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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Unternehmen und berühmten Leuten. Nur wer wäre so kleingeistig, sich auf einen Bereich zu reduzieren? Diamantenhandel in Antwerpen, Hotelkette, Baubranche, Softwaresektor. Tylandora ist neben ihm wie eine Fruchtfliege.
    Wie passend, dass er den Namen eines römischen Kaisers trägt. Adelsnamen sind sehr beliebt bei Vampiren. Ich fände es lustiger, wenn sie Franzl und Hadubert hießen.
    „ Mir wurde gesagt, dass meine Tante mich verkauft hat.“
    „ Ja.“
    „ An Euch demnach.“
    „ Ja“, stimmt er zu.
    Er sieht mich mit einem forschenden Gesichtsausdruck an. Welche Antwort erwartet er?
    „Was soll ich für Euch tun, Herr?“, flüstere ich.
    Sein Ausdruck wird finster.
    „Wir haben uns geküsst“, erinnert er mich.
    Röte schießt mir ins Gesicht und die Kratzer auf meiner Wange beginnen zu pochen. Ich schaffe es nicht, seinem Blick standzuhalten und sehe auf meine Hände. Meine nächste Frage macht mich nervös.
    „Habt Ihr mich deshalb gekauft? Soll ich das für Euch tun?“
    Ich höre ihn einatmen, doch er sagt nichts.
    „Es tut mir leid“, stammle ich automatisch.
    Ich hatte bisher nur meine Tante als Herrin und solche Dinge waren nie eine Option. Aber ich weiß, zu welchem Zweck sie mich Callistus verkauft hätte. »Du wirst dein restliches Leben unter diesem männlichen Vieh liegen.« Will Konstantin Rouillard dasselbe? Trotz meiner zu warmen Sachen, schaudert es mich.
    „ Was tut dir leid?“, hakt er nach.
    „ Ich wollte Euch nicht beleidigen. Es ist nur so, dass ich meine neuen Aufgaben nicht kenne.“
    Das stimmt ihn nachdenklich. „Ich nehme an, es ist in Ordnung, wenn wir das zeitig besprechen.“
    „Wenn Ihr mir sagt, was Eure anderen menschlichen Untergebenen…“
    „ Ich habe keine“, fällt er mir ins Wort.
    Mein Blick huscht zu ihm. Anscheinend steht meine Befremdung mir derart ins Gesicht geschrieben, dass er zu einer Erklärung ansetzt.
    „Für gewöhnlich kaufe ich niemanden“, sagt er. „Aber einen anderen Weg sah ich bei Tylandora nicht.“
    Ich brenne darauf, zu erfahren, was er für mich bezahlt hat, was ich ihm wert war oder auch meiner Tante. In beiden Fällen hoffe ich auf einen hohen Preis. Andererseits gönne ich ihr nichts und die Vorstellung, dass sie sich durch mich bereichern wollte, treibt mir einen Stich ins Herz.
    „Ihr habt gesagt, es wäre falsch, wenn sie mehr Macht bekommt. Trotzdem müsst Ihr Tylandora etwas gezahlt haben.“
    Ich weiß, dass ich meine Rechte überschreite, indem ich solche Dinge erfrage. Doch auf die Konventionen meiner Tante hat er bisher nicht viel gegeben. Gespannt sehe ich ihn an. Seine Kiefer mahlen und Zorn liegt in seinen Augen.
    „Es wäre ebenso falsch, wenn Callistus dich gekauft hätte“, äußert er nur. Dann prüft er mich mit seinem Blick. „Zieh diese Wintersachen endlich aus.“
    Ich schlucke. „Wenn Ihr das wünscht.“
    „Es sind etwa fünfundzwanzig Grad in diesem Auto. Wenn dir kalt ist, stelle ich es wärmer. Aber ich will nicht, dass du hier vermummt bist, wie ein Obdachloser vor einer brennenden Mülltonne. Das ist ein Lexus und keine Brücke!“
    Überrascht hebe ich meine Brauen. Das ist für ihn eine Statusfrage?
    Ich öffne vorsichtig den Reißverschluss mit Zeige- und Mittelfinger meiner linken Hand und sein Blick wird schmal.
    „ Man kann mir ja vieles nachsagen. Ein schlechtes Gedächtnis gehört nicht dazu“, meint er argwöhnisch.
    Verwirrt halte ich inne.
    „Da drängt sich die Frage auf, weshalb du mit der verstauchten Hand die Jacke aufmachst.“
    Oh.
    Er streckt seinen Arm aus. „Gib mir deine Hand“, fordert er.
    Ich halte ihm die Linke hin, doch er schüttelt den Kopf.
    „Die andere.“
    Ich atme tief durch und schließe kurz die Augen. Dann mache ich, was er verlangt. Dabei muss ich mich zu ihm drehen. Er greift nach dem Bund meines Fäustlings und zieht ihn vorsichtig ab. Der Verband kommt zum Vorschein und mit ihm die blutigen Flecken, die darauf kleben.
    Sein Blick gefriert.
    „ Wann wolltest du mir davon erzählen?“
    Mehr als ein mattes Kopfschütteln bringe ich nicht zustande.
    „Also gar nicht“, schlussfolgert er. Konstantin legt den Kopf schief und seine Augen durchbohren mich wie Laser. „Lass mich gleich eins klarstellen: Auch wenn ich noch nie einen Menschen besessen habe, gehörst du nun doch mir und ich verlange, dass du mich über Verletzungen informierst.“
    Er beschimpft mich nicht, nennt mich weder Biest noch Flittchen oder gibt mir einen der anderen Namen, die

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