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Schattenjahre (German Edition)

Schattenjahre (German Edition)

Titel: Schattenjahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Name zu ihm. Stumm ließ sie ihn über die Zunge gleiten und bewunderte den Weitblick der Eltern, die ihren Sohn auf so angemessene Weise getauft hatten.
    „Soll ich den Rollstuhl schieben?“
    In Gedanken versunken, hatte sie nicht bemerkt, dass er neben sie getreten war. Nun spürte ihr Körper seine Nähe, und sie bekämpfte die Versuchung, sich an ihn zu lehnen, seinen besonderen Duft einzuatmen. Sie wollte ihn ansehen, doch sie konnte es nicht, von plötzlicher Scheu befallen.
    „Lizzie, das ist Christopher Danvers, mein Vetter“, hörte sie Edward sagen. „Christopher, das ist …“
    „Ich weiß, Lizzie und ich haben uns schon getroffen. Heute Morgen hätte ich sie beinahe überfahren.“ Christopher drückte ihr die Hand, und sie zitterte vor Entzücken. „Nennen Sie mich Kit“, bat er leise, und seine blauen Augen lächelten gefährlich.
    Verwirrt und verzaubert brauchte sie eine ganze Weile, um Edwards innere Abwehr zu spüren. Ein seltsamer Instinkt drängte sie, sich zwischen die zwei Männer zu stellen. Aber sie widerstand diesem Impuls. Warum sollte sie so etwas tun? Wieso wollte sie Edward beschützen? Kit war doch sein Vetter. Und sie liebte diesen wundervollen Mann, sie konnte Edwards feindselige Haltung nicht verstehen.
    „Du fährst immer so verdammt schnell“, tadelte der Invalide.
    „Nun, glücklicherweise ist nichts passiert. Und als dein gütiger Engel mir erzählte, er würde in seiner Freizeit einen Patienten besuchen, ahnte ich nicht, dass du gemeint warst.“
    „Was machst du hier, Kit?“ Die Frage klang beinahe brüsk, was Lizzie bestürzte.
    „Nach dem Tod des alten Herrn bin ich mehr oder weniger das Familienoberhaupt, und ich hielt es für meine Pflicht, nach dir zu sehen und mich nach deinen Zukunftsplänen zu erkundigen.“
    „Ich werde dir in Cottingdean nicht zur Last fallen, falls dich das beruhigt.“
    Lizzie fühlte sich immer unbehaglicher. Irgendetwas stand zwischen diesen beiden Männern, das vor einer dritten Person nicht ans Licht kommen durfte. „Ich gehe lieber“, begann sie unsicher und wandte sich zu Kit. „Sicher haben Sie private Familienangelegenheiten zu besprechen …“
    Sie schlug die Richtung zum Krankenhaus ein, aber Kit folgte ihr und hielt sie zurück. Er stand zwischen Lizzie und dem Rollstuhl, versperrte ihr die Sicht auf den Patienten. „Du hast doch unsere Verabredung nicht vergessen?“, flüsterte er. „Lange werde ich nicht bei dem alten Knaben bleiben. Halb drei – denk dran!“
    „Halb drei“, stimmte sie leise zu und glaubte, ihr Herz müsste bersten vor Glück.
    Die zwei Männer schauten ihr nach, als sie den Weg entlangeilte, und Kit meinte gedehnt: „Hübsches kleines Ding – für ein Dienstmädchen.“
    „Sie ist kein Dienstmädchen. Eigentlich hätte sie länger zur Schule gehen müssen. Für diesen Job in der Klinik ist sie viel zu klug.“ Rastlos rutschte Edward im Rollstuhl umher und fluchte bitter:„Dieser verdammte Krieg …“
    „Beruhige dich, alter Junge. Natürlich kann ich dich verstehen. An dieses Ding da gefesselt zu sein, nichts tun zu können, während so ein nettes Vögelchen um dich herumflattert … An deiner Stelle wäre ich ziemlich frustriert.“ In zynischer Belustigung beobachtete Kit, wie sich die Wangen seines Vetters röteten.
    Schon immer war Edward prüde gewesen – vielleicht sogar ein Vorteil in seiner Situation. Kit hatte sich keineswegs auf diesen Besuch gefreut. Zu Lebzeiten seines Vaters hatte er den Gedanken an den Vetter und dessen unglückliche Lage sorglos verdrängt. Es gab wichtigere Dinge – zum Beispiel, den Krieg zu gewinnen und währenddessen möglichst viele Mädchen zu verführen. Das erwartete man sogar von einem Piloten der britischen Luftwaffe, und es war ihm nie schwergefallen, solche Forderungen zu erfüllen.
    Aber nach dem Tod des Vaters hatte der Kommandant zu viele Kommentare über Edwards grausames Schicksal abgegeben. Schließlich hatte Kit sich bemüßigt gefühlt, hierherzufahren. Vor allem wollte er diese Begegnung nutzen, um dem Vetter klarzumachen, sie beide würden nach dem Krieg getrennt leben.
    „Lass sie in Ruhe!“, hörte er Edward grimmig sagen. „Sie ist noch ein halbes Kind und versteht die Regeln nicht, nach denen du deine Spielchen treibst. Ein unschuldiges Kind …“ Er unterbrach sich, als er merkte, dass er Kit nur amüsierte. „Ich nehme an, du bist immer noch mit Lillian verlobt?“
    „Natürlich. Du weißt doch, all das Geld … Ich

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