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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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in mir ein merkwürdiges Ziehen.
    „Ich für meinen Teil brauche jetzt etwas zu trinken“, erklärt er. „Du bist sehr lecker, aber wenn du mit mir anstößt, nehme ich Scotch.“
    Da ich nicht schon wieder gebissen werden möchte, nicke ich nur. Mein Herr füllt uns ein und reicht mir ein schweres Kristallglas.
    „Worauf möchtest du anstoßen, Elise?“
    Ratlos sehe ich ihn an.
    „Lass uns auf Neubeginne anstoßen“, schlägt er vor. „Darauf, dass du nun bei mir bist.“
    Er schlägt sein Glas an meines und beginnt zu trinken. Dabei lässt er mich nicht aus den Augen.
    Vorsichtig nippe ich an der goldbraunen Flüssigkeit. Der hochprozentige Duft schlägt mir entgegen, als ich ins Glas atme und das Getränk breitet sich auf meiner Zunge aus wie schwerer Sirup. Beißend und herb. Ich glaube nicht, dass ich mich daran gewöhne.
    „ Was hast du bisher für Tylandora getan?“, erkundigt er sich.
    „ Eigentlich alles, was ihr gerade einfiel.“
    „ Zum Beispiel?“
    „ Ich brachte ihr morgens das Frühstück ans Bett.“
    Er nickt. „Das gefällt mir, das möchte ich auch.“
    „Sie wollte, dass ich sie morgens frisiere, ihr beim Anziehen helfe oder ihr ein Bad einlasse.“
    „ Interessant.“ Konstantin lächelt mich an. „Was noch?“
    „ Sie litt unter Verspannungen, dann sollte ich sie massieren.“
    „ Ich fühle mich auch schon ganz verspannt“, murmelt er.
    „ Ansonsten teilte sie mich zum Servieren ein, ließ mich einer Putztätigkeit in ihrer Firma nachgehen, wollte manche Besorgungen von mir haben wie Kleider aus der Reinigung.“
    „ Verstehe.“ Er dreht gedankenverloren an seinem Glas. „Magst du Kino? Theater? Tanzen?“
    „ Ich hatte früher ein Jahr Ballettunterricht“, antworte ich.
    „ Gefiel es dir nicht?“
    „ Doch.“ Sehr sogar. Ich denke an meine Spieluhr. „Meine Tante wollte nicht, dass ich das weiter mache.“
    „ Möchtest du es jetzt weiter machen?“
    Ich schüttle den Kopf. „Das ist zu spät. Ich hab die Füße einfach nicht mehr.“
    Er greift nach meiner Hand. „Wenn du ein anderes Hobby möchtest, werde ich es dir nicht abschlagen.“ Konstantin wirkt aufrichtig.
    „ Sie sollten vorsichtig sein mit solchen Äußerungen. Was, wenn ich sage, dass ich eine bengalische Trommelgruppe in Ihrem Haus gründen möchte?“
    Er lacht. „Ach doch gleich so etwas. Würde dich das interessieren?“
    „Eigentlich nicht“, gestehe ich.
    „ Du wolltest mich bloß ärgern?“
    Ich atme überrascht ein. „Tut mir leid, ich wollte nicht...“
    Er legt mir seinen Finger an den Mund. Seine Stimme klingt rau und seine Augen durchbohren mich.
    „ Oh nein, du entschuldigst dich nicht schon wieder. Ich schätze, ich weiß, wie ich dir das abgewöhne.“ Seine Augen heften sich auf meinen Mund. „Immer wenn du eine völlig unnütze Verzeihung von dir gibst, werde ich dich küssen. Und wer weiß...“, murmelt er gedankenverloren. „Wenn du damit nicht aufhörst, glaube ich am Ende, dass dir das gefällt.“
    Ich sehe ihn aus riesigen Augen an. Er rutscht näher, schlingt einen Arm um mich und zieht mich an sich. Seine Hand wandert durch mein Haar, streichelt mich.
    „Deine Augen haben die Farbe von Whisky“, raunt er. Sein Blick wandert tiefer zu meinem Mund und er reibt mit dem Daumen über meine Lippen. „Ich schulde dir noch einen Kuss. Beim letzten wurden wir gestört. Das hat mir gar nicht gefallen. Dieses Mal sind wir völlig allein.“
    Mein Herz beginnt zu rasen. Das ist kein Abschiedskuss mehr, soviel ist mir klar. Seine grünen Augen brennen sich in mich, ich spüre die Hitze seines Körpers an mir und starre auf seine geöffneten Lippen. Voll und männlich mit langen Zähnen. Sein Atem kitzelt meine Haut und ich fühle mich klein in seinen Armen.
    Er überbrückt die letzten Zentimeter und legt seinen Mund auf meinen. Warm und weich. Voll und köstlich. Hungrig und angespannt. Seine Arme schließen sich fester um mich. Er drückt mich in den Sitz und presst sich auf mich. Schließlich liege ich auf der Sitzbank und er befindet sich halb auf mir, mit einem Knie am Boden abgestützt. Seine Hände durchwühlen mein Haar, sein Atem ist überall. Ich höre und fühle ihn. Er keucht und teilt meine Lippen mit seiner Zunge, taucht in meinen Mund.
    Überrascht stöhne ich auf. Konstantin kreist mit seiner Zunge um meine, reibt sie, neckt sie und verschlingt mich regelrecht. Seine Zähne schaben an meiner Unterlippe und dann spüre ich ein Ziehen. Ich quieke auf und er

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