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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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auf meinen. Seine Hände sind in meinem Haar und durchwühlen es rastlos. Er drückt mich gegen eine Palme und sperrt mich regelrecht ein. Erst einige Minuten später lässt er von mir ab und lehnt seine Stirn an meine.
    „Endlich bin ich mit dir allein“, flüstert er als wären wir Jahre getrennt gewesen.
    Ich berühre seine Wange und lächle ihn an.
    „Elise, ich bin dermaßen nervös“, gesteht er.
    Dieses Geständnis verblüfft mich.
    „Aber du hast das doch schon mal gemacht“, wende ich ein.
    Er lacht gequält und schüttelt den Kopf.
    „Das hier habe ich bestimmt noch nie gemacht“, sagt er nur und bevor ich meiner Verwunderung Ausdruck verleihen kann, fasst er nach meiner Hand und sinkt vor mir auf die Knie.
    Wie ein Wirbelsturm rauschen meine Gefühle in mir durcheinander. Ein Kloß formt sich in meinem Hals und ich merke, wie Tränen in meinen Augen aufsteigen.
    Konstantin räuspert sich und sieht zu mir auf.
    „ Elise“, fängt er an. „Ich habe dich gekauft, doch in Wahrheit gehöre ich dir . Ich glaube, du weißt es längst, doch ich möchte es dir auch sagen. Ich liebe dich. Du bist die eine Frau für mich, von der ich trinken kann, aber nicht satt werde. Mein Hunger nach dir frisst mich auf. Ich will dich für mich allein. Für alle Zeit. Willst du meine Frau werden?“
    Zitternd atme ich aus und wische mit der freien Hand eine Träne von meiner Wange. Ich hatte mit keinem offiziellen Antrag gerechnet, nachdem für ihn seine Heiratsabsichten in trockenen Tüchern zu sein schienen. Nervös lecke ich mit der Zunge über meine Lippen und finde keine Worte. Also nicke ich stumm und wische die nächste Träne davon.
    Konstantin zieht mich zu sich nach unten und küsst sie mir fort.
    „ Nicht weinen. Nicht deswegen.“ Er greift in seine Smokingtasche und zieht einen roten Samtbeutel hervor. „Mach ihn auf“, sagt er.
    Ich löse vorsichtig das Seidenband und fasse mit der Hand hinein. Als ich sie herausnehme, fördere ich eine lange Kette mit aufgereihten Muschelscheibchen zutage.
    „Eigentlich müsste ich das deinem Vater geben“, erklärt Konstantin. „So ist es üblich beim Brautkauf. Aber weil er nicht mehr lebt, gebe ich es dir.“
    Ich lasse die weiße Kette durch meine Hände gleiten und bewundere die feine Handarbeit.
    „Was ist das?“, frage ich.
    „ Es nennt sich Muschelgeld. In indigenen Kulturen wird es als Zahlungsmittel verwendet.“
    „ Das ist wunderschön. Wie bist du daran gekommen?“
    „ Ich habe es von Papua-Neuguinea besorgt. Nicht selbst, das muss ich zugeben. Es wird von den Tolai noch heute auf Märkten benutzt. Die Länge der Schnur bestimmt den Wert.“
    Ich lächle ihn verschmitzt an. „Und? Wie viel bin ich wert?“
    „Eigentlich bist du unbezahlbar“, meint er freudig. „Auf jeden Fall bist du eine teure Braut.“
    „ Danke.“ Mit den Händen streife ich meine Haare über eine Schulter und lege die Kette über meinen Kopf. Ich kann sie mir mehrmals um den Hals wickeln und noch immer fällt sie locker über mein Kleid.
    Ich bin gerührt von seinem Geschenk. Er wäre nicht Konstantin, wenn er statt einem Verlobungsring etwas völlig anderes schenken würde. Mehr als der feine Muschelschmuck beglückt mich allerdings sein Antrag. Wir sind verlobt. Verlobt!
    Es erscheint mir so unwirklich.
    Wir sind entrückt an diesem paradiesischen Strand, nur für uns und voller Pläne von einer gemeinsamen Zukunft.
    „ Ich liebe dich auch“, flüstere ich ihm zu und küsse seinen Mund, seine Wange, seinen Hals.
    Hände legen sich warm und kräftig auf meine Brüste. Er massiert sie und betrachtet mich beinahe andächtig. Es sind nur meine Brüste. Er hat schon viele in den Händen gehalten. Trotzdem wirkt er völlig beglückt über den Anblick. Das treibt mir ein Grinsen übers Gesicht und er erwidert es.
    „Gut gelaunt, Miss Rouillard?“, fragt er.
    „ Noch bin ich es nicht.“
    „ Vielleicht nicht vor dem Rest der Welt, aber...“ Er hakt seine Finger unter eine der Perlenschnüre. „Bezahlt habe ich dich schon.“
    Ich lege den Kopf schief. „Sogar zweimal.“
    „Nur einmal war es Brautgeld.“
    Seine Hand wandert zu meinem Nacken und seine Lippen folgen. Konstantin schabt mit langen Zähnen über meine Haut und reizt sie.
    „Das war nur ein Teil der Zeremonie“, flüstert er kehlig. „Die Ehe zu vollziehen wäre der andere.“
    Mir stockt der Atem und er schmiegt seine Hand über eine Brust.
    „Mhh... Wenn du so tief einatmest, wird sie noch

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