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Schattenjahre (German Edition)

Schattenjahre (German Edition)

Titel: Schattenjahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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so verwirrt. Ihr Herz, ihr Körper, alle Sinne drängten sie, Lewis’ Wunsch zu erfüllen. Edward hatte sich so verändert und ihr am Vortag sogar Todesangst eingejagt, mit der wilden Mordlust in seinen Augen, hervorgerufen durch krankhafte Eifersucht. Trotzdem war sie seine Frau.
    Und Lewis war ihr Liebhaber!
    „Ich lasse dich nicht hier bei ihm zurück“, versicherte er, während er später seine Sachen zusammensuchte, um sich anzuziehen. „Du liebst mich!“
    Das stimmt, gestand sie sich ein, nachdem er im Bad verschwunden war. Sie liebte ihn, wollte mit ihm zusammenleben, wünschte sich nichts sehnlicher auf dieser Welt. Doch die Frage, was nach einer Scheidung mit Edward geschehen würde, quälte sie immer schmerzlicher.
    Lewis forderte sie auf, im Bett zu bleiben, zumindest, bis Ian Holmes nach ihr sehen würde. Aber sie stand entschlossen auf.
    An diesem Morgen sahen die Würgemale an ihrem Hals noch schlimmer aus. Sie konnte nichts essen, und von dem Kaffee, den Chivers heraufgebracht hatte, nahm sie nur einen Schluck. Vermutete der alte Mann, dass Lewis letzte Nacht mehr getan hatte, als an ihrem Bett Wache zu halten? Sie fühlte sich schuldig, weil sie Chivers’ Loyalität gegenüber dem Hausherrn auf die Probe stellte.
    Nach dem Frühstück erschien Ian, und sie fragte sich, ob er ihr anmerkte, was geschehen war. Ihre Schuldgefühle hatte sie inzwischen überwunden. Ihr Körper gehörte ihr, und wem sie ihn schenkte, wen sie liebte, war einzig und allein ihre Sache. Vielleicht – aber ihre Pflichten Edward gegenüber … Energisch verscheuchte sie diese Gedanken. Sie wollte nicht mehr auf die Stimme ihres Gewissens hören. „Wie geht es Edward?“, fragte sie den Arzt nervös.
    „Er hat starke Sedativa bekommen. Und nun verspürt er tiefe Reue. Er will dich sehen.“
    „Warum?“, warf Lewis erbost ein. „Damit er noch mal versuchen kann, sie umzubringen? Schauen Sie sich doch ihren Hals an! Genügt das nicht?“
    „Verzeih, Liz, ich hätte nach deinem Befinden fragen sollen.“ Ian ignorierte die bitteren Kommentare des Australiers.
    „Ich bin okay, Ian, nur mein Hals tut noch ein bisschen weh. Aber Edward … Wie geht es ihm wirklich?“
    „Körperlich ist er in Ordnung, nur seelisch … Du weißt ja, wie er sich fühlt, wenn du nicht bei ihm bist. Er sehnt sich ganz schrecklich nach dir. Du brauchst dich nicht zu fürchten, ich werde dabei sein. Außerdem steht er noch unter der Wirkung dieser Beruhigungsmittel.“
    Liz biss sich auf die Unterlippe und wollte erwidern, sie ertrage den Gedanken nicht, Edward je wiederzusehen, sie wolle ihn völlig aus ihrem Gedächtnis verbannen, ihm den Rücken kehren, vor den Schatten ihres Ehelebens fliehen, in den warmen Sonnenschein von Lewis’ Liebe. Doch diese Worte blieben unausgesprochen. Zumindest das war sie Edward schuldig, wenn schon nichts anderes – sie musste ihn besuchen. Außerdem sorgte sie sich um ihn, trotz allem, was er getan hatte.
    Unwillkürlich streckte Lewis eine Hand nach ihr aus, und sie spürte seine angstvolle Liebe, den Wunsch, sie zu schützen. Er war ein so gefühlvoller Mann. Das war ihr schon bei seinem Bericht über den Tod seiner Frau und seines Kindes klar geworden, und in der Liebesnacht hatte sich dieser Eindruck bestätigt. Immer würde er sie lieben und behüten – bei ihm würde sie als Frau wahre Erfüllung finden, zum ersten Mal in ihrem Leben. War es denn nicht ihr gutes Recht, sich zu nehmen, was Lewis und das Leben ihr boten? Warum hätte das Schicksal ihn zu ihr schicken sollen, wenn es schon wenig später die Trennung forderte?
    Ian wartete immer noch auf eine Antwort. Tapfer wandte sich Liz zu ihm und las in seinen Augen, dass er genau wusste, was zwischen Lewis und ihr vorging. Mitleid und Verständnis lagen in seinem Blick, aber auch Trauer.
    „Ich werde Edward besuchen“, sagte sie leise und nahm den stummen Protest in Lewis’ Miene nicht zur Kenntnis.
    „Wenn ich mitkommen soll …“, begann Ian, doch sie schüttelte den Kopf.
    „Danke, das ist nicht nötig.“
    „Du musst dich wirklich nicht mehr vor ihm fürchten“, versicherte der Arzt. „Was gestern passiert ist, hat dich natürlich zutiefst erschüttert, aber …“
    „Ich fürchte mich nicht. Edward ist nicht für seine Handlungsweise verantwortlich, wenn er diese – Anfälle hat. Das weiß ich. Was …“ Sie schluckte mühsam. „Was wird mit ihm geschehen, Ian?“
    „Sollte die Drogentherapie erfolgreich verlaufen und Edward

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