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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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Der Planet mochte zwar abgeschieden sein, aber die Kunde, dass Zerg sich im terranischen Raum befanden, würde Arcturus in Lichtgeschwindigkeit zu Ohren gekommen sein.
    Er trank sein Glas aus, zog ein frisches Hemd an und ging in Whittiers Büro.
    Whittier zuckte unter dem Geräusch der sich öffnenden Tür zusammen. Valerian seufzte. Whittier war ein äußerst fähiger Assistent, und Valerian verließ sich in hohem Maße auf ihn, aber die Gemütsart des Mannes war die eines Hasen.
    »Danke, Charles, stellen Sie ihn durch«, sagte Valerian. Er kehrte in seinen Trainingsraum zurück und trat dort an das kleine Vid-sys, das in einem mit Vorhängen abgeteilten Bereich stand. Er wappnete sich für die Konfrontation – denn er wusste, dass das Gespräch eine solche sein würde –, dann berührte er einen Knopf.
    Das Gesicht von Arcturus Mengsk erschien. Mengsk war ein großer Mann und schaffte es, dies selbst auf diesem kleinen Bildschirm zu vermitteln. Sein Haar war dicht, wenn auch inzwischen eher weiß als graumeliert, dasselbe galt für seinen Schnurrbart. Durchdringende graue Augen suchten und fanden die seines Sohnes.
    »Vier Jahre lang gab es kein Anzeichen von den Zerg, und dann tauchen sie plötzlich auf einem abgelegenen Planeten auf, bei dem es sich zufällig um den handelt, auf dem du einem ehemaligen Schwarzhändler das Dasein finanzierst. Ich habe meine heutige Position nicht erreicht, indem ich an Zufälle glaube. Möchtest du mir etwas sagen?«
    Valerian lächelte. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Vater.«
    Arcturus winkte ab. »Regel Nummer eins für die Führung eines Reiches, mein Sohn: Wenn die Zerg das Thema eines Gesprächs sind, kann man sich die Nettigkeiten sparen.«
    »Ich werde es mir merken. Die Situation ist unter Kontrolle, Vater.«
    »Definiere ,unter Kontrolle’, und verrate mir, warum die Zerg überhaupt dort waren.«
    Valerian überlegte. Er konnte schweigen oder lügen oder die Wahrheit sagen. Auf jeden Fall war es zu spät, um alles unter den Teppich zu kehren. Wichtig dabei war es Valerian jedoch, dass Mengsk nichts von Jakes… außergewöhnlicher Situation erfuhr.
    Valerian hegte immer noch die Hoffnung, dass er und Jake sich friedlich als Liebhaber der Archäologie zusammensetzen und über die Wunder, die er entdeckt hatte, diskutieren konnten.
    Wenn Mengsk das herausfand, würde Jake ihm, Valerian, aus den Händen gerissen werden, und man würde in Jakes Gedanken herumfuhrwerken, sie sondieren und scannen, bis er praktisch hirntot wäre. Arcturus war auf einen Vorteil aus, auf eine neue Technologie, eine neue, bessere Möglichkeit, seine Feinde zu zerquetschen. Die Wunder einer verschwundenen Zivilisation oder unvergleichliche kulturelle Einblicke scherten ihn nicht.
    Rasch wog Valerian ab, was Arcturus bereits wissen oder in Kürze erfahren mochte. Dem Kaiser bekannt war sicher, dass drei von Valerians Schiffen vor Ort gewesen waren, und aus deren Logbüchern würde er wissen, dass drei weitere zurückgerufen worden waren. Je nachdem, in welchem Zustand die Zerg den Hangar zurückgelassen hatten, konnte er wissen, dass ein Schiff gestohlen und andere ihm hinterhergeschickt worden waren. Jacob Ramseys Name mochte irgendwo in einem Log Erwähnung finden, aber Valerian war überzeugt, dass Ethan keine nachverfolgbaren Informationen über den Archäologen oder dessen Entdeckung hinterlassen hatte. Solcherlei Dinge würde Ethan sorgsam in seinem Kopf wegschließen – den man ihm jedoch bedauerlicherweise wahrscheinlich abgerissen oder in Säure aufgelöst hatte. Keiner hatte überlebt, weder auf dem Anwesen noch in den Schiffen im Orbit über dem Planeten.
    »Ich sprach mit meinem dortigen Kontaktmann, bevor die Zerg kamen«, sagte Valerian, seine Worte mit Bedacht wählend. »Eines ihrer Schiffe war ein paar Stunden vor dem Angriff der Zerg gekapert worden. Es könnte sein, dass es sich dabei um eine persönliche Vendetta gegen Stewart handelte. Meine Quellen deuten darauf hin, dass die Pilotin früher einmal mit ihm liiert war. Vielleicht hat sie die Zerg aus irgendeinem Grund zu ihm geführt.«
    Mengsk gab einen genervten Laut von sich. »Die Zerg sind kein umherziehendes Rudel wilder Hunde, das rein zufällig jemandes Witterung aufnimmt. Sie werden bis ins Kleinste angewiesen, was sie zu tun haben.«
    Valerian hob die Schultern. »Wenn sie Anweisungen hatten, dann verschwanden sie gleich wieder. Sie müssen wohl gekriegt haben, wofür sie kamen.«
    So viel zumindest

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