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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Zeitungsstand. Erwecken Sie bloß keine Aufmerksamkeit.«
    Sharp wartete keine Antwort ab, drückte eine Glastür auf und trat nach draußen. Der Wind trieb den Regen unter das überhängende Dach.
    Jerry Peake nutzte die Gelegenheit, um zu seinem Vorgesetzten aufzuschließen.
    »Wieviel Zeit bleibt uns noch, Jerry?«
    Peake warf einen kurzen Blick auf die Uhr. »Die Maschine
    landet in fünf Minuten.«
    Zu dieser späten Stunde standen nur vier Wagen am Taxi stand. Das Fahrzeug, das ihnen Ince zur Verfügung gestellt hatte, parkte etwa fünfzehn Meter dahinter - einer der üblichen lehmbraunen Fords der DSA. Er wies zwar keine besonderen Kennungen auf, doch an den Türen hätte genausogut in mindestens dreißig Zentimeter großen Blockbuchstaben GEHEIMDIENST stehen können.
    Peake nahm am Lenkrad Platz, und Sharp setzte sich auf den Beifahrersitz, legte sich seinen Aktenkoffer auf den Schoß. »Wenn Verdad und Hagerstrom ein Taxi nehmen, so fahren Sie dicht genug auf, um das Nummernschild zu lesen. Sollten wir den Wagen irgendwo im Verkehr verlieren, können wir das Fahrtziel von der Taxi-Gesellschaft in Erfahrung bringen.«
    Peake nickte.
    Ein Teil des lehmbraunen Fords befand sich unter dem Vordach, und der andere war dem Unwetter ausgesetzt. Regen prasselte auf die rechte Seite herab, und das Wasser tropfte über Sharps Fenster.
    Der stellvertretende Direktor öffnete seinen Aktenkoffer und holte zwei Pistolen hervor, deren Registrierungsnummern weder zu ihm noch zur DSA zurückverfolgt werden konnten. Einer der beiden Schalldämpfer war nagelneu, der andere bereits am Lake Arrowhead benutzt. Sharp schraubte den ersten an den Lauf seiner Waffe, und die andere überließ
    er Peake, der bei ihrem Anblick kurz das Gesicht verzog.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Anson.
    »Nun, Sir...« brachte Peake unsicher hervor. »Wollen Sie Shadway noch immer umbringen?«
    Sharp bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. »Was ich will, spielt keine Rolle, Jerry. Ich habe den Befehl erhalten, ihn unschädlich zu machen. Und die Anweisung stammt von ganz oben, wie ich bereits sagte.«
    »Aber...«
    »Ja?«
    »Wenn Verdad und Hagerstrom uns zu Shadway und Mrs. Leben führen... Ich meine, Sie können die beiden Gesuchten doch nicht einfach über den Haufen knallen, während die Polizisten zugegen sind. Sie werden bestimmt nicht den Mund halten.«
    »Ich bin ziemlich sicher, daß sich das Problem namens Verdad und Hagerstrom lösen läßt«, versicherte ihm Sharp. »Wenn ich sie unter Druck setze, kneifen sie den Schwanz ein. Die verdammten Mistkerle sollten die Finger von dieser Sache lassen, und das wissen sie auch. Wenn ich sie beim Herumschnüffeln ertappe, werden sie bald feststellen, daß sie sowohl die Karriere als auch ihre Pension riskieren. Dann machen sie einen Rückzieher. Und wenn sie weg sind, erledigen wir Shadway und die Frau.«
    »Und wenn Sie sich nicht einschüchtern lassen?«
    »Dann müssen sie ebenfalls ins Gras beißen«, sagte Sharp und entsicherte seine Pistole.
    Der Kühlschrank summte laut.
    Die feuchte Luft roch noch immer abgestanden und muffig. Rachael und Whitney saßen wie zwei Verschwörer am Tisch. Die 32er der jungen Frau lag griffbereit vor ihr - obgleich sie nicht damit rechnete, Gebrauch von der Waffe machen zu müssen, zumindest nicht in dieser Nacht. Whit Gavis hatte sich ihre Schilderungen ruhig und aufmerksam angehört, und zu Rachaels Erstaunen schien er ganz und gar nicht überrascht zu sein. Vielleicht vertraute er ihr einfach nur deshalb, weil Benny sie liebte.
    Gavis schien eine Zeitlang nachzudenken, und schließlich sagte er: «Sie sind nicht ganz sicher, daß Eric aufgrund der Schlangenbisse gestorben ist.«
    »Nein«, gestand Rachael ein.
    »Wenn er nach dem tödlichen Verkehrsunfall von den Toten auferstand, so wird sein veränderter Körper vielleicht auch mit dem Klapperschlangengift fertig.«
    »Ja. Ich schätze, das ist durchaus möglich.«
    »Und wenn er zum zweitenmal aus dem Jenseits zurückkehrt, so können Sie nicht sicher sein, daß er zu einem Wesen degeneriert, das in der Wüste bleibt und das Leben eines Tiers führt.«
    »Nein«, sagte die junge Frau. »Eine Garantie dafür gibt es nicht.«
    Gavis runzelte die Stirn, und die zernarbte Seite seines Ge sichts kräuselte sich wie dünnes Schmirgelpapier.
    Draußen erfüllten unheilvoll klingende Geräusche die Nacht. Die Wedel einer Palme kratzten übers Dach, und das Motelschild neigte sich im Wind hin und her,

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