Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit
voller“, murmelt er und küsst meinen Hals hinab zu meinem Dekolleté. Sein Mund verliert sich zwischen ihnen, streift mal zur einen, mal zur anderen.
Er bleibt auf den Knien und richtet sich doch dabei auf, schiebt meinen Körper an seine Lippen.
„Bleib so“, fordert er und macht sich daran, den Verschluss meiner Korsage zu lösen. Er geht geradezu träge vor, lässt sich alle Zeit der Welt und schält mich schließlich aus dem festen, nachtblauen Mieder. Darunter bin ich nackt. Das Oberteil hat alles dorthin befördert, wo es sein sollte. Nun erledigt Konstantin das mit seinen Händen.
Gewissermaßen haben wir diesen Teil schon geübt. Nachts, wenn wir uns küssten. Vermutlich liegt es daran, dass ich davon nicht unruhig werde. Eine Sorge weniger. Er kennt meinen Körper.
Ich schließe die Augen und lege den Kopf in den Nacken.
Sein Mund schließt sich hungrig um eine der Knospen und er saugt daran und umkreist sie mit seiner Zunge. Warme Schauer rieseln durch meinen Körper und sammeln sich zwischen meinen Beinen. Der Wind weht über meine Haut und lässt meine Haare darüber streichen. Der Duft ist so berauschend wie der Klang der Wellen. Alles ist bis ins Feinste sinnlich.
„Elise“, murmelt er.
Ich liebe es, wie er meinen Namen sagt. Eine sehnsüchtige Mischung aus verloren und gleichzeitig ganz bei mir sein. Er gehört mir. Sein Stöhnen stiehlt sich in die Kulisse der Nacht. Menschlich und doch wieder nicht.
Gedankenfetzen treiben durch meinen Kopf. Dass er ein Raubtier ist. Ein Jäger. Mein Herr. Mein Verlobter. Mein Schicksal. Mein Märchenprinz. Meine Bestimmung.
Sie werden immer mehr überlagert von den Empfindungen meines Körpers bis mein Bewusstsein leer zu sein scheint und sich alles auf seine Berührungen konzentriert. Mittlerweile liegen seine Hände auf meinen Fußknöcheln, Finger und Schwielen reiben über meine Haut. Männlich. Dürstend.
Er schiebt die Chiffonlagen des Rockes an den Beinen hinauf, widmet sich ausführlich meinem Po und greift dann nach dem ganzen Kleid.
Mit einem Ruck zieht er es an mir herunter und wirft es in den Sand. Ich knie nackt vor ihm und er windet sich aus seinem Smoking und breitet ihn wie eine Decke aus. In einer fließenden Bewegung hebt er mich hoch und bettet mich darauf, als wäre ich nicht schwerer als eine Libelle.
Konstantin schiebt sich über mich und küsst meinen Mund.
„ Zieh mich aus“, raunt er.
Meine Finger finden wie von allein die Knöpfe seines Hemdes und lösen sie einzeln, bis ich ihm den Stoff über seine breiten Schultern schieben kann. Für einen Moment fesselt ihn das in seiner Kleidung und er zerrt an den Ärmeln, dass ich fürchte, sie reißen ab. Dann landet auch diese Montur im Sand neben uns.
Er richtet sich über mir auf, sodass ich mit seiner Hose weitermachen kann. Dabei spielt er mit der Kette, die er mir geschenkt hat und schmiegt sie um meine Brüste. Im Schein des Vollmondes sehe ich die dunklen Adern auf seinem ganzen Körper. Seine Haut glänzt wachsbleich im scharfen Kontrast dagegen. Die langen Zähne ragen über seine Lippe und der schwarze Blick glüht leidenschaftlich wie Kohlen im Feuer.
Ich finde ihn wunderschön und unglaublich attraktiv. Wie konnte ich das nicht schon beim ersten Mal sehen? Wie konnte er auf Tylandoras Party unbemerkt an mir vorbei?
Ich ziehe seine Hose an den Beinen hinab. Weil er kniet, komme ich nicht bis ganz runter und er hilft selbst mit. Erneut zerrt und reißt er mehr an seiner Kleidung, als sie abzustreifen. Das lässt mich Kichern und er sieht mich an.
„ Immer lacht sie mich aus, wenn ich mich ausziehe. Das muss was zu bedeuten haben“, scherzt er. „Du weißt, dass du meinem Ego damit irreparable Schäden zufügen kannst?“
„ Ich glaube, nichts kann deinem Ego schaden“, entgegne ich zuversichtlich.
„ Stimmt. Dann trage ich dir nicht nach, dass du es versuchst.“ Seine Stimme wird kehlig. „Vielleicht belehre ich dich eines Besseren, Miss Rouillard.“
Damit hat er mich und er weiß es. Heute Nacht werden wir keine Trockenübungen machen, wird es nicht nur durch die Berührung unserer Hände passieren. Seine nächste Handlung beweist es, doch anders als ich denke.
Er greift mit seinen Händen unter meine Hüften und hebt mein Becken an. Dann senkt sich sein Mund zwischen meine Schenkel und treibt mir den Atem aus den Lungen. Ich bäume mich auf, denn seine Zunge ist viel zu intensiv.
„ Schließe die Augen“, flüstert er und gibt sich seinem Tun
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