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Schattenjagd

Schattenjagd

Titel: Schattenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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würde es im Leben nicht übers Herz bringen, einen Buchladen niederzubrennen. Gute Güte, für was für eine Jägerin hältst du mich eigentlich?“
    „Eine, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, mich in Schwierigkeiten zu bringen. Mach’s gut, Jilly“
    „Du sollst mich nicht so nennen.“ Ich legte auf und starrte das Telefon an, in meinen Schläfen pochte es. Verfluchte Scheiße. Der Namenlose. Warum sollte eine Sorrow aus ihrem Haus fliehen und allein eine Beschwörung versuchen? Das ergibt doch keinen Sinn.
    Naja, eine Person gab es, die das erklären konnte. Das Problem dabei war nur, dass ich ihrer Erklärung nicht unbedingt würde trauen können.
    Saul schwieg. Er stand am Fenster, Sonnenlicht fiel auf sein Haar, brachte das Silber darin zum Funkeln und betonte die gesunde Bräune seiner Haut. Er hatte die Hände in den Jeanstaschen vergraben, das schwarze Cazotte Lives-T-Shirt spannte etwas über seinen Schultern. Das Fläschchen mit Weihwasser, das er um den Hals trug, glitzerte und warf kleine Lichtblitze in den Raum.
    Na gut, Jill. Ich betrachtete die Sonne auf seinem Haar. Denk nach. Welches Muster lässt sich erkennen? Eine Vorgehensweise zu erkennen ist der erste Schritt.
    Wenn ich mit meinen Vermutungen richtig lag, warum hatte man dann nicht schon früher Leichen gefunden? Und angenommen, es hatte bereits zuvor Tote gegeben, wo waren sie dann abgeblieben?
    Kein besonders tröstlicher Gedanke.
    Die Puzzleteile, die ich bisher hatte, ergaben kein zufriedenstellendes Gesamtbild. Keins, das logisch gewesen wäre. Wenn Saul mir erst erzählt hätte, was es mit der Pfeilspitze auf sich hatte, würde ich schon wieder mehr wissen. Hoffentlich.
    Und dann dieses Ding – das klauenbewehrte, pelzige Vieh, von dem meine Erinnerung mir einfach kein klares Bild liefern wollte, egal wie sehr ich mich auch konzentrierte … was war seine Rolle in dem Ganzen? War es vielleicht das Ergebnis von einer Art chaldäischer Zauberei, die mir bisher noch nicht untergekommen war? Angesichts der ausgiebigen Studien, die ich über die Sorrow angestellt hatte, war das nicht sehr wahrscheinlich. War dieses Fellknäuel vielleicht der Chutsharak? Wenn dem so war und Belisa und. der kleine Sorrow vor ihm auf der Flucht waren …
    Nein, das machte auch keinen Sinn. Hatte das pelzige Stinkeding am Ende gar nichts mit den Morden zu tun? Nein, dafür war sein grässlicher Gestank zu eindeutig über alle Tatorte verteilt. Aber heißt das denn automatisch, dass ein direkter Zusammenhang besteht?
    Ich wickelte die Peitsche auf, hängte sie mir an die Seite, überprüfte meine Pistolen, dann die Messer und schlüpfte schließlich in meinen Mantel. Das mitgenommene Leder roch leicht nach Eisen, präatlantischer Blutgier und Fell. „Saul?“
    „Ja?“ Er wandte seinen Blick vom Fenster ab.
    „Es wird Zeit. Du kannst mir verraten, was dieses Ding ist.“
    „Lass uns erst in die Küche gehen.“
    „Warum?“
    „Du musst was frühstücken, und Perry ist hier.“
    Großer Gott. „Was? Er ist immer noch hier?“
    Seine Augen schienen unergründlich. „Natürlich ist er immer noch hier. Er hat die Fenster und alles wieder zusammengeschustert, er meint, dass er dich nicht mehr aus den Augen lassen sollte, bis alles vorbei ist. Und ich gebe ihm ausnahmsweise recht.“
    „Wie bitte?“ Meine Kinnlade drohte, vollständig nach unten zu klappen. Meine silbernen Talismane klirrten, und in meinen Handflächen juckte die Erinnerung an ein schmales Stück Eisen, das im Blutrausch erzitterte. „Er hat das Monde Nuit verlassen, sitzt jetzt in unserer Küche, und du willst, dass er dort bleibt?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Mir ist es lieber, wenn er in der Nähe bleibt. Du bist sicherer, wenn wir beide ein Auge auf dich haben.“
    „Saul …“
    Er hielt mir die Pfeilspitze vor die Nase. „Ich habe herausgefunden, was das hier zu bedeuten hat, Kätzchen. Und glaub mir, rein gar nichts davon wird dir gefallen.“
    „Dann lass mal hören.“
    „Komm mit in die Küche, dann erkläre ich alles. Ich mache dir Frühstück, und wir überlegen uns eine Strategie.“ Das war tatsächlich sein Ernst.
    Ich hielt beide Hände nach oben, und Michails Ring funkelte im grellen Sonnenlicht. „Jetzt mal halblang, verflucht! Es passt dir nicht, wenn ich ihn besuchen gehe, egal, ob ich eine Höllenbrut verfolge oder meine Schuld wegen des Pakts begleiche. Also warum zum Teufel seid ihr beiden auf einmal die besten Kumpels?“
    „Solange er dabei

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