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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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erreichen, haben sie Fälschungen königlicher Urkunden benutzt, Dokumente, angefertigt von demselben Mann, den Alec und ich aufgespürt hatten. Weder Phoria noch Barien hatten die geringste Ahnung, wer hinter dieser ganzen Sache steckte, das versichere ich Euch. Teukros hatte das alles ganz allein ausgeheckt. Das Geld sollte so schnell wie möglich zurückgezahlt werden, und jeder dachte, damit wäre alles vorbei, aber sie wussten nicht, dass das umgeleitete Gold direkt in den Schatztruhen der Leraner gelandet war. Als Alec und ich den Fälscher in die Enge getrieben haben, kam alles heraus. Barien konnte die Schande nicht ertragen und nahm sich das Leben. Phoria hat Eurer Mutter und Nysander alles gestanden.«
    Klias Hände umklammerten die Armlehnen ihres Stuhls. »Und niemand hat daran gedacht, dass es nötig sein könnte, mich über diese Vorgänge zu informieren?«
    »In aller Aufrichtigkeit, nein, Mylady«, gestand Seregil. »Die wenigen von uns, die Bescheid wussten, waren von Idrilain und Nysander zur Verschwiegenheit verpflichtet worden. Wir dachten, wir würden diese Geschichte mit uns ins Grab nehmen. Womit wir nicht gerechnet haben, war, dass jemand unter den Gegnern der Königin von dieser Geschichte wissen könnte.«
    »Und an dieser Stelle komme ich ins Spiel, Mylady«, sagte Alec mit deutlichem Unbehagen. »Ich habe heute erfahren, dass Ulan í Sathil in seinem Haus ein geheimes Treffen arrangiert hat, zu dem gerade die Khirnari eingeladen wurden, die Euch unterstützen oder doch zumindest in diese Richtung zu tendieren scheinen. Vergebt mir, doch ich habe Eure Anordnungen missachtet und sie belauscht.«
    »Mit meiner Zustimmung«, beeilte Seregil sich zu sagen.
    »Nur weiter.« Klia seufzte.
    »Irgendwie ist Ulan in den Besitz einer dieser Fälschungen gekommen, und er wusste von Phorias Verwicklung in diese Geschichte«, fuhr Alec fort. »Ich habe die Dokumente selbst gesehen. Er hatte auch noch andere Papiere bei sich, aber ich war zu weit entfernt, zu erkennen, worum es sich handelte. Auf jeden Fall hat er sie dazu benutzt, Phoria im schlechtest möglichen Licht dastehen zu lassen – Ihr wisst selbst, wie viel Wert die Aurënfaie auf Ehre und Familie legen. Er hat Phoria als nicht vertrauenswürdig, beinahe schon als Verräterin dargestellt, als eine Person, mit der man besser nichts zu tun hat. Außerdem hat er angedeutet, dass es Eurer Mutter an Urteilsvermögen gemangelt hätte, da sie sie nicht von der Erbfolge ausgeschlossen hat.«
    »Das ist das Mindeste, was ein jeder Khirnari tun würde, sofern er sie nicht gleich verbannt hätte«, fügte Seregil hinzu. »Derartige Erbschaftsregelungen finden unter meinem Volk wenig Verständnis, und diese Geschichte wird ihre Meinung zu diesem Thema nicht gerade verbessern.«
    »Wer war dort?«, fragte Klia, wobei sie Alec mit ihrem unergründlichen Blick geradezu festnagelte.
    Alec zählte auf, wen er gesehen hatte.
    »Und wie haben sie auf Ulans Enthüllungen reagiert?«
    »Ich konnte nicht alle sehen, aber nach dem, was ich gehört habe, sind sie ziemlich bestürzt. Die Silmai haben sich zu Euren Gunsten ausgesprochen; die Haman wirkten überaus zufrieden.«
    »Genau, wie Ulan í Sathil es beabsichtigt hat, nehme ich an«, kommentierte Thero.
    Klia nickte. »Wie, denkt Ihr, ist er an diese Informationen gekommen?«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, erwiderte Seregil. »Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Er könnte sie von den Plenimaranern erhalten haben. Sie haben den einen oder anderen Spion in den Reihen der Leraner. Vielleicht hat jemand, der in die Geschichte mit Teukros verwickelt war, sein Stillschweigen gebrochen. Oder Ulan weiß bereits seit Jahren davon und hat schlicht gewartet, bis er dieser Information den größten Nutzen abgewinnen konnte.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, stimmte Klia zu. »Aber Ihr glaubt, es gäbe noch andere Erklärungen?«
    Seregil warf Alec einen kurzen Blick zu, und jener nickte kaum merklich und wandte sich ab.
    »Lord Torsin, Mylady …«
    »Torsin?«
    »Torsin hat sich eines Nachts heimlich in der Tupa der Khatme mit jemandem getroffen, etwa zwei Wochen nach unserer Ankunft«, erzählte Seregil. »Zumindest ein Teilnehmer dieses Treffens war ein Virésse, und es gibt Beweise, dass Ulan ihn zu dieser Zusammenkunft gerufen hat. Alec hat nur durch einen glücklichen Zufall herausgefunden, dass er dort war.«
    Klia bedachte Alec mit einem nicht klar zu deutenden Blick, der ihm die

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