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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Toten.«
    »Ja.«
    »Aber jetzt sollten wir ein wenig schlafen.«
    »Ich bin völlig fertig«, sagte Rachael.
    »Und morgen?«
    »Sarah erzählte mir, daß Eric eine Berghütte hat, in der Nähe des Lake Arrowhead. Scheint ziemlich abgelegen zu sein. Das ideale Versteck, zumindest für die nächsten Tage. Möglicherweise zieht er sich dorthin zurück, um während des Heilungsprozesses ungestört zu sein.«
    Ben seufzte. »Nun, vielleicht finden wir ihn dort.«
    »Du brauchst mich nicht zu begleiten.«
    »Ich komme mit.«
    »Du mußt nicht.«
    »Ich weiß. Aber ich lasse dich nicht im Stich.«
    Rachael hauchte ihm einen Kuß auf die Wange.
    Ben fühlte sich in einem ganz besonderen Maße zu ihr hingezogen. Wenn sich mehrere Personen der Gefahr des Todes ausgesetzt sahen, so entstand eine spezielle Verbindung zwischen den Betreffenden, ganz gleich, wie nahe sie sich vorher gestanden hatten. Diese Erfahrung machte Ben jetzt nicht zum erstenmal, und er schauderte innerlich, als er an den Krieg in der grünen Hölle des Dschungels zurückdachte.
    »Laß uns jetzt unter die Decke kriechen, Benny«, sagte Rachael zärtlich.
    »Ja.«
    Doch bevor er sich hinlegte und das Licht ausschaltete, nahm Ben die Smith & Wesson Combat Magnum zur Hand, die er vor mehreren Stunden Vincent Baresco abgenommen hatte. Er zog das Magazin heraus und prüfte es. Nur drei Patronen waren übriggeblieben. Nicht viel. Nicht einmal annähernd genug, um Shadway ein Gefühl der Sicherheit zu geben - obgleich auch Rachael über eine Waffe verfügte, ihre 32er. Wie viele Kugeln mochten notwendig sein, um einen Toten zu erschießen? Ben legte die Magnum griffbereit
    aufs Nachtschränkchen und beschloß, gleich am nächsten
Morgen eine Schachtel Munition zu kaufen.
Nein, besser gleich zwei.

14. Kapitel -  Wie ein Nachtvogel
    Anson Sharp von der Defense Security Agency ließ zwei Männer in Rachael Lebens Haus in Placentia zurück, einen im Anwesen von Villa Park und einige weitere bei Geneplan. Anschließend stieg er in einen Hubschrauber und flog in Be gleitung von zwei Beamten über die dunkle Wüste, in Richtung des kleinen Liebesnestes, das sich Eric Leben in Palm Springs eingerichtet hatte.
    Der Pilot landete den Helikopter auf einem Parkplatz, nur einen Block vom Palm Canyon Drive entfernt, und in der Nähe stand ein ziviler Wagen der Regierung bereit. Sharp duckte sich unter den umherwirbelnden Rotorblättern hin weg, die trockenen Wüstenstaub aufwirbelten, und nahm in der Limousine Platz.
    Fünf Minuten später erreichten sie das Haus, in dem Dr. Leben seine kleinen Mädchen untergebracht hatte. Es überraschte Sharp nicht, daß die Eingangstür offenstand. Er klingelte mehrmals, doch niemand reagierte. Daraufhin zog er seinen Dienstrevolver, eine Smith & Wesson Chief's Special, betrat das Gebäude und suchte nach Sarah Kiel, Erics letzter Liebschaft.
    Die Defense Security Agency kannte die besonderen Vorlieben Dr. Lebens, weil sie alles über Leute wußte, die im Auftrag des Pentagon an höchst geheimen Projekten arbeiteten. Solche Dinge schienen Zivilisten wie Eric Leben nie ganz begreifen zu können: Wenn sie das Geld des Pentagon akzeptierten und damit überaus wichtige Forschungsprojekte finanzierten, gaben sie gleichzeitig ihre Privatsphäre auf. Sharp war über alle Einzelheiten des persönlichen Hintergrunds Erics informiert: seinen Hang für moderne Kunst, modernes Design, moderne Architektur, auch seine Eheprobleme. Er wußte, welche Speisen Leben bevorzugte, welche Musik er gern hörte, was für Unterwäsche er trug. Und aus diesem Grund waren auch Erics Teenager kein Geheimnis: Sie stellten einen möglichen Ansatzpunkt für Erpressung dar und betrafen somit die nationale Sicherheit.
    Als Sharp die Küche betrat, das dortige Chaos und die in der Mauer steckenden Messer sah, zweifelte er daran, Sarah Kiel lebend zu finden. Vermutlich war sie in einem anderen Zimmer an die Wand genagelt, vielleicht sogar an die Decke. Oder der Täter hatte sie zerstückelt und die Einzelteile an Drähten aufgehängt, wie ein Mobile. Man konnte nie wissen, was der nächste Fall bereithielt.
    Sharp nahm sich vor, auf alles gefaßt zu sein.
    Gosser und Peake, die beiden jungen Agenten, die ihn begleiteten, erblaßten beim Anblick des Durcheinanders in der Küche: eine Verwüstung, die nur das Werk eines Wahnsinnigen sein konnte. Sie wußten ebenso wie Sharp, daß sie nach einem wandelnden Toten fahndeten, daß Eric Leben, durch einen Unfall gestorben, im

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