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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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aufgesucht hatten, war er erfüllt von Ehrfurcht und Freude.
    Zamara?
    Ja, Jacob?
    Was auch geschieht… ich meine, ich will leben, natürlich will ich leben, jeder will leben, aber… ich bin froh. Ich bin froh, dass du mich erwählt hast. Ich bin froh, diese Erfahrung machen zu dürfen. Lieber erfüllt leben, als lange.
    Die Emotion, die sich über ihn ergoss, war wie warmer Regen – gefolgt von kühler Entschlossenheit. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht – und ohne meine Pflicht zu verletzen –, um dein Leben zu erhalten, Jacob Jefferson Ramsey. Das schwöre ich.
    Rosemary blickte zu ihm auf, sah das sanfte, fast kindliche Lächeln auf seinem Gesicht und schüttelte, selbst leise lächelnd, den Kopf.
     
    KAPITEL ACHTZEHN
     
    Die beiden Piloten blieben beim Shuttle, für den Fall, dass sie fliehen mussten, um einer Entdeckung zu entgehen. Sie würden den Kontakt zu den anderen halten, während der Trupp in die alten Höhlen vordrang, in denen die Geheimnisse der Xel’naga lagerten. Ihr Bedauern, ihre Brüder und Schwestern in diesem historisch bedeutsamen Moment nicht begleiten zu können, wurde von ihrem Pflichtbewusstsein gelindert. Es war eine Ehre, die Höhlen zu betreten – aber es war auch eine Ehre, dem Allgemeinwohl zu dienen.
    Trotz allem empfand Jake ein Aufwallen von Freude und Erregung, als er, Rosemary, Alzadar und etliche Derer Die Ausharren die Stufen hinunterstiegen und damit in die Fußstapfen von Temlaa und Savassan traten.
    Und er war nicht der Einzige, der von Ehrfurcht und Staunen erfüllt war, als sein Blick über die gefurchten Wände glitt, in die sanft leuchtende, juwelenartige Steine eingelassen waren. Wie Temlaa es getan hatte, streckte er die Hand aus, berührte sie mit seinen Fingern und keuchte leise auf, als er, wie der längst tote Protoss, so etwas wie… Leben im Stein selbst spürte.
    Nur Rosemary, die Einzige unter ihnen, die nichts von einem Protoss hatte, schien ungerührt. Die ehemalige Killerin ging an der Spitze. Zusammen mit zwei Protoss eilte sie leichtfüßig die Stufen hinunter, das Gewehr schussbereit. Jakes Dankbarkeit für ihre Gegenwart ließ sich nicht in Worte fassen.
    Sie mussten weiter, und sie mussten schnell weiter, und Jake bedauerte die verlorene Gelegenheit einer Erkundung. Nichtsdestotrotz, als er diesen Ort zum ersten Mal durch Temlaas Augen »gesehen« hatte, hätte er sich nie träumen lassen, überhaupt einmal selbst hierher zu kommen. Darum nahm er mit seinen menschlichen Sinnen so viel in sich auf, wie er nur konnte, während sie rasch und leise zum Herz dieses Ortes vordrangen. Die Ohren gespitzt für das Geräusch, von dem er wusste, dass er es bald hören würde, jenes rhythmische Klopfen, das wie ein Herzschlag klang.
    Er lächelte, als er es endlich wahrzunehmen begann.
    »Nach so langer Zeit«, sann Ladranix. »Die Wanderer von Afar sind wahrlich wunderbar.«
    Jake sagte nichts dazu, aber er war sich nicht so sicher. Er hatte gesehen, wozu ein Teil der Technologie imstande war, und er hatte die ausgedörrten Leichen gesehen, die zurückgeblieben waren. Er fragte sich, ob er all dies heute auch noch mit eigenen Augen sehen würde.
    »Hey«, sagte Rosemary leise, »der Weg ist deutlich kürzer als der, auf dem ich hereinkam.«
    Die Treppe endete, und Jake fühlte sich von kühler Luft umwirbelt. »Das ist die erste große Höhle, auf die Temlaa und Savassan stießen«, sagte er. Rosemary wartete auf sein Nicken, dann ging sie weiter. Licht glomm auf, und sie blickten alle auf das, was es enthüllte.
    Die Schönheit, diese Verbindung von Natürlichem mit dem Technischen, war phänomenal. Jake war tief gerührt, und er sah sich begierig um, zu der sanft leuchtenden Decke hinauf, hin zu den gemeißelten und eingelassenen Steinmustern, die sich majestätisch aus dem glatten Boden erhoben… und da drüben befand sich die Kontrolltafel mit den darin eingebetteten kleinen runden, leuchtenden Edelsteinen.
     »Als Temlaa diese Edelsteine in der Reihenfolge des Goldenen Schnitts berührte, des Ara’dors, öffnete sich diese Wand dort.« Er zeigte darauf. »Es schob sich eine Plattform heraus, auf der sechs ausgetrocknete Leichen lagen. Sie waren von Drähten bedeckt.«
    Er sandte die Erinnerung in Gedankenschnelle aus, und die Protoss fuhren unter dem Bild zusammen.
    »Haben Temlaa und Savassan je herausgefunden, warum diese Leichen da waren?«, fragte Alzadar.
    Jake schüttelte den Kopf. »Nein. Sie vermuteten, da es sich um die

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