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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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all meinen Häusern, also auch sämtlichen meiner Hotels.“
    Erleichtert möchte ich mich am liebsten hinsetzen.
    „ Ich verstehe allerdings nicht, weswegen Callistus hier ist“, fährt Gwyntala ungerührt fort und ich versteife mich sofort.
    „ Weil er eine gewisse Position in Medienkreisen bekleidet und er nicht automatisch etwas für seine Schwester kann“, erklärt Konstantin. „Ich habe nicht vor, mit ihm zu plaudern, aber ich habe nichts dagegen, wenn andere es tun. Dies ist keine Privatparty von mir, nur weil ich sie jährlich ausrichte. Im Komitee sitzen noch andere Mitglieder und das ist gut so.“
    Konstantin weiß zwar, dass Callistus daran interessiert war, mich zu kaufen, doch er hat mir nichts getan. Meine Tante war diejenige, die mich unbedingt an einen Mann veräußern wollte. Wenn ich es recht bedenke, war mir vor allem die Vorstellung zuwider, die Tylandora erzeugt hat – dass ich unter ihm liegen sollte.
    Leider ist das nichts Ungewöhnliches bei Vampiren und ihren menschlichen Untergebenen. Egal, ob Vampirinnen sich menschliche Lustknaben halten oder männliche Vampire sich trinkbare Gespielinnen gönnen. Die heutige Vormundschaft ersetzt nur das altbekannte System der Sklaverei und besonders in angesehenen Kreisen lieben Blutsauger frühere römische Verhältnisse.
    Also ja, Callistus hätte sicherlich Hand an mich gelegt, wenn Tylandora mich ihm verkauft hätte. Ganz gleich, wie sehr es mich persönlich davor schaudert, wäre das gesellschaftlich anerkannt gewesen. Aber er hat es nicht.
    Alles, was ich ihm vorwerfen kann, ist die Absicht, die er hegte. Doch im Grunde wollte Konstantin dasselbe. Ansonsten hat mich der alte Vampir nur als »Serviertäubchen« betitelt. Das ist kein Schwerverbrechen.
    Ich atme durch und rede mir ein, dass es nicht schlimm ist, wenn er da ist. Konstantin ist mehr als nur ein bisschen eifersüchtig und er würde ihn sofort rausschmeißen, falls er sich unangemessen verhält.
    „Verzeiht meine Offenheit, aber das mit Euch ist hoffentlich etwas Ernstes“, wechselt Gwyntala das Thema.
    Konstantin schenkt ihr ein breites Grinsen.
    „Du warst schon immer direkt. Genau das mag ich an dir. Bei dir findet man höchstens ein Blatt vorm Mund, wenn du Salat isst.“
    Archimedes versucht, ein Kichern zu unterdrücken, was sehr charmant wirkt.
    „Also nie“, befindet er.
    „ Das mit Elise und mir ist sogar sehr ernst“, gesteht Konstantin. „Ich schätze, ich habe mit ihr gefunden, was mein Vater mit meiner Mutter hat.“
    „ Oh“, haucht Gwyntala entzückt. „Das ist ja wunderbar.“
    „ Hat ganz schön gedauert, aber besser spät als nie“, meint Archimedes.
    „ Entschuldigt uns“, sagt Gwyntala und hakt sich bei mir ein. „Wir Damen sollten uns die Nasen pudern.“
    Überrascht blicke ich zu Konstantin, doch er hat keine Einwände. Also entschwindet sie mit mir zu den Toiletten.
    Ich fühle mich etwas überrumpelt, doch offensichtlich will sie ungestört mit mir reden. Da sie mir wohlgesonnen scheint, siegt meine Neugier. Was könnte sie wollen?
    Gwyntala prüft, ob wir allein sind und schließt dann die Tür ab.
    „Bist du aufgeregt?“, fragt sie.
    „ Ziemlich“, gestehe ich und sehe mich im Zimmer um.
    Der Bereich für die Damen ist in rosa Marmor gehalten. Zwei großzügige Waschbecken befinden sich vor einer Spiegelwand. Ebenfalls zwei Toilettenkabinen stehen zur Verfügung. Der Blick aus dem Fenster geht hinaus zum Meer. Doch während man das Hotel vorne ebenerdig betritt, befinden wir uns hier im ersten Stock. Mir wird klar, dass es eine Hanglage gibt. Ein wenig irritiert mich das bodenlange Fenster mit Riegel, bis ich erkenne, dass es eine Tür ist.
    „Ich glaube, das ist das erste Klo mit Balkon, das ich je gesehen habe“, murmle ich und Gwyntala beginnt zu lachen.
    „ Für Ladys, die sich unpässlich fühlen und frische Luft möchten“, erklärt sie. „Fast alle Gasträume in diesem Hotel haben entweder einen Balkon oder eine Terrasse.“
    Früher hat es mich gewundert, dass Vampire Fensterfronten so lieben. Immerhin vertragen sie keine Sonne. Mein Vater hat es mir erklärt. » Wir mögen eine schöne Aussicht wie jeder andere auch. Nachts leuchten die Lichter, die Sterne, die Stadt. Außerdem sind wir hinter Glas etwas geschützt.«
    Inzwischen weiß ich, dass die besonders schädliche UV-B-Strahlung von Glas gefiltert wird und Vampire damit dem tödlichsten Lichteinfluss entrinnen. Reines Sonnenlicht in erhöhter Konzentration lässt

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