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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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starrten alle auf sie. Jake fand, dass sie an riesige Aquarien erinnerten, die mit Tinte gefüllt waren. Er konnte es nicht exakt in Worte fassen, aber sie wirkten absolut fehl am Platze. Ihre Kanten und die undurchdringlich schwarze Flüssigkeit standen inkrassem Gegensatz zu der Verschmelzung von Natürlichem und Künstlichem ringsum.
    »Die stammen nicht von den Protoss. Und auch nicht von den Xel’naga, glaube ich«, sagte Ladranix.
    »Die Xava’kai«, meinte Alzadar leise. »Das muss ihr Werk sein.«
    »Dann sollten wir besser nachschauen, was sie im Schilde führten«, sagte Rosemary mit ihrem gewohnten Sinn fürs Praktische.
    Rosemary hat recht. Ich ahne Fürchterliches. Aber wir brauchen einen Splitter dieses Kristalls, sonst ist alles vorbei.
    Jake trat vor, voller Neugier und tiefer Sorge zugleich. Es wird mir nicht gefallen, was ich da sehen werde, stimmt’s?
    Das denke ich, ja.
    Rosemary ging bereits neugierig vor, Jake und die Protoss folgten ihr. Jakes Blick war auf den nächsten Container gerichtet. Natürlich brannte die Neugier in ihm. Wie hätte es anders sein können? Aber er war sich auch wohl bewusst, dass er allem gegenüber, was Zamara dermaßen beunruhigte, höchste Vorsicht walten lassen musste, daher -.
    Jake schrie auf, genau wie die Protoss um ihn herum. Rosemary kreiselte herum, die Waffe im Anschlag. »Was ist?«
    Jake war auf die Knie gefallen, und einen Augenblick lang glaubte er, durch die übelkeitserregenden psionischen Schläge, die ihn trafen, das Bewusstsein zu verlieren. Zamara errichtete rasch eine Barriere, und seine Atmung setzte wieder ein. Er sah zu den anderen Protoss auf – sie hatten es ebenfalls gespürt.
    »Die Behälter«, sagte Ladranix, »es geht von ihnen aus.«
    Alle Protoss waren erschüttert von dem, was sie verspürt hatten, aber jetzt hatten sie sich wieder im Griff. Jake atmete tief durch. Er wollte nicht näher an diese Tanks heran.
    »Was, glaubst du, ist da drin?«, fragte Rosemary.
    »Ich weiß es nicht, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt herausfinden will«, sagte Jake mit zittriger Stimme.
    »Ich stimme dir zu«, sagte Ladranix. Jake warf Alzadar einen Blick zu. Der einstige Templer war zutiefst beunruhigt. Jake sandte ihm einen konzentrierten, privaten Gedanken.
    Diese Tanks waren vorher nicht hier, und was sich auch darin befinden mag, ist ganz gewiss nichts Gutes. Du spürst es auch.
    Ein einzelnes Wort folgte dem, untermalt mit Schmerz, Verwirrung und der starrsinnigen Weigerung zu glauben: Xava’tor…?
    »Holen wir uns, weswegen wir gekommen sind, und dann raus hier«, sagte Rosemary. »Diese Tanks sind mir unheimlich.«
    »Das… ist vielleicht nicht so einfach, wie wir es gerne hätten«, sagte Jake. Er deutete ohne ein weiteres Wort auf den riesenhaften Kristall, den zu suchen sie gekommen waren: Er schwebte direkt über einem der Bottiche.
    Rosemary fluchte. Jake schloss sich ihr stumm an. »Hat der Kristall irgendetwas mit dem… äh… mit dem, was sich in den Tanks befindet, zu tun?«, fragte sie.
    »Das weiß Zamara nicht«, antwortete Jake.
    »Das heißt also, wenn wir den Kristall oder die Bottiche berühren, könnten wir einen Alarm auslösen. Verdammt, wir könnten sogar wecken, was immer da drin liegt.«
    Der Gedanke ließ Jake blass werden. Sein Blick wanderte vom Bottich zum Kristall und dann zu Rosemary; er zuckte hilflos mit den Schultern. »Durchaus möglich. Aber was sollen wir tun? Zamara braucht ein Stück des Kristalls. Jetzt sind wir so weit gekommen, da können wir nicht einfach aufgeben.«
    Rosemary nickte resigniert. »Nun, dann müssen wir eben auf alles gefasst sein. Ladranix, glaubst du immer noch, dass du ihn erreichen kannst?«
    Jake stellte fest, dass sich keiner von ihnen vom Fleck bewegt hatte. Es bedurfte der bewussten Anstrengung, einen Fuß vor denanderen zu setzen, bis sie unter dem Kristall standen – und direkt neben einem der Tanks. Jake schob sich näher an den offenen Behälter heran und sah nach unten. Die Schwärze der schlammigen Flüssigkeit war undurchdringlich. Dünne Schwaden chemisch entstehenden Rauches trieben träge über die Oberfläche. Jake hustete.
    Das Wasser kräuselte sich. Jake machte einen Satz zurück und blickte mit rasendem Herzen in den Tank. Irgendetwas streifte an der Innenseite entlang, etwas Weiches, Sehniges und unaussprechlich Falsches.
    Die Barriere, die Zamara errichtet hatte, schützte ihn vor jeglicher psionischer Einflussnahme, aber die war gar

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