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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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paar Scheite nach und stochert in der Glut. Als er mit seiner Arbeit zufrieden ist und das Feuer im Kamin knackt und knistert, kommt er zu mir.
    Oranges Licht erfüllt flackernd den Raum und zeichnet tiefe Konturen in die Gegenstände, lässt Schatten tanzen. Es ist unbeschreiblich schön und ich betrachte die Lohe, sitze auf dem Bett und ziehe die Knie vor die Brust. Mein Kopf liegt auf ihnen und mit den Fingern spiele ich an meinen Zehen.
    Konstantin verteilt meine Haare über meinem Rücken und den Schultern, kämmt mit seinen Händen hindurch und riecht daran. Ich weiß, dass sie nach unserem Bad duften – Mandeln und Honig.
    Er ist barfuß und steigt aufs Bett, lässt sich hinter mir nieder und umfängt mich mit seinen Armen. Sein Kopf gesellt sich zu meiner Schulter und wir beobachten den Kamin, ohne zu reden. Ich genieße seine Nähe und lasse mich in die Berührung fallen.
    „ Es gibt ein paar Entwicklungen“, sagt er schließlich. „Deine Tante versucht, einen Fuß in meine Geschäfte zu bekommen. Ihr scheint zu Ohren gekommen zu sein, dass du mehr für mich sein könntest, als Eigentum. Vermutlich will sie über die familiäre Schiene ihre Karten ausspielen.“
    „ Woher weiß sie von uns?“
    Ich spüre, wie er hinter mir die Schultern zuckt.
    „Maribella, nehme ich an. Tylandora und Callistus sind alte Bekannte, vielleicht sogar Freunde, wenn es bei den beiden so etwas überhaupt gibt.“
    Ich runzle die Stirn und sehe die Verbindung nicht. Was hat Maribella mit den beiden zu tun? Ich habe sie noch bei meiner Tante gesehen.
    „Ich verstehe nicht ganz“, sage ich daher.
    „ Maribella ist die Halbschwester von Callistus“, klärt er mich auf.
    Überrascht sehe ich zu ihm hinter. „Sie ist viel jünger und sie sehen sich nicht einmal ähnlich.“
    Verführerisch und blond gegen altersfleckig und grau. Weder Statur noch Gesichtszüge verraten etwas über ihre Verwandtschaft.
    „ Sein Vater hat noch einmal neu geheiratet nach der Scheidung. Aus dieser Ehe ging Maribella hervor. Die beiden sind etwa fünfundzwanzig Jahre auseinander und haben unterschiedliche Mütter. Nein, die Ähnlichkeit fehlt völlig. Und ansonsten gilt der alte Spruch: Die Welt ist klein.“
    „ Du kennst Callistus also besser?“ Damit habe ich nicht gerechnet.
    Konstantin rümpft die Nase. „Nein, nicht wirklich. Ich habe ihn durch Maribella natürlich auch getroffen, langweilige Abendessen und dergleichen.“ Er seufzt entnervt. „Anfangs wollte er wohl Vorteile in der Verbindung sehen. Als wäre man immer gleich eine Familie, die zusammen Geschäfte tätigt. Ich mochte ihn von Anfang an nicht. Nachdem ihm klar war, dass ich nur mit Maribella ausgehe und sonst nichts, war er reichlich verschnupft.“ Er zuckt mit den Schultern. „Aber was wollte er tun? Mit dem Fuß aufstampfen und sich beschweren? Gewissermaßen tat mir Maribella Leid mit der Familie. Hat mich nicht gewundert, dass sie versucht hat, dort raus zu kommen und die Sache mit uns zu forcieren. Bloß, dass ich da nicht mitgespielt habe.“
    Ja, zum Glück. Mir fallen deswegen tonnenweise Steine vom Herzen. Wenn ich ihn so über sie reden höre, wird mir klar, dass meine anfängliche Eifersucht unbegründet war. Ob mit mir oder ohne mich, er hat sich nicht für sie interessiert.
    „ Okay“, versuche ich den Faden fortzuspinnen. „Dann ist sie also zu ihrem Halbbruder, der zu meiner Tante und Tylandora wittert nun ihre Stunde voller Gelegenheiten. Mir ist nur nicht ganz klar, warum du besorgt bist.“
    Er lächelt. „Nichts Ernstes. Ich habe ihr einen kleinen Einfluss ermöglicht, um dich zu bekommen. Marcellus arbeitet bereits daran, dass wir sie wieder vor die Tür setzen können. Er stochert jetzt in ihren Geschäften herum. Mal sehen, was er findet.“ Konstantin spielt mit einer Haarsträhne von mir. „Ich bin deswegen nicht beunruhigt. Sie ist mir eher lästig. Dass ich mich mit Leuten wie Callistus oder Tylandora überhaupt herumschlagen muss, geht mir gegen den Strich. Aber lass uns davon nicht die Laune verderben.“
    Ich schlucke und denke nach, sehe auf das Feuer und krieche förmlich in Konstantins Umarmung. Irgendwie hatte ich abhaken wollen, welche Vergangenheit ich bei meiner Tante hatte. Es ging mir darum, es hinter mir zu lassen – ohne böses Blut. Ich glaube, ich wollte ihr trotz allem nie schaden. Aber nun drängt sie sich in Konstantins Leben und damit geht sie zu weit. Er hat Recht, wenn er sagt, dass diese Frau keine Macht haben

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