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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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zu retten?«
    Derriens Augen schossen Blitze in Rushais Richtung. »Du Bastard glaubst dir diesen Scheiß doch nicht einmal selbst!«
    »Ich stehe zu meinem Wort.« Das tat Rushai tatsächlich, wie er schon mehrfach bewiesen hatte. Doch die Indoktrination der Waldläufer war zu intensiv, ihre Überzeugung von der Verlogenheit der Schatten zu stark. Keiner von ihnen würde ihm glauben. So gern Rushai es auch gesehen hätte, wenn sich Derriens eigene Leute gegen ihn erhoben hätten, so unwahrscheinlich war es. Er beschloss, den Gesprächsfaden fallenzulassen. »Trollstigen war ein guter Plan, Derrien. Es hätte beinahe geklappt, wenn uns Cintorix nicht geholfen hätte.«
    »Was habt ihr Bastarde dieser götterverdammten Giftspinne versprochen, damit sie uns in den Rücken fällt?«
    »Nichts.« Das war sogar die Wahrheit, schließlich war Cintorix selbst auf die Idee gekommen, ihm zu helfen. Natürlich erwartete der Helvetier eine Gegenleistung, doch die Verhandlungen dafür hatten sie erst
nach
den Kämpfen auf Trollstigen geführt. »Er hat eingesehen, dass wir diesen Krieg gewinnen werden. Cintorix ist kein Mann, der sich mit einer Niederlage abfinden würde.«
    »Dieser Bastard!« Derrien spuckte geräuschvoll aus.
    Rushai seufzte. Irgendwie hatte er sich mehr versprochen von diesem Gespräch. Doch er konnte Derrien verstehen. Der Mann war so impulsiv, so jähzornig, dass sich Rushai schon über die paar Worte freuen konnte. Mehr konnte er nun wirklich nicht erwarten. Langsam und ohne die Waldläufer in ihrem Kreis aus den Augen zu lassen, zog er sich von dem Ring zurück. Die Verstärkung musste bald da sein.
     
    »Bereitmachen!«, rief Seog mit heiserer Stimme.
    Doch es gab nichts mehr vorzubereiten. Sie waren längst bereit. Nur Seog war es nicht. Die Furcht ließ sein Herz so hart in seiner Brust schlagen, dass er bereits Angst hatte, es könnte zerspringen.Oder vielleicht war es sogar besser so, dann müsste er nicht miterleben, wie er die ihm verbliebenen Krieger in den Tod führte. Doch es war die einzige Möglichkeit, Derrien noch zu retten. Falls der überhaupt noch lebte. Seog wollte lieber gar nicht erst darüber nachdenken, was wäre, wenn der Schattenfeind schon gefallen war.
    Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter. »Wir sind bereit, Herr«, grummelte Aleksandr, der frühere Fomorer.
    »Ihr wisst, was ihr zu tun habt?«, vergewisserte sich Seog noch einmal.
    »Ja, Herr. Wir schieben Euch durch. Mit aller Kraft, Herr. Wir wissen Bescheid.«
    Seog nickte. Es war die einzige Möglichkeit, schnell durch diesen Schildwall zu brechen. Und schnell mussten sie sein – die Verstärkung für die Nain auf dem Marktplatz konnte nicht mehr weit weg sein. »Dann los!«, zischte er und bog um die Ecke.
    Vor ihm am Ende der Gasse tauchte der Schildwall auf, den er vorhin schon gesehen hatte, zwei Reihen stark, zehn Mann breit, mehr als genug, um die Gasse zu halten. Die benachbarten Gassen wurden von zwei ähnlichen Schildwällen blockiert. Die Nain waren nicht mehr als schwarze Umrisse, massige Gestalten in ledernen Rüstungen und mit übereinandergelappten Schilden, die sich vor den Fackeln und Feuern auf dem Marktplatz erhoben wie eine finstere Wand. »ZUM ANGRIFF!«, brüllte Aleksandr hinter ihm und stachelte die Waldläufer an. Seog selbst konnte den Befehl dafür nicht mehr geben. Sein Mund war zu rau, seine Kehle zu trocken.
    Schritt für Schritt näherte er sich dem Wall. Schritt für Schritt stampften ihm die Waldläufer hinterher, drei in der zweiten Reihe, fünf in der dritten. Es war die Keilformation, mit der man feindliche Schildwälle brach. Ronan hatte es ihm beigebracht. Er hatte ihm auch erklärt, dass der Keil nur so stark war wie der Mann an der Spitze.
    Seog war der Mann an der Spitze. Nun fragte er sich, ob er stark genug war.
    Von den Nain drangen Alarmrufe und Kommandos zu ihm. Etwas geriet hinter den Reihen in Bewegung, Seog sah eine dritte Reihe hinter den ersten beiden aufziehen. Offenbar hatten sie Krieger von den beiden anderen Gassen abgezogen, um diese hier zu verstärken. Seog versuchte ruhig zu bleiben. Wenn er zwei Reihen schaffte, würde er auch eine dritte schaffen. Das Problem war, die ersten beiden zu schaffen.
    Schritt für Schritt näherte er sich dem Schildwall.
Schritt für Schritt.
Er sah, wie die Anspannung über die Nain kam, wie sie ihre Waffen fester packten, nach sichererem Stand suchten, ihre Schilde noch einmal besser überlappten. Wer sah aus wie ein

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