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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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harmonisch verbunden in Ornamenten und Marmor. Ein Zimmerbrunnen plätschert vor sich hin, der im Inneren mit feinsten Perlmuttplättchen beschichtet ist. Die Muschelformen an Wänden und Säulen setzen das Thema fort.
    Ich entdecke ein herrliches Relief an der Wand, das von fossilen Muschelsegmenten durchzogen ist. Perserteppiche liegen überall am Boden. Die Wände sind teilweise mit Stoff bespannt, teilweise scheint es sich um Tapeten aus Blattgold zu handeln. Damast und Brokat dienen als Vorhänge oder Bezüge von Möbeln. Der Stil ist aristokratisch auf eine eher orientalische Weise.
    Verzaubert laufe ich weiter und spähe durch eine offene Tür. Indirektes Licht leuchtet den Raum aus, der stark an ein türkisches Bad erinnert. Er ist riesig und mit blauen Fliesen ausgekleidet, die Blumenmuster und Arabesken zeigen. Im Boden ist eine Wanne eingelassen zu der Stufen hineinführen. Der süße Duft von Vanille und Jasmin liegt in der Luft.
    „Das ist mein Badezimmer“, höre ich eine Stimme seitlich von mir.
    Ich drehe mich um und stehe vor einem Bereich seiner Räumlichkeiten, der im Dunkeln liegt. Mir wird klar, dass ich nur dem Licht gefolgt bin, doch Konstantin Rouillard dort nicht finde. In den Schatten erkenne ich ein überdimensionales Himmelbett.
    Dann leuchtet eine Lampe mit sehr dezentem Schein neben ihm auf. Er nimmt die Hand vom Schalter und richtet sich in seinem Kissenberg auf. Seine Bettwäsche ist aus weißem Damast, das Bettgestell aus verzierten Tropenhölzern. Vier lange Bettpfosten schrauben sich von den Ecken empor und stützen ein gewaltiges Dach aus schwerem Stoff. Obwohl er ein großer Mann ist, geht er in dem Bett fast verloren.
    Er reibt sich mit der Hand durchs Haar und die Decke rutscht tiefer. Irgendwie hatte ich angenommen, er würde edle Schlafanzüge von Designern tragen, doch obwohl der Winter vor der Tür steht, ist sein Oberkörper unbekleidet.
    Ich kann das Adergeflecht unter seiner Haut schimmern sehen. Sein Körper ist flach und trainiert. Nicht auf eine Bodybuilding-Art, dafür lässt sein Alltag ihm vermutlich zu wenig Zeit. Ich tippe auf ein paar Liegestütze hier und da, eventuell Hanteln. Mein Onkel benutzt sie beim Telefonieren, den Hörer in der einen Hand, ein Gewicht in der anderen. Status und Eitelkeit – wichtige Themen bei Vampiren, besonders in den gehobenen Kreisen.
    Konstantin hat keine Haare auf der Brust. Körperbehaarung ist bei Vampiren ohnehin reduziert. Tylandora war darüber stets erfreut. Mein eigener Erfahrungsschatz mit Männern in dieser Hinsicht ist nicht existent. Es ist das erste Mal, dass ich einen Mann halbnackt im Bett sehe – ganz in echt, nicht bloß in einem Film.
    Mein Körper hat seine eigene Weise, auf den Anblick zu reagieren. Herzflattern und Bauchkribbeln entfachen mein Inneres. Am liebsten würde ich ihn ausgiebig betrachten, eine Mischung aus Neugier und unleugbar Anziehung. Doch ich bin hier, um Frühstück zu servieren und zwinge mich dazu, ein Bein vors andere zu setzen und das Tablett zu ihm zu tragen.
    „ Ein Gruß aus der Küche“, murmle ich und stelle es bei ihm ab.
    Ich stehe so nah bei ihm, dass ich förmlich die Wärme, die vom Bett abstrahlt, spüren kann. Sicher hat er es sehr kuschelig unter der Decke. Ich unterdrücke mühsam ein Zittern in mir. Der Gedanke löst eine Fantasie aus, die nichts mit Personalfragen zu tun hat.
    Ungebeten stelle ich mir vor, wie ich unter seine Decke krieche und er mich in seine Arme schließt. Verdammt, ich kenne ihn kaum. Doch meine Hormone scheinen sich für solche Details nicht zu interessieren.
    „ Das sieht gut aus“, unterbricht er meinen Gedankengang.
    Verlegen schaue ich zu ihm und bete, dass er nicht ahnt, was in mir vorgeht. Er legt den Silberdeckel beiseite und rollt das Besteck aus der Serviette.
    „Hast du schon gefrühstückt?“, fragt er mich.
    „ Noch nicht.“
    „ Dann setz dich.“
    Argwöhnisch beäuge ich das Bett. Er klopft mit der flachen Hand auf den Rand und lädt mich zu sich ein. Meine Beine versuchen sich in dem unnötigen Experiment, knochenlose Quallen zu imitieren und ich sinke an Konstantins Seite.
    Er spricht ganz ungezwungen weiter, so als wäre überhaupt nichts dabei. Wie kann er so ungerührt bleiben, während mein Herz bis zum Hals hämmert?
    „ Konntest du schlafen?“, erkundigt er sich.
    „ Ja, vielen Dank.“
    „ Magst du lieber Lachs oder Melonenschiffchen mit Schinken?“
    Er deutet mit seiner Gabel vom einen zum anderen. Armand ist

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