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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Formular.
    Der Nachrichtensprecher verlas eine andere Meldung.
    Ben war überrascht und erleichtert, als er hörte, wie Rachael mit dem Angler zu plaudern begann. Es handelte sich um einen großen und stämmigen, etwa fünfzig Jahre alten Mann, der ein schwarzes T-Shirt trug, das seine muskulösen Arme und die blauroten Tätowierungen darauf gut zur Geltung brachte. Rachael gab vor, sich sehr für solche Tätowierungen zu interessieren, und der Angler reagierte wie die meisten Männer, fühlte sich geschmeichelt. Niemand, der Rachael auf diese Weise erlebte, würde vermuten, daß sie gerade einen Nachrichtensprecher gehört hatte, der sie als flüchtige Mord verdächtige bezeichnete.
    Die gleichgültig aus dem Lautsprecher des Radios plärrende Stimme berichtete von einem Bombenanschlag im Nahen Osten. Sam drehte sich um und schaltete das Gerät ab, »Ich hab's satt, immerzu von den verdammten Arabern zu hören«, wandte er sich an Ben.
    »Mir ergeht es ebenso«, erwiderte Shadway und füllte die letzte Rubrik aus. »Wenn es nach mir ginge...« brummte Sam. »Ich würde
    einfach ein paar Atomb omben abwerfen und den arabischen
    Stall gründlich ausmisten.«
    »Klar«, pflichtete ihm Ben bei. »Ab in die Steinzeit.«
    Sam nickte, legte eine Kassette ins Abspielfach des Radiorecorders und schaltete das Gerät wieder ein. »Das würde für die Beduinen wohl kaum einen großen Unterschied machen. Sie leben ja bereits in der verdammten Steinzeit.«
    »Dann zurück mit ihnen in die Epoche der Dinosaurier«, sagte Ben, als die Melodien der Oak Ridge Boys erklangen.
    Rachael gab lautstark ihrem Erstaunen Ausdruck, als ihr der alte Angler erzählte, die Tätowierungsnadeln müßten durch alle drei Hautschichten gestochen werden.
    »In die Epoche der Dinosaurier« bestätigte Sam. »Sollen die Terroristen doch mal versuchen, einen Tyrannosaurus zu erschrecken, hm?«
    Ben lachte und reichte ihm das vollständig ausgefüllte Formular.
    Er hatte bereits mit seiner Kreditkarte bezahlt, und Sam legte die Quittung in den Beutel mit der Munition. »Besuchen Sie uns bald wieder.«
    »Das mache ich bestimmt«, sagte Shadway.
    Rachael verabschiedete sich von dem tätowierten Angler, und anschließend verließen sie den Laden.
    Als sich die Tür hinter ihnen schloß, hörte Ben die leise Stimme des Tätowierten, der zu Sam sagte: »Was für eine Frau!«
    Du ahnst nicht einmal, wie recht du damit hast, dachte Shadway und lächelte. Als er den Kopf hob, fiel sein Blick auf einen Streifenwagen der Polizei. Und knapp drei Meter vor ihnen stand ein Vertreter des Sheriffs von Riverside County.
    Helles Neonlicht spiegelte sich auf den grünen und weißen Fliesen, hell genug, um alle schrecklichen Einzelheiten zu offenbaren.
    Auf dem in Messing eingerahmten Badezimmerspiegel zeigten sich nicht die geringsten Flecken, und das Bild darin war klar, zu klar.
    Der Anblick seines Spiegelbildes überraschte Eric nicht sonderlich, denn im Wohnzimmer hatte er sein Gesicht abgetastet und dabei zumindest eine vage Vorstellung von den physiognomischen Veränderungen gewonnen. Doch die visuelle Bestätigung seiner Befürchtungen kam trotzdem einem Schock gleich -und war gleichzeitig eine der faszinierendsten Erfahrungen seines Lebens.
    Vor rund einem Jahr hatte er sich selbst zum Versuchsobjekt des Wildcard-Experiments gemacht und seine genetische Struktur verändert. Seit jenem Tag litt er nicht mehr an Erkältungen oder Grippe, ebensowenig wie an Magenbeschwerden und Kopfschmerzen. Woche um Woche verstärkte sich seine Überzeugung, daß die genetische Modifizierung zu den gewünschten Ergebnissen führte, ohne irgendwelche Nebenwirkungen.
    Nebenwirkungen.
    Fast hätte Eric laut aufgelacht. Fast.
    Entsetzt starrte er in den Spiegel, als sei er ein Fenster zur Hölle, hob eine zitternde Hand und berührte sich erneut an der Stirn. Zögernd betastete er den schmalen Knorpelhöcker, der von der Nasenwurzel bis zum Haaransatz reichte.
    Die verheerenden Wunden, die er gestern durch den Verkehrsunfall davongetragen hatte -sie stellten eine weitaus intensivere Stimulierung des Regenerationspotentials dar als etwa Grippeviren. Die Gene steigerten die Aktivität der Körperzellen um ein Vielfaches, so daß sie Interferon produzierten, ein breites Spektrum infektionsbekämpfender Antikörper, und außerdem lief der innere Motor zur Herstellung von Proteinen und Hormonen auf Hochtouren. Aber aus irgendeinem Grund dauerte die Flut dieser Substanzen an - obgleich der

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