiel Anke auf, dass oben Ruhe herrschte. Laura schien Paola und ihre Mutter in eines der Zimmer zurückgedrängt zu haben. Wenn sie schlau waren, hielten sie sich oben und schlossen sich ein. Brauser war jäh neben ihr und forderte sie auf, zu versuchen, sich oben irgendwo in Sicherheit zu bringen. Anke wehrte ab.
    „ Kümmern Sie sich nicht um mich. Fassen Sie lieber einige von den Flüchtenden.«
    Von draußen knallte ein Schuss durch die Haustür in die Diele. Erschrocken sprang Anke zur Seite, während die Innenglasfassung vor ihren Füßen zersplitterte, ehe die Tür aus den Angeln brach. In der Hitze des Augenblicks schrie sie Wolf zu, nach oben zu spurten und nach Laura zu sehen.
    Männer in Kampfanzügen, die Dienstwaffen im Anschlag, fielen über die am Boden liegende Haustür in die Diele ein, verteilte sich in alle Richtungen und fassten einige der Fliehenden. Zwischendurch stellte Anke fest, dass Wolf mit einem Schritt drei Stufen auf einmal die Treppe hinauflief.
    „ Was ist hier los?!«, keuchte Hauff außer Atem, als Anke mit ihm zusammenstieß.
    „ Los? Vieles! Erpressung! Illegales Glücksspiel! Drogenhandel! Prostitution ..., vielleicht auch Mädchenhandel, was weiß ich! Aber keine KO-Mädchen«, fügte sie noch rasch hinzu.
    Hauff nickte darauf hin. Anschließend blickte er aufmerksam mit gezogener Waffe um sich und ging achtsam

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