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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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entsprach der Wahrheit. Als er von dem Angriff erfuhr, hatte er befürchtet, dass Kerrigan Wind davon bekommen haben könnte, was mit Jake geschehen war, und ihre Zerg geschickt hatte, um ihn zu ihr zu bringen. Wie, das wusste er nicht. Sie waren gekommen, gelandet, hatten das Massaker angerichtet, das synonym für ihren Namen stand – und waren wieder abgezogen.
    Ein Gedanke kam ihm in den Sinn, einer, der ihn gleichermaßen beunruhigte wie erfreute. Immer noch scheinbar beiläufig meinte er: »Stewart war tatsächlich ein ehemaliger Schwarzhändler. Ich setzte ihn für meine Zwecke ein, aber es ist möglich, dass er so etwas wie ein Doppelagent war. Ich muss doch nicht annehmen, dass er in irgendeiner Weise für dich gearbeitet hat, oder?«
    Mengsks Kiefermuskeln spannten sich kaum merklich an. Es wäre kaum jemandem, der ihn nicht so gut kannte wie Valerian, aufgefallen.
    »Das ist möglich. Ich kenne nicht jeden Einzelnen, der in meinen Diensten steht.« Arcturus lachte leise. »Du hast nur eine Handvoll, mein Junge. Aber keine Sorge, ich werde dir bald mehr geben – vielleicht mehr, als dir lieb ist.«
    Valerian lächelte. Er war nicht sicher, ob er richtig geraten hatte, aber es war, wie Mengsk gerade gesagt hatte, eine Möglichkeit.
    »Ich freue mich auf die Herausforderung, Vater. Wenn er nicht für dich gearbeitet hat, dann vielleicht für einen Feind? Ich bin mir sicher, davon hast du mehr als nur eine Handvoll.«
    Jetzt verfinsterte sich Mengsks Miene. »Auch das ist durchaus möglich. Es wäre nicht das erste Mal, dass Menschen sich mit Kerrigan verbünden.« Seine grauen Augen wirkten nachdenklich. Nur mit Mühe verkniff sich Valerian ein Grinsen.
    Vielleicht war Ethan tatsächlich für beide Seiten tätig gewesen. Aber das war jetzt egal. Jetzt zählte nur, dass Ethan ihm, Valerian, selbst im Tod noch gute Dienste leistete. Er hatte Arcturus vom eigentlichen Ziel abgelenkt, dem Fluchtschiff nämlich. »Ich nehme an, deine Leute sind vor Ort?«, fragte er seinen Vater.
    »Natürlich.«
    »Dann werde ich meine darauf ansetzen, das gekaperte Schiff zu lokalisieren.«
    »Wenn du das für nötig hältst«, sagte Mengsk. »Wenn sich sonst noch etwas ergibt, wirst du mich umgehend benachrichtigen. Ich möchte über alles, was eine Invasion meines Raumes durch die Zerg rechtfertigen könnte, Bescheid wissen.«
    Valerian nickte. »Ich auch. Stewart war mein Mann. Jedenfalls…« Er zeigte ein, wie er hoffte, bescheidenes Lächeln, »… dachte ich das.«
    Mengsk lachte glucksend, dann wurde sein Gesicht durch das offizielle Signe ersetzt.
    Valerian war einerseits froh, andererseits empfand er aber auch Unbehagen über den Verlauf des Gesprächs. Er führte seinen Vater nicht gern an der Nase herum, aber er wusste – er wusste es todsicher! –, dass Ramsey vernichtet werden würde, wenn Mengsk ihn in die Finger bekäme. Er hoffte, dass Ramsey bald sicher in seiner Obhut sein würde, dann würde diese Gefahr nicht mehr bestehen.
    »Sir?«
    Valerian wurde bewusst, dass er einige Sekunden lang den inzwischen dunklen Bildschirm angestarrt hatte. Als er Devon Starkes melodiöse Stimme hörte, drehte er sich danach um.
    »Devon«, sagte Valerian in warmem Ton und wies auf einen Sessel. »Es scheint, als hätte ich Sie genau im richtigen Moment abgezogen.«
    Starke nickte dankend und nahm Platz. Er lächelte schwach. »Nicht zum ersten Mal, Sir. Aber ja, unser Rückzug war uns sehr genehm, nachdem wir gehört hatten, was mit den Zerg passierte.«
    Valerian fragte nicht, ob Starke glaubte, die Zerg seien Ramseys wegen gekommen. Das war das Problem seines Vaters, nicht seines. Er musste Jake und Rosemary finden, bevor Mengsk sie fand.
    Er erwähnte dieses Problem Starke gegenüber.
    »Man kann sie aufspüren, Sir. In die Navigationssysteme von Stewarts Schiffen sind Spürsender eingebaut. Ich habe die Sequenz, nach der wir suchen müssen.« Der Ghost tippte sich gegen die Schläfe.
    Valerian lächelte. »Ausgezeichnet. Und nun erzählen Sie mir von diesem psychischen… nun, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll.«
    Aufwallende Emotionen huschten über Starkes schmales Gesicht. »So etwas habe ich noch nie erlebt, Sir. Ich weiß, was Sie mir gesagt haben – dass Ramsey von einem Protoss attackiert und dass ihm mit Gewalt Wissen ins Gehirn gepflanzt wurde. Aber das hätte ich unmöglich spüren können. Nicht über die Distanz, die ich von seinem Schiff entfernt war. Es war… ein Gefühl der Einheit. Als lösten

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